Hochseesegler im Rathaus zu Bremen geehrt

Zum 83. Mal ehrte die Segelkameradschaft Das Wappen von Bremen (SKWB) die besten Hochseesegler der vergangenen Saison im Bremer Rathaus. Zu dem Festakt am 2. November kamen über 300 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

Hochseeseglerabend 2019: RVS-Preisträger mit Jürgen Klinghardt. Foto: SKWB

Traditionell wird Grünkohl gereicht, wenn sich die deutsche Hochseesegelszene direkt nach Abschluss der letzten Regatten in den historischen Räumen des Bremer Rathauses trifft, dazu gibt es unterhaltsame Reden und Vorträge. Den Anfang machten in diesem Jahr frei nach dem Skakespeare-Zitat „We must take the current when it serves“ (Wir müssen, wenn der Strom uns dient, ihn nutzen) Henrike Thomssen und Katrina Westphal, die von ihren Erfahrungen als Skipperinnen auf den Spuren der zweiten deutschen Grönlandexpedition 1869 und dem Rolex Fastnet Race berichteten.

Anschließend verlieh die SKWB die begehrten Preise. Den Preis der Regattavereinigung Seesegeln (RVS) für die punktbeste Yacht über alle Klassen in der Offshore-Rangliste erhielt Norbert Drücker mit seiner „Sunbird Dry“, der für den Verein Bremer Segelfreunde e.V. an den Start ging. Wie im Vorjahr ging der Rolf-Schmidt-Gedächtnispreis an die XP-44 „Xenia“ vom Weser Yachtclub Bremerhaven und ihren Eigner Bernhard Buchwald und Steuermann Ralf Lässig. Über die Robbe & Berking German Offshore Trophy für den Gewinn der Regatta von Helgoland nach Cowes im Vorfeld des Rolex Fastnet Race freute sich die Crew der „Desna“ vom Kieler Yacht Club mit Eigner Sven Wackerhagen.

Mit dem Tanja Pokal, dem begehrten Wanderpokal, zeichnete der SKWB in diesem Jahr den Hamburgische Verein Seefahrt aus. Er legte mit der „Broader View“ im Zeitraum vom 24. Juli bis 10. August im Rahmen der Unternehmung „Fastnet Rock“ von Wedel über Helgoland, Cowes, Fastnet Rock und Zielhafen Plymouth fast 1.500 Seemeilen zurück.

Henrike Thomsen SKWB
Katarina Westphal (Hamburgischer Verein Seefahrt), Skipperin der “Haspa Hamburg” erhielt die Angarkette. Foto: SKWB

Der Silberne Globus der SKWB ging in diesem Jahr Jahr an die Segelyacht „Germania VI“, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die unter Skipper Felix Zahn erstmals Island anlief. Mit dem Goldenen Kompass wurde Schifferin Henrike Thomssen (SKWB) ausgezeichnet, die mit der Vereinsyacht „Wappen von Bremen“ und einer neunköpfigen Crew im August 2019 zwischen Island, Grönland und Tórshavn auf den Färöer-Inseln unterwegs war und 2.095 Seemeilen loggte.

Für ihren Europameistertitel mit der „Sportsfreund“ erhielten Axel Seehafer und Crew den Schlüssel-Preis der Freien Hansestadt Bremen. Zum Abschluss des 83. Hochseeseglerabends wurde die Ansgarkette verliehen, ein Preis, der traditionell zwischen den Ausbildungsvereinen SKWB und HVS auf ihren Vereinsyachten ausgesegelt wird. Aufgrund der besseren Regattaergebnisse ging die begehrte Trophäe dieses Jahr wieder nach Hamburg.

Die SKWB zeichnet in jedem Jahr Hochseereisen aus, die seemännisch, seglerisch, navigatorisch und kameradschaftlich außergewöhnlich sind oder einer besonderen Route folgen. Dabei muss die Reise von einem Team, nicht einhand, absolviert werden. Crews, die sich im kommenden Jahr für einen Hochsee-Preis bewerben möchten, können ihre Törnbeschreibung bis zum 9. September 2020 bei der SKWB einreichen.