Boris Herrmann beendet Solorennen als Vierter

„Was für ein Jahr, was für ein Rennen.“ Mit diesen Worten fasste Solosegler Boris Herrmann seine erfolgreiche Premiere beim erstmals ausgetragenen Rennen „Retour a la base“ von der Karibik nach Lorient zusammen und zog zugleich eine positive Bilanz seines Segeljahres 2023. Mit dem The Ocean Race, dem Doublehanded-Race „Transat Jaques Vabre“ und dem gerade beendeten Solorennen über den Atlantik von West nach Ost haben er und sein Team der „Malizia Seaexplorer“ dieses Jahr drei große Offshore-Regatten erfolgreich gemeistert.

Mit einem vierten Platz beendete Offshore-Profi Boris Herrmann das erstmals ausgetragene Solorennen „Retour a la base“ Foto: Anne Beaugé / Retour à La Base

Mit Spannung hatten gestern zahlreiche Fans des deutschen Offshore-Seglers Boris Herrmann am Tracker und im Livestream seine Ankunft in Lorient verfolgt. Nach 4.490 Seemeilen nonstop von der Karibik zurück in die Bretagne kam er als Vierter ins Ziel und unterstrich damit klar, dass er mit seiner foilenden Imoca-Rennyacht „Malizia Seaexplorer“ in den Kreis der Favoriten für die nächste Auflage der Vendée Globe 2024 gehört. „Der vierte Platz ist ein fantastisches Ergebnis, aber noch mehr freue ich mich darüber, wie schnell das Boot war, vor allem bei den Vorwinden, und wie gut ich mich wieder alleine auf See gefühlt habe“, sagte Boris Herrmann nach dem Rennen, für das er neun Tage, 20 Stunden, zwei Minuten und 41 Sekunden benötigte.

Die Flotte der 31 TeilnehmerInnen der Rückregatta war am 30. November in Fort-de-France auf Martinique gestartet und segelte nonstop zurück nach Lorient, Basis der meisten Imoca-Rennställe.

„Das Wichtigste vor dem Rennen war für mich, abgesehen von der reinen Platzierung und dem Trainingsaspekt, mehr über das Boot und über mich selbst zu lernen“, sagte er in Lorient. „Heute habe ich das Gefühl, dass ich dieses Ziel erreicht habe. Und natürlich bin ich sehr glücklich über den vierten Platz! Ein Top-Fünf-Ergebnis war angesichts des Niveaus in der Klasse sehr optimistisch – aber wir haben es geschafft!“

Im Zielhafen Lorient wurde Boris Herrmann vom Team seiner Malizia Seaexplorer begeistert empfangen Foto: Jean-Louis Carli / Alea / Retour à La Base

Für Boris Herrmann, der als erster Deutscher das Vendée Globe Race meisterte, war die Soloregatta „Retour a la base“ die zweite Bewährungsprobe allein an Bord der 2022 neu gebauten „Mailizia Seaexplorer“. „Das Rennen war wie eine Revanche für meine unglückliche Route du Rhum im vergangenen Jahr, als wir Probleme mit den Foils hatten. Jetzt konnte die Yacht ihr ganzes Potenzial zeigen, besonders vor dem Wind ist das Schiff richtig schnell“, fügte er hinzu. „Die Ergebnisse, die wir bei diesem Rennen gewinnen konnten, sind maßgeblich für die Vorbereitung der Vendée Globe Ende nächsten Jahres.“

Der Segler kehrt in den nächsten Tagen nach Deutschland zurück und nimmt sich Anfang 2024 eine Auszeit mit seiner Familie. Die „Malizia Seaexplorer“ wird während der Wintermonate überholt und bekommt einen neuen Satz Foils. Im April startet mit dem Transat CIC das nächste Transatlanik-Rennen, an das ein weiteres Solorennen von New York zurück in die Vendée anschließt. „Im November 2024 werde ich bereit sein für meine zweite Vendée Globe“, erklärt Boris Herrmann zuversichtlich. „2023 war ein großartiges Jahr für unser Team, wir sind alle gespannt, was 2024 für uns bereithält!“