Drei Medaillen für den SV Hüde bei der IDM der Europes vor Kiel

Der direkt im Olympiazentrum Kiel-Schilksee beheimatete TSV Schilksee war Gastgeber der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Europe-Klasse 2023. Mit einem Mix aus Sonne, zuerst viel und zuletzt wenig Wind wurden die 92 Seglerinnen und Segler höchst unterschiedlich gefordert. Bei den Männern siegte der Däne Andreas Svensson vor Fabian Kirchhoff, Deutsche Meisterin wurde Sophie Menke, die Masters-Wertung gewann Anja Fiedler.

Fabian Kirchhoff, ILCA-Trainer des Segler-Verband Niedersachsen, wurde zum siebten Mal bester Deutscher bei der IDM der Europes Foto: privat

Es war ein Duell der Weltmeister von 2018 und 2023, das der amtierende Champion Andreas Svensson aus Dänemark für sich entscheiden konnte. Mit nur 14 Zählern, davon drei ersten Plätzen, in neun Wettfahrten, setzte er sich vom Verfolgerfeld ab. Zweiter und damit bester Deutscher wurde Fabian Kirchhoff (Segelvereinigung Hüde) mit 20 Punkten, der 2018 vor Kühlungsborn Weltmeister in der Europe geworden war. Auf den dritten Rang – punktemäßig weit abgeschlagen – kam der Däne Oscar Thule mit 51 Punkten.

Für Fabian Kirchhoff, Landestrainer der ILCA des Segler-Verbandes Niedersachen, war die Internationale Deutsche Meisterschaft eine rundum gelungene Veranstaltung: „Wir konnten alle Tage segeln, die Wettfahrtleitung hat einen super Job gemacht und mit dem amtierenden Weltmeister und dem Europameister des Vorjahres hatten wir ein hochkarätiges Feld“, sagt er. „Die Europe ist nach wie vor eine superkompetitive Bootsklasse, die vor der Einführung von des ILCA 4 bzw. 6 von vielen erstklassigen Seglerinnen und Seglern gesegelt wurde und bis heute viele Fans hat.“

Gerade für alle, die nicht den ILCA-Gardemaßen entsprechen und demzufolge weniger Kilo auf die Waage bringen, ist die Einmannjolle mit den vielen Trimmmöglichkeiten und der großen Individualisierbarkeit nach wie vor eine anspruchsvolle Jollenklasse mit vielen guten Konkurrenten im In- und Ausland. „Bei der Europe kann ich mit dem Karbonmast und dem Material, das auf meinen Körper zugeschnitten ist, sehr viel kompensieren“, sagt Fabian Kirchhoff, der als Lehrer in Flensburg arbeitet. „Ich konnte im Vorfeld nicht viel trainieren und bin sehr stolz darauf, bester Deutscher und damit zum siebten Mal nationaler Meister geworden zu sein. Es lief von Tag zu Tag besser und ich habe mich sehr gefreut, mich mit Andreas Svensson auf Augenhöhe messen zu können.“

Spannend war vor allem die Entscheidung in der Damen-Wertung. Mit nur einem Punkt Vorsprung setzte sich die 21-jährige Sophie Menke (SVH) vor ihrer ärgsten Konkurrentin Fabienne Oster (Norddeutscher Regatta Verein) durch, dritte wurde Antonia Richter (ebenfalls SVH). „Wenn man in der Rangliste ganz vorn steht und Rang 3 bei der WM holt, dann ist der Meisertitel natürlich das Ziel“, strahlte Sophie Menke nach dem Titelgewinn. Für die Segelvereinigung Hüde am Dümmer, die eine große Europe-Gruppe hat, ist die IDM mit der Gold- und der Bronzemedaille bei den Damen und der Silbermedaille bei den Herren höchst erfolgreich gelaufen.

In der gemischten Masters-Wertung siegte Anja Fiedler, die seit 1991 in der Europe-Klasse aktiv ist und sich als Finanzwartin auch in der Klassenvereinigung engagiert. Fünf Punkte nach sechs Rennen reichten locker zum sechsten Masters-Titel in der ehemals olympischen Damenklasse. „Die Europe-Klasse fasziniert mich immer noch mit ihren vielen Trimmmöglichkeiten und der hohen Individualisierbarkeit, aber auch der Vielfältigkeit der Seglerinnen und Segler“, sagt sie. „Frauen und Männer sind zusammen auf der Bahn, während die schweren Männer oft auf der Kreuz im Vorteil sind, holen die Frauen das auf Halbwindkursen oder vor dem Wind wieder raus.“

Für den TSV Schilksee, der vor allem als Ausrichter der Regatta Silberner und Goldener Opti bekannt ist, war die IDM der Europeklasse einer der Saisonhöhepunkte des Jahres 2023. Der kleine Verein, der seine seglerische Heimat direkt im Olympiazentrum hat und mit Fertigstellung des Gebäudes gegründet wurde, kann sich bei der Organisation solch großer Regatten auf seine vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und ein großes Netzwerk an Unterstützern verlassen. „Die ganze Meisterschaft über war es eine ganz ruhige, nette Atmosphäre“, sagt Anja Fiedler, die für den TSV Schilksee an den Start ging. „Viele haben vor Ort gezeltet oder ihre Camper abgestellt, so dass immer alle zusammen waren. Dazu kam das für Oktober sehr gute Wetter, so dass alle mit der Veranstaltung sehr zufrieden waren.“

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