Das lange Oktoberwochenende war das Wochenende der Meisterschaften. Insgesamt zehn Klassen veranstalteten ihren deutschen Saisonhöhepunkt. Auf dem Wannsee empfing der Berliner Yacht-Club (BYC) die Teeny- und Cadet-Segler*innen. Mit 35 Teeny-Teams und 25 Cadet-Mannschaften waren die Felder der Zweimannboote für die allerjüngsten Seglerinnen und Segler gut besetzt.
Im Nachwuchsbereich muss sich nicht alles um den Optimisten drehen! Das stellten die Seglerinnen und Segler, die sich vom 29. September bis 3. Oktober auf dem Wannsee zur Deutschen Meisterschaft trafen, in ihren Knickspant-Jollen Cadet und der kleinen Gleitjolle Teeny eindrucksvoll unter Beweis.
Gastgeber war der Berliner Yacht-Club (BYC), auf dessen weitläufigem Gelände einige Teams ihre Zelte aufschlugen und sich in Wohnmobilen häuslich einrichteten. Von Tag eins an war die Stimmung bei herrlichem Spätsommerwetter fröhlich und ausgelassen, vor und nach den Wettfahrten wurde gespielt und geklönt.
Bei den Cadets zeigte sich wieder einmal die Überlegenheit der Seglerinnen und Segler der brandenburgischen und Mecklenburger Vereine. Hier wird die kleine Zweimannjolle, die vor allem in der DDR sehr beliebt war, nach wie vor intensiv gesegelt.
„Nicht alle Kinder und Jugendlichen möchten als Einzelkämpfer im Optimisten Regatta segeln“ verdeutlicht Wettfahrtleiter Lorenz Buchler. „Wir haben im BYC selbst keine Cadet und Teeny-Teams, aber einige aktive erwachsenen Mitglieder haben an die Bootsklassen ihrer Jugend so schöne Erinnerungen, dass wir uns um die Ausrichtung der Meisterschaft beworben haben. Und wir haben es nicht bereut, wir haben eine fröhliche Meisterschaft erlebt, die echten Breitensport-Charakter hatte.“
Wind und Wetter spielten über das lange Oktoberwochenende mit, so dass es der erfahrenen Wettfahrtleitung gelang, wie vorgesehen bis Montag, 02. Oktober, alle zehn Wettfahrten zu absolvieren. „Auf dem Wannsee ist es am 3. Oktober immer sehr voll, durch den Ringelnatz Cup des Potsdamer Yacht Club gehen rund 120 Boote auf die Langstrecke über den Wannsee. So wurden wir im Vorfeld gebeten, unsere Meisterschaft schon am Montag zu beenden, damit es auf dem See nicht zu eng wird“, erzählt Lorenz Buchler. „Damit hatten alle auswärtigen Familien noch Gelegenheit, den ‚Tag der Einheit‘ für Berlin-Sightseeing zu nutzen.“
Die siegreichen Teams erhielten eine DSV-Urkunde und eine Medaille, dazu gab es noch für alle Platzierten einen der begehrten bunten Berliner Bären als Regattapreis. Die Goldmedaille für die Teeny-Meisterinnen 2023 blieb in Berlin und ging an Lotte-Marie Kirchesch und Mina Tratar vom Segel-Club Gothia. Die Silbermedaille wurde Lina Victoria Titgemeyer und Theo Blesken vom Segel-Club Dümmer verliehen, Bronze ersegelten Constanze Munck und Max Sauer vom Yacht-Club Strande.
Die Medaillen bei den Cadets gingen an reine Jungsteams. Emilius Hauer und Tim Braunsdorf vom Segel-Club Ribnitz standen ganz oben auf dem Podest, gefolgt von Marten Lischewski und Yaron Bartholdy vom Segel-Club Rot-Weiß in Prenzlau. Auf den dritten Platz kamen Vincent Mennenga und Anton Hansch vom Mecklenburgischen Yachtclub Rostock.
Für das gute Gelingen der Meisterschaft sorgten vor allem die vielen ehrenamtlichen Mitglieder des Clubs, die das Fehlen eines Pächters in der Clubgastronomie gut ausglichen und die angereisten Gäste mit einem üppigen Frühstück und verschiedenen warmen Gerichten verwöhnten.
Die große Herzlichkeit des ausrichtenden BYC zeigte sich auch in der spontanen Reparatur eines Teenys, der bei einer Kollision heftig beschädigt worden war. „Wir haben alle nötigen Materialien besorgt und dann über Nacht das Boot repariert, damit es am nächsten Tag wieder einsatzfähig war“, erzählt Lorenz Buchler.
Für besonders schöne Bilder von der Deutschen Meisterschaft sorge Jascha Kuphal, Sohn von Offshore-Segler Jens Kuphal, dem es gelang von jedem der teilnehmenden Teams ein gemeinsames Bild zu machen.
Alle Ergebnisse der IDM der Teenys und Cadets 2023 gibt es auf Manage2Sail.
