Leistungssportförderung

Junge Seglerinnen und Segler, die nach dem Einstieg in den Segelsport eine Leistungsportkarriere anstreben, finden ein gegliedertes und aufeinander aufbauendes Angebot an Trainings- und Fördermöglichkeiten vor, das hier in einer Übersicht kurz zusammengefasst ist.

Regattakarriere

Die Regatta-Karriere beginnt im Allgemeinen beim eigenen Verein und kann – bei entsprechender Leistung – bis zum Olympia-Kader des DSV und einer Teilnahme an Olympischen Segelwettbewerben führen.

Diese Sportkarriere wird begleitet und unterstützt von einer systematisch aufeinander abgestimmten Nachwuchs- und Leistungssportförderung auf den folgenden drei Ebenen: Lokal (Segel-Verein), Regional (Landes-Segler-Verband) und National (Deutscher Segler-Verband).

Partner und Grundlagen

Daran wirken auf den einzelnen Ebenen wichtige Partner mit, wie z.B. der Landesportbund, Landessporthilfen/-sportstiftungen, die Stiftung Deutsche Sporthilfe, die Olympiastützpunkte, der Deutsche Olympische Sportbund, das Bundesministerium des Innern, das Bundesministerium der Verteidigung, der Deutsche Segler-Verband sowie – im Bereich der persönlichen Ausbildung – Schulen und Universitäten.

Die Einzelheiten dieser Förderung sind u. a. festgelegt in Regionalkonzepten und Strukturplänen der Landessegler-Verbände, der Nachwuchsleistungssportkonzeption 2006-2012 des DSV und im Strukturplan 2021-2028 des Bereichs Leistungssport des DSV.

Kadersystem

Grundsätzlich gibt es bei der Leistungssportförderung unterschiedliche Förder- bzw. Leistungsgruppen: die so genannten „Kader“.

Landeskader bilden die erste überregionale Stufe in der segelleistungssportlichen Karriereleiter. Auf Landesebene bzw. regionaler Ebene wird der hoffnungsvolle Nachwuchs gesichtet und Talente werden in die jeweiligen Landeskader berufen.

Der Nachwuchskader 2 (NK 2) ist ein Landeskader mit zusätzlichen zentralen Maßnahmen, die vom DSV koordiniert und durchgeführt werden. Damit bildet der NK 2 die Schnittstelle zwischen regionaler Landesebene und nationaler Ebene.

Der Nachwuchskader 1 (NK 1) ist der erste Kader des Deutschen Segler-Verbandes auf nationaler Ebene, in dem Athletinnen und Athleten mit mittel- bis langfristiger Perspektive auf internationale Spitzenleistungen systematisch vom Bundestrainer der jeweiligen Disziplin betreut werden.

Dem Perspektivkader (PK) gehören Athletinnen und Athleten mit Entwicklungspotential für mittelfristige Spitzenleistungen an. Trainings- und Wettkampfaufbau sind auf Erfolge im kommenden olympischen Zyklus ausgerichtet.

Der Olympia-Kader (OK) ist der Spitzenkader des DSV, dem Athletinnen und Athleten mit klaren Erfolgschancen in der laufenden Olympiade und insbesondere bei den direkt folgenden Olympischen Spielen angehören.

Alle aktuellen Kaderkriterien findet ihr hier: https://www.dsv.org/segeln/olympisches-segeln/

Verein als Grundstein der leistungssportlichen Karriere

Die sportliche Karriere im Segelsport beginnt meist in der Trainingsgruppe des eigenen Segelvereins oder in gemeinsamen Trainings- und Fördergruppen mehrerer Vereine. Hier werden die Grundlagen für das Regattasegeln gelegt. Es erfolgt die Heranführung an den systematischen Trainings- und Wettkampfaufbau. In dieser Phase erfolgt auch der Einstieg in die jeweilige Klassenvereinigung. Im weiteren Verlauf werden auf der Ebene der Landes-Segler-Verbände Talente gesichtet und in den Landeskadern gemeinsam trainiert.

Landeskader als überregionale Talentschmiede

Die Sichtung von Athletinnen und Athleten für eine Berufung in die Landeskader erfolgt in der Regel auf Lehrgängen und bei Pflichtregatten für die Kaderaufnahme und liegt in der Verantwortung der jeweiligen Landesverbände.

In welchen Bootsklassen Landeskader berufen werden, legen die Landesverbände in ihrem sogenannten Regionalkonzept fest. Partner dieses Regionalkonzeptes sind der Deutsche Segler-Verband, der Landesportbund, der Landesseglerverband und der Olympiastützpunkt des betreffenden Landes oder der betreffenden Region.

Nachwuchskader (NK2) als Schnittstelle zwischen regionaler und nationaler Ebene

Der NK2 ist der Leistungskader des Landesseglerverbandes und wird durch den Deutschen Segler-Verband berufen. Die Landesseglerverbände führen ihre NK2-Athletinnen und -athleten an internationale Wettkämpfe heran und bereiten sie auf das systematische Hochleistungstraining vor. Der NK2 umfasst derzeit die Bootsklassen ILCA 7, ILCA 6, 420er Männer, 420er Frauen, 29er Männer, 29er Frauen, Windsurfen Männer und Windsurfen Frauen.

Neben den regelmäßigen Trainingsmaßnahmen des Landesseglerverbandes wird ein ausgewähltes Programm zusätzlicher zentraler Bundesmaßnahmen vom Deutschen Segler-Verband angeboten. Berufen wird bis zur Altersklasse U-19; die Dauer der Förderung beträgt maximal 3 Jahre.

Nachwuchskader (NK1) als Einstieg in die Bundeskader

Athletinnen und Athleten im NK1 trainieren auf nationaler Ebene in einer Trainingsgruppe unter Leitung des zuständigen Disziplin-Bundestrainers. Der NK1 umfasst alle olympischen Bootsklassen. Berufen wird bis zur Altersklasse U-23; die Förderdauer beträgt hier maximal 4 Jahre.

Perspektivkader (PK) als Anschlusskader an die Spitze

Der Name drückt es aus: Eine Berufung in den Perspektiv-Kader erfolgt bei deutlicher Perspektive auf internationale Spitzenleistungen und Erfolge bei den Olympischen Spielen im nächsten Zyklus. Er umfasst alle olympischen Bootsklassen; die Förderdauer beträgt maximal 5 Jahre.

Die per Disziplin festgelegten Alters- und Leistungskriterien findest Du hier.

Olympiakader (OK) als Spitzenkader

Der Olympia-Kader ist der Spitzen-Kader des Deutschen Segler-Verbandes. Er umfasst alle olympischen Bootsklassen. Bedingung für die Aufnahme in diesen Kader ist ein Erreichen von Platz 1 bis 8 bei Olympischen Spielen oder bei Weltmeisterschaften.

Maßgeblich sind die Regionalkonzepte der Landesseglerverbände und der DSV Strukturplan 2021-2028.