Zehn Preise für spannende und gut organisierte Segeltörns: Nach zwei Jahren pandemiebedingter digitaler Ehrung zeichnete die DSV Kreuzer-Abteilung erstmals wieder live im Rahmen des Fahrtenwettbewerbs unter dem Motto „Erzähl‘ doch mal“ Seglerinnen und Segler aus. 40 Crews hatten Reiseberichte aus dem Jahr 2021 eingereicht, 10 Preise wurden vergeben. Künftig soll der Wettbewerb in einigen Kategorien für alle Mitglieder in einem DSV-Verein geöffnet werden.

Die Preisträger-Crews auf einen Blick

Familienpreis

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ging an Gudrun und Axel Honnef, beide 67 Jahre alt, vom Seglerverein Stößensee und ihre Familie. Auf einer Victoire 1044 segelte die Crew vom IJsselmeer in mehreren Etappen bis nach Göteborg und zurück nach Berlin. In Schweden stiegen zwei Generationen dazu: Kinder, Schwiegerkinder und die beiden Enkel – 5 und 9 Jahre alt. Kurze Schläge in den Schären, Kanutouren, Zeltübernachtungen und Ankernächte in geschützten Buchten – die Jury lobte insbesondere die familiengerechte Planung dieses Überführungstörns.

Silberne Möwe

Der Preis für den besten Jugendtörn ging an den jungen Skipper Christian Berger, 25, und seine 13-köpfige Crew vom Kieler Yacht-Club. Auf diesem Kettentörn von Kiel über Oslo und zurück auf der Baltic 52 „Zukunft IV“ standen der hohe Ausbildungs- und Segelanteil im Mittelpunkt des Jury-Lobes. Zu Beginn nutzte das junge Team (Durchschnittsalter 20 Jahre) die Teilnahme an der Langstreckenregatta „blueribboncup“, um ein großes Stück Richtung Oslo zurückzulegen. Im Anschluss absolvierten einige Teilnehmer erfolgreich die Prüfung für den Sportseeschifferschein SSS.

Fluss- und Seen-Preis

Ausgezeichnet wurde der Ahrensburger Benjamin Frahm für die beste Reise auf einem Binnenrevier. Der Segler vom Hamburger Segel-Club überzeugte die Jury durch eine sichere Durchführung seiner Wandersegelreise sowie durch die engagierte Vorbereitung des Törns inklusive der Restauration eines Piraten von 1957.

Küste Preis

Der Wanderpreis für die beste Reise in einem Küstenrevier ging an die Crew um Karl Heinz Krug vom WFC Schotten. Der Törn auf einer gecharterten Bavaria 33 ging in das Revier der Ionischen Inseln.

Charter-Preis

Dieser Preis ging an Erhard Zimmermann vom Berliner Yacht-Club auf einer Sun Odyssey 45. Die Reise führte von Cherbourg über den Ärmelkanal nach Cowes und der Isle of Wight und anschließend an die normannische und bretonische Küste. Die Jury überzeugte eine sehr gute Reiseplanung für dieses überaus anspruchsvolle und eher charteruntypische Revier.

Silver-Age-Preis

Für die beste seniorengerechte Reise wurden Ute und Stefan Sendtner-Völderndorff vom Spandauer Yacht-Club ausgezeichnet. Das Ehepaar – beide waren zum Zeitpunkt der Reise Ende 70 Jahre alt –beeindruckte die Jury vor allem mit einer sicheren Durchführung: So wurden zum Beispiel Starkwindphasen mit der „Atalante“, einer Duellist, geschützt vor Anker abgewettert.

Arthur-Doerwaldt-Gedächtnis-Preis

Der Preis für die beste Reise auf Booten unter 12 Meter Länge ging an Peer Scharping vom Yachtclub Stößensee auf einer 9,60 m langen Senorita Helmsman. Die Reise entlang der schwedischen Ostküste beeindruckte die Jurymitglieder vor allem durch die gute Vorbereitung und sichere Durchführung. Peer Scharping zeigte, dass Einhandreisen nicht nur im Regattasport zunehmend beliebter werden, sondern auch beim Fahrtensegeln sicher durchgeführt werden können.

Age-Nissen-Preis

Die Reise von Torsten Mohr vom Altländer Yachtclub führte ihn und seinen Mitsegler Claus Aktoprak auf der Hallberg Rassy 382 „Joss“ über die Nordsee, zu den Shetlands, über die Hebriden nach Inverness. Nicht nur die seglerische Leistung überzeugte, sondern auch der konstruktive Umgang mit zwischenmenschlichen Problemen an Bord – bei 66 Tagen gemeinsam an Bord und rund 2.300 Seemeilen sicherlich nichts Ungewöhnliches. Diese Herausforderung wurde im Reisebericht offen geschildert, Lösungen inklusive.

Ostsee-Preis

Diese seglerisch anspruchsvolle Reise durch die Schären von Stockholm nach Kiel auf der klassischen 12mR-Yacht „Anita“ führte Skipper Jost Körte, Segel Club Rheingau, zum Gewinn des Ostseepreises. Die neunköpfige Studierendencrew auf der 21,57 Meter langen Yacht erreichte Kiel pünktlich zum „Rendezvous der Klassiker“ zur Eröffnung der Kieler Woche 2021.

Motor-Preis

Diese Auszeichnung ging an Dr. Wiebke Maroske und Thomas Wichmann vom Deutschen Hochseesport-Verband Hansa auf der „Folkkari“, einer Intercruiser 27. Die Reise überzeugte insbesondere durch den touristischen Aspekt und eine gute Dokumentation.