Bei den iQFOiL Youth & Junior International Games am Gardasee in Italien surften die Geschwister Emma (U19) und Moritz Schleicher (U17) vom SV Wacker Burghausen auf die Ränge sechs und acht. Mehr als 200 Surferinnen und Surfer aus 23 Nationen starteten in Torbole bei dem fünftägigen Event im Rahmen einer Regattaserie für den Nachwuchs.
Die 17-Jährige Emma Schleicher zeigte sich am Ende des hochkarätig besetzten Events zufrieden. Sie konnte erst am zweiten Renntag in das Geschehen eingreifen, „da ich noch eine abschließende mündliche Abiturprüfung ablegen musste“. Die Prüfung im Fach Geographie lief gut, und die Surferin mit der Startnummer GER 162 landete am späten Abend in Italien, um nach nur wenigen Stunden Schlaf aufs Board zu steigen. Im Medal Race erwischte Emma Schleicher dann allerdings einen schlechten Start, und die Aufholjagd begann. „Vielleicht wäre mehr drin gewesen, aber ich habe hier am Gardasee wieder jede Menge gelernt“, sagt die Windsurferin. Wichtig war ihr vor allem die Erkenntnis, dass keine mentalen Blockaden nach dem schweren Crash bei der iQFOiL Youth & Junior-WM im Oktober 2024 auf Mallorca zurückgeblieben sind. Die gebürtige Erdingerin lag dort an Tag vier vielversprechend auf Rang sieben, musste nach einem Zusammenstoß mit einer Niederländerin verletzt aufgeben. Neben dem Schock ist inzwischen auch die Sehnen- und Gelenksverletzung an der Schulter abgeheilt. Mit guten Platzierungen bei der WM 2025 in Brest (Frankreich) und der EM in Italien möchte Emma Schleicher sich für die World Sailing Jugend-Weltmeisterschaft 2025 im Dezember im portugiesischen Vilamoura qualifizieren.
Moritz Schleicher beendete die iQFOiL-Games am Gardasee auf Rang acht (U17). Auch er war zufrieden mit dieser Leistung. „Obwohl mir gerade am dritten Tag technische Fehler unterlaufen sind“, sagt er selbstkritisch. Im Halbfinale „habe ich dann alles riskiert und am Ende die schlechtere Seite gewählt.“ Ein Winddreher kostete ihn den Einzug ins Finale. „Das war in dem starken Feld ein gelungener Start in die Saison – es kann nur noch besser werden.“
Moritz Schleicher hatte schon in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt: Nach WM- und EM-Titeln (U13) auf dem Techno293 war er 2023 auf das iQFOiL-Board umgestiegen und setzte dort seine Erfolgsserie mit dem U15-Welt- und Europameistertitel fort.
Zurück nach Deutschland und in die Jugend-Nationalmannschaft
Neben den sportlichen Herausforderungen stehen für Emma und Moritz Schleicher weitere Veränderungen an: Seit 2018 lebte die Familie in Athen – Vater Peter Schleicher arbeitete dort in der deutschen Botschaft. In Griechenland entdeckten die Geschwister auch ihre Leidenschaft für das Windsurfen. Nach mehr als sechs Jahren kehrt die Familie im August nach Erding bei München zurück.
„Die Zeit in Griechenland und im Athens Nautical Club war toll“, sagen die Geschwister unisono. „Aber wir haben schon immer an Trainingslagern mit Diederik Bakker vom Bayerischen Segler-Verband teilgenommen, waren Teil des Landeskaders.“ Die Geschwister freuen sich jetzt auf mehr gemeinsame Trainings mit anderen deutschen Windsurferinnen und Windsurfern. „Wir können bestimmt im Team viel voneinander lernen“, sagt Emma Schleicher.
Passend dazu sind Emma und Moritz Schleicher vom Deutschen Segler-Verband in die deutsche Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Teams berufen worden.