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Mit Go4Speed erfolgreich auf der MaiOR

In der Wertungsgruppe der kleinen Yachten ORC C/D siegte die X-35 "Sydbank" bei der MaiOR 2025 überlegen © DSV

Mit einem Doppelschlag sind die Seeseglerinnen und Seesegler in die Saison 2025 gestartet. Nach zwei intensiven Tagen praktischen Trainings im Rahmen des Go4Speed-Seminars – organisiert von der Regattavereinigung Seesegeln (RVS) und dem Deutschen Segler-Verband (DSV) –kam es bei den MaiOR-Wettfahrten zum ersten großen Kräftemessen nach der Winterpause.

Die Trainingswettfahrten im Rahmen von Go4Speed und die anschließende MaiOR-Regatta boten den rund 35 teilnehmenden Crews Segelsport vom Feinsten: Von karibischen Temperaturen über eine schwache Brise am 1. Mai bis zu einem kräftigen Temperatursturz am Wochenende und heftigen Böen am letzten Tag war alles dabei.

Das etablierte Go4Speed-Praxistraining erfreut sich wachsender Beliebtheit. „Wir konnten dieses Jahr einen Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen“, berichtet Robert Jacobsen. „Zudem hat sich die Zahl der ausländischen Yachten verdoppelt.“

Am ersten Tag der Go4Speed-Trainings lag die Wendemarke direkt vor der Hafeneinfahrt Schilksee – eine spektakuläre Kulisse für Manöver, die von vielen Freizeitseglerinnen und -seglern sowie Zuschauerinnen und Zuschauern vom Ufer und vom Aussichtsturm aus aufmerksam verfolgt wurden. „Segelsport zum Anfassen – so lässt sich die Faszination des Seesegelns gut vermitteln“, sagt Robert Jacobsen von der DSV-Abteilung Technik und Seesegeln. Nach den Trainingswettfahrten trafen sich alle Crews in der Vaasahalle, um bei einem Getränk des Unterstützers Pantaenius zu fachsimpeln und Tipps auszutauschen.

Dänische Dominanz bei den ORC-Yachten

Bei der anschließenden MaiOR-Regatta war das Podium der großen ORC-Yachten der Klasse A/B fest in dänischer Hand: Den Sieg sicherte sich America’s-Cup-Teilnehmer Jasper Radich mit der neuen XR41 „Formula X“ – die Segelnummer DEN-1 ist dabei ein klares Statement. Platz zwei ging an Peter Buhl mit der Club Swan 42 „Sirena“, gefolgt von Erik Stannow auf der X-41 „Dixi 4“, die von einer überwiegend deutschen Crew gesegelt wurde.

„Die MaiOR war dieses Jahr fantastisch“, schwärmt Bendix Hügelmann, Trimmer auf „Dixi 4“. „Tolles Segeln und eine großartige Stimmung – schon das Go4Speed-Event hat viel Spaß gemacht.“ Auch Bertil Balser, Vorsitzender der RVS und Stammcrew-Mitglied auf „Dixi 4“, lobt die Veranstaltung: „Die Organisation durch DSV, RVS und alle Partner war erstklassig. Go4Speed hat viele Crews punktgenau auf die MaiOR vorbereitet. Die steigende internationale Beteiligung unterstreicht die wachsende Attraktivität deutscher Seesegelevents.“

Intensive Starttrainings gehörten zum Programm von Go4Speed. © DSV

Prominente Namen und Newcomer auf Top-Niveau

Jens Kuphal (Berliner Yacht-Club) erreichte mit seiner neuen XR41 „Exciter“ den vierten Rang. Robert Stanjek, Olympiateilnehmer 2012 im Starboot, gehörte – wie in den Vorjahren – zu seiner Crew. Er ist nicht der einzige erfolgreiche Kadersegler, der mit seinem taktischen Know-how und Erfahrungsschatz ein gefragtes Crewmitglied auf den Regattayachten ist.

Auf der MAT 1220 „Pure“ von Lars Hidde (Blankeneser Segel-Club) segelte Matti Cipra – ehemaliger Vorschoter von 470er-Steuermann Malte Winkel und aktueller Bundesstützpunkttrainer Nachwuchs des DSV in Warnemünde. Nur einen Tag nach den Wettfahrten reiste er zur 470er-Europameisterschaft nach Split, um die beiden Teams Malte Winkel/Paula Schütze (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) sowie Theres Dahnke/Paco Melzer (Plauer Wassersportverein/Potsdamer Yacht-Club) als Trainer zu betreuen.

„Dass wir als Newcomer-Team mit Platz acht zweitbestes deutsches Boot wurden, freut mich sehr“, sagte Matti Cipra nach der Regatta. „Ein toller Einstand mit dem neuen Boot – auch wenn wir nur Up-and-Down-Kurse segelten und kein Coastal Race dabei war.“ Insgesamt waren 24 Yachten in der Klasse ORC A/B gemeldet.

Beim Go4Speed Training gibt es schon auf dem Waser erste Analysen von den Trainern. © DSV

Starke Leistungen bei den kleinen ORC-Yachten

In der Gruppe der kleineren ORC-Yachten C/D siegte Routinier Torsten Bastiansen (Flensborg-Yacht-Club) souverän mit der X-35 „Sydbank“. Zweiter wurde Eike Claas Carmincke mit der MAT 1010 „Matchbox“ (Akademischer Segelverein Wismar). Den dritten Platz belegte Kai Haupthoff (Segelclub Eckernförde) mit der X-332 Sport „Varuna Express“.

„Besonders auffällig war, wie konkurrenzfähig engagierte Crews auf älteren, kleineren Booten unterwegs waren“, betont Robert Jacobsen. „Ob ‚Sprinta Sport‘, ‚Albin Express‘ oder ‚Corby 29‘ – diese Yachten zeigen, wie viel Spaß und sportlicher Anspruch im Seesegeln möglich ist, auch ohne großes Budget.“

Nach karibischen Bedingungen am 1. Mai wurde es zu den MaiOr-Wettfahrten merklich kühler, dazu briste der Wind auf. © DSV

Der sportliche Auftakt für die Saison 2025

Die MaiOR markiert den offiziellen Start der deutschen Seesegelflotte in die Saison 2025, alle Ergebnisse der Wettfahrtserie über das erste Maiwochenende sind auf Manage2Sail zusammengefasst. Nach der Nordseewoche über Pfingsten auf Helgoland und zahlreichen Mittelstreckenregatten folgen als weiteres Highlight die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Seesegeln (In- und Offshore) im Rahmen der Kieler Woche.