Die Dominanz von Heiko Kröger in der 2.4mR-Klasse bleibt ungebrochen: Bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) auf dem Starnberger See stand der Titelverteidiger vom Segeberger Segel-Club erneut ganz oben auf dem Podium. Engster Verfolger war Kalle Dehler (Segelsport Flensburg-Harrislee), der Vizemeister gewann zugleich die Masterwertung.
„Kalle ist hervorragend gesegelt, war mir stets dicht auf den Fersen und konnte zwei Wettfahrten für sich entscheiden“, sagt Heiko Kröger. „Bei Starkwind ist weltweit keiner schneller im 2.4mR als ich. Doch bei leichten und mittleren Winden muss ich meine Position hart verteidigen.“
Nach acht Wettfahrten triumphierte Heiko Kröger mit neun Punkten und segelte damit erfolgreich zum Meistertitel. Zweiter wurde Kalle Dehler vor Bernd Zirkelbach (Yachtclub Berlin-Grünau). Auch in der Para-Wertung stand Kröger ganz oben auf dem Podest, gefolgt vom Tschechen Daniel Bina und dem Österreicher Mario Graus. Mit 35 Teilnehmenden aus fünf Nationen war die IDM stark besetzt. „Besonders gefreut habe ich mich über die fünf tschechischen Segler, die trotz weiter Anreise und hoher Inflation im eigenen Land den Weg an den Starnberger See gefunden haben“, sagt Heiko Kröger.
Die vom Deutschen Touring Yacht-Club organisierte Meisterschaft überzeugte durch eine professionelle Durchführung. Dank elektronisch gesteuerter Smartmarks konnte die Regattabahn bei Winddrehern innerhalb weniger Minuten angepasst werden – lange Wartezeiten auf dem Wasser entfielen. Am ersten Wettfahrttag segelten die Teilnehmenden bei bestem Spätsommerwetter und leichtem bis mittlerem Wind vier Wettfahrten. Am regnerischen Freitag entschied Wettfahrtleiter Wolfgang Stückl, nur zwei Läufe zu starten, bevor am Samstag bei Sonnenschein und mäßigem bis kräftigem Nordostwind das Finale folgte.
„Von meiner Seite war das Event ein voller Erfolg. Die Klasse ist sehr herzlich mit einem guten Zusammenhalt, trotz oder vermutlich wegen der körperlichen Einschränkungen einiger Teilnehmer“, zieht Wolfgang Stückl ein Resümee. „Neu waren für mich die notwendigen Hilfestellungen für die drei teilnehmenden Rollstuhlfahrer, die wir mit unserem Bootskran in die Boote gesetzt haben.“ Auf einem Zuschauerboot verfolgte das Präsidium des BVS Bayern – Sportverband für Para, Reha und Inklusion das Regattageschehen, Mitglieder des DTYC kommentierten die Wettfahrten für die Gäste und erklärten, worauf es beim Wettsegeln ankommt.
Für viele Teilnehmer bedeutete die IDM ein ideales „Warm-up“ für die Weltmeisterschaft im Oktober am Gardasee, bei der Heiko Kröger als Titelverteidiger startet. „Leider wird die WM 2025 die letzte sein, die vom Deutschen Behindertensportverband unterstützt wird“, bedauert er. „Weil der Segelsport seit 2016 nicht mehr paralympisch ist, erhalten wir keine Förderung mehr. Ab dem kommenden Jahr fällt daher auch der Fahrtkostenzuschuss weg. Sollte die WM 2026 in Übersee stattfinden, werde ich wohl nicht teilnehmen können.“
Parallel zu seiner 2.4mR-Karriere segelt Heiko Kröger seit einigen Jahren auch OK-Jolle – mit wachsendem Erfolg. Mit dem Einstieg in die Jollenklasse knüpft er an seine Erfahrungen im Laser vor Beginn seiner olympischen Karriere in der kleinsten Meterklasse an und zeigt damit, dass seine seglerischen Leistungen nicht auf die inklusive 2.4mR-Klasse beschränkt sind. „An der OK-Jolle reizt mich die neue Herausforderung, und ich habe inzwischen guten Anschluss an die ‚B-Liga‘ gefunden“, erklärt Kröger. „Mit neuem Mast, neuem Segel und einem gestiegenen Bootsgefühl bin ich sehr zufrieden.“
Alle Ergebnisse der IDM der 2.4mR sind auf Manage2Sail zusammengefasst.