Der Wassersportverein Plau richtete am ersten Augustwochenende die Deutschen Meisterschaften der Ixylons und P-Boote aus. Bei unstetem Wetter konnten fünf der zehn ausgeschriebenen Wettfahrten gesegelt werden. Ausrichter und Teilnehmer ziehen eine positive Bilanz.
„Ein Tag Sturm, ein Tag Flaute, zwei Tage gute Segelbedingungen“, fasst Holger Dahnke, Wettfahrtleiter vom Plauer Wassersportverein, die Meisterschaft zusammen. „Die Stimmung war immer gut, auch wenn das Wetter schlecht war. Das macht vor allem der enge Zusammenhalt der Ixylon- und P-Boot Segler aus.“
Die gemeinsame Meisterschaft der 15er Jollenkreuzer und der in der DDR entwickelten, bis heute sehr beliebten Ixylon-Jollen bringt nach seiner Einschätzung nicht nur logistische Synergieeffekte für den kleinen, nur 100 Mitglieder starken Verein, sondern hat auch wirtschaftliche Vorteile. „Bei Meldezahlen unter 50 Booten sind Aufwand und Kosten zur Durchführung einer Meisterschaft für viele Vereine nur schwer zu realisieren“, sagt Holger Dahnke. „Wenn man zwei Klassen zusammenlegt, haben alle mehr davon. Der Verein und die Segler.“
Der Plauer Wassersportverein richtet regelmäßig große Regatten und Meisterschaften auf dem gleichnamigen See aus. Nächstes großes Event ist zu Himmelfahrt das Treffen der Optimisten, zu dem wieder mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Familien erwartet werden.
Volker Schön siegt souverän bei den „Ixys“
Zum zehnten Mal ganz oben auf dem Podest bei einer Ixylon-Meisterschaft stand Volker Schön vom Sternberger Segler-Verein in Mecklenburg-Vorpommern. Für den ehemaligen Leistungssegler war die „Volksjolle“ Ixylon nach Jahren im 420er und 470er das ideale Boot, um auf einer modernen Trapezjolle gegen viele Bekannte zu überschaubaren Kosten weiter Regatta segeln zu können. „Die Ixys haben eine lange Lebensdauer und verlieren dabei nichts an ihrer Wettbewerbsfähigkeit“, sagt er. „Unser Siegerboot ist von 1976.“ Die Meisterschaft 2023 gewann er zusammen mit Claudia Müller vom Lindower Regatta Segler Verein. Auf den zweiten Platz kamen Carolin und Gregor Zachäus vom Plauer Wassersportverein, Dritte wurden Mike Bartel und Torsten Völker, Lindower Regatta Segler Verein und Sportverein Fortschritt Neustadt-Glewe Abteilung Segeln.
Volker Schön freut sich über die Zusammenlegung mit den auch als P-Booten bezeichneten 15er Jollenkreuzern für die Meisterschaft: „Das ist eine gute Truppe, die gut segeln kann. Die Tage zusammen haben auf dem Wasser und an Land viel Spaß gebracht.“ Für den Rest der Saison wird er mit seinem „Ixy“ noch an zahlreichen Ranglistenregatten zwischen Ostsee und Lausitzer Seenland teilnehmen. „Von den Booten wurden über 4.000 Stück gebaut, sodass wir immer viele Ranglistenregatten schaffen.“
Die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaft der Ixylons, an der 42 Boote teilnahmen, sind auf Manage2Sail zusammengefasst: https://www.manage2sail.com/ch/event/3285e203-2e22-40b2-814e-64891ef3ba3f#!/results?classId=0da147b6-4fc0-4448-86fb-7b08745104f4
Deutscher Meister der P-Jolle kommt aus Steinhude
Der neue Deutschen Meister im 15er Jollenkreuzer Uwe Lätzsch (Yachtclub Steinhuder Meer) reiste direkt von der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Drachen im Rahmen der Travemünder Woche zur Deutschen Meisterschaft der 15er Jollenkreuzer an den Plauer See. Zusammen mit seinem langjährigen Vorschoter Marc Romberg vom Potsdamer Yacht Club gelang ihm zum zweiten Mal nach 2021 der Sieg bei einer Meisterschaft.
Auf den zweiten Rang kam der „King der P-Boote“ Wilfried Schweer von der Steinhuder Seglervereinigung mit seinem Vorschoter Olaf Bertallot vom Hannoverschen Yacht-Club. Das erfolgreiche Trio vom Steinhuder Meer komplettierte Christian Weber von der Steinhuder Segler Vereinigung mit Uwe Bertallot vom HYC an den Schoten. „Wir haben am Steinhuder Meer eine sehr große P-Boot Flotte und tragen hier viele Klassenregatten aus“, sagt Uwe Lätzsch. „Alle drei siegreichen Boote wurden auf der Bootswerft Bopp & Dietrich hier bei uns in Steinhude gebaut.“
Für Uwe Lätzsch ist der Spagat zwischen der internationalen, sehr professionell gesegelten Drachenklasse und dem einer Jolle ähnlichen P-Boot ein willkommener seglerischer Mix. „Das P-Boot hat einen sehr großen Spinnaker und segelt sich viel sportlicher als ein Drachen, bei dem es mehr auf die Taktik ankommt“, sagt er. „Als Kind und Jugendlicher bin ich auf dem Steinhuder Meer P-Boot gesegelt, vor ein paar Jahren habe ich mir einen seglerischen Traum erfüllt und meinen eigenen Jollenkreuzer in Österreich gekauft und zurück ans Steinhuder Meer gebracht.“
Zusammen mit seinem Vorschoter Marc Romberg, den er vom Drachen-Segeln kannte, gelang ihm 2021 auf der von seinem eigenen Verein ausgetragenen Deutschen Meisterschaft zum ersten Mal der Sieg bei einer P-Boot Meisterschaft. „Wir haben einmal auf meinem Heimatrevier gewonnen und einmal in Plau“, sagt Uwe Lätzsch. „Nun wollen wir auch die nächste Meisterschaft 2024 auf dem Wannsee, dem Heimatrevier von Marc, in seinem PYC, gewinnen.“
Die Übersicht über alle Ergebnisse der Deutschen Meisterschaft der P-Boote 2023, an der 35 Teams teilnahmen, gibt es bei manage2sail: https://www.manage2sail.com/de-DE/event/e64e67d9-f44b-4a14-b045-d3efa7e50019#!/results?classId=7bcaefd8-d119-4d65-a058-c794d51e40f5