Der Wind ließ auf sich warten bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Speedwindsurferinnen und -surfer auf der Ostseeinsel Fehmarn. Am Ende zählten vier Läufe unter Leichtwindbedingungen mit knapp über 13 Knoten aus Süd. Der Flensburger Gunnar Asmussen (Surf Club Kiel) verteidigte die Meisterschaft erneut und gewann damit seinen vierten Titel in Folge. Auf den Rängen zwei und drei folgten Uwe-Sören Schmidt vom Verein Deutscher Speedsurfer (VDS) und Michael Brozio vom Formula-Windsurfing Verein Kiel.
36 Aktive warteten acht Tage am Strand in der Orther Bucht auf ausreichenden Wind. Beim ausrichtenden „Verein Deutscher Speedsurfer“ und bei allen Starterinnen und Startern lagen die Nerven blank, die Anspannung war hoch. „Es gab große Unsicherheiten, ob überhaupt faire Meisterschaftsbedingungen zustande kommen“, sagt Michael Naumann aus der Wettfahrtleitung.
Am Ende reichte es, vier Läufe am unteren Windlevel kamen in die Wertung. Dabei wurde die Renndauer zunächst auf 90, später auf 60 Minuten verkürzt, der gemessene Kurs ging über 250 Meter. „Eine längere Strecke – in der Regel sind das 500 Meter – konnten wir nicht auslegen, da wir sonst die Fahrrinne hätten queren müssen“, so Michael Naumann. In der festgesetzten Zeit kann jeder Surfende beliebig oft mit verschiedenen Einstellungen seines Materials den Kurs durchfahren. Über ein GPS-Gerät am Arm werden der Weg und die Zeiten aufgezeichnet, ausgelesen und am Ende ausgewertet. „Der Mittelwert der zwei schnellsten Kursdurchfahrten bilden dann das Rennergebnis des Teilnehmers“, erklärt der Wettfahrtleiter.
Immer 100 Prozent geben – weniger ist keine Option
Mit Gunnar Asmussen gewann bei den Männern einer der erfahrensten Speedwindsurfer. Für den Segelmacher, der sich Anfang des Jahres in Flensburg-Handewitt mit einer Segelmacherei selbständig gemacht hat, ist es der vierte deutsche Meistertitel in Folge, sein Deutscher Speedrekord liegt bei 52,69 Knoten auf 500 m – das sind mehr als 97 Stundenkilometer. Zur Erfolgssammlung des 46jährigen gehören unter anderem auch Weltmeistertitel im Windsurf-Slalom.
„Du musst immer 100 Prozent geben – ob auf dem Wasser oder an der Nähmaschine. Weniger ist keine Option“, beschreibt Asmussen auf der Firmen-Website seine Motivation. Stimme der Winkel zum Wind nur um zwei, drei Grad nicht richtig, dann macht das schon einen gewaltigen Unterschied in der Geschwindigkeit aus, sagt der Vater einer Tochter weiter.
Auf den Rängen vier bis sechs landeten bei der IDM 2025 Anders Björkquist aus Schweden, Matthias Popp und Michael Gutbier (beide VDS). Am Ende entschied zwischen diesen drei Fahrern im Tiebreak die schnellste persönliche Durchfahrt: Final lagen sie nur 0,07 Knoten auseinander.
Schnellste Frau war Tatiana Dianoia vor Gila Steinbacher und Marion Neuling (alle VDS).
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