Deutsches Team feiert ersten SailGP-Sieg

Sehr große Rennkatamarane mit den Flaggen der verschiedenen Länder oben am Segel auf dem Wasser.
Auf dem Genfersee kamen zum ersten Mal neue Leichtwindfoils für die großen F50-Rennkatamarane zum Einsatz. © Felix Diemer für SailGP

Auf dem Genfersee hat das deutsche SailGP-Team mit Steuermann Erik Kosegarten-Heil den ersten Grand-Prix-Sieg in der internationalen Rennserie eingefahren. Nach dem erstmaligen Einzug ins Finale der besten drei Teams setzte sich die Crew bei schwachem Wind gegen die Konkurrenz aus der Schweiz und Australien durch.

Die Bedingungen an dem Rennwochenende auf dem großen See stellten alle Teams vor besondere Herausforderungen: Bei leichten Winden hoben die foilenden F50-Katamarane kaum ab, vielmehr galt es, seitliches Abdriften zu verhindern. Erstmals kamen auf dem ungewohnten Süßwasserrevier neue Leichtwind-Ruder zum Einsatz, die schon ab rund sechs Knoten für ein erstes Abheben sorgen.

Das deutsche Boot segelte unter den Leichtwindbedingungen nur mit einer dreiköpfigen Crew: Neben Steuermann Erik Kosegarten-Heil waren Wing-Trimmer Stuart Bithell und Flight Controller James Wierzbowski an Bord. Die übrigen Teammitglieder verfolgten die Rennen vom Begleitboot aus.

Eine Katamaran mit der deutschen Nationalflagge und dem Schriftzug der Deutschen Bank wird von Zuschauern mit deutschen und Schweizer Flaggen in den Händen bejubelt.
Bejubelt von den Zuschauern auf der Tribüne gewann das deutsche Team zum ersten Mal ein SailGP Event. © Gary Oakley für SailGP

Am ersten Wettkampftag landete das Team mit den Plätzen neun, sieben und fünf lediglich im Mittelfeld. Am zweiten Tag war das Wetter unbeständig und von vielen Wolken geprägt, der Rennstart wurde vorgezogen und es kam aufgrund des fehlenden Windes immer wieder zu Verzögerungen. Bei diesen nervenaufreibenden Bedingungen gelang dem deutschen Team im fünften Rennen ein Start-Ziel-Sieg, mit einem folgenden dritten Platz im sechsten Rennen zog das Team knapp ins Finale ein.

Mit kluger Taktik, wenigen Manövern und präzisem Foil-Management behauptete sich das deutsche Team im entscheidenden Rennen und überquerte die Ziellinie direkt vor der Zuschauertribüne als erstes Boot – dicht gefolgt vom Schweizer Team, das vom heimischen Publikum lautstark gefeiert wurde.

Jubelnde Menschen mit schwarzer Wassersportbekleidung auf einem Motorboot, der Mann in der Mitte trägt einen Helm.
Das deutsche Team um Skipper Erik Kosegarten-Heil (Mitte) auf dem Rückweg zum Ufer im Team-Begleitboot. Rechts neben ihm Taktikerin Anna Barth, 49erFX-Seglerin im Nachwuchskader des German Sailing Team. © Ricardo Pinto für SailGP

„Für das Team ist dies ein perfekter Zeitpunkt, um den ersten Erfolg zu feiern. Alle haben unglaublich hart gearbeitet – das ist richtig cool“, sagte Erik Kosegarten-Heil. Auf die Frage, wie er sich nach diesem Triumph fühlt, ergänzte der ehemalige 49er-Segler aus dem German Sailing Team, der zweimal eine olympische Bronzemedaille gewann: „Unglaublich – und zugleich ein wenig überwältigt.“

Mit dem Sieg von Genf verbessert sich das deutsche SailGP-Team in der Gesamtwertung auf Rang neun. Schon am 4. und 5. Oktober steht das nächste SailGP-Event im spanischen Cádiz an.