Sterling Cup: Treffpunkt klassischer Schönheiten unter Segeln

Zwei Holzyachten mit einer 22 im Segel vor einem Haus und grünen Bäumen.
Die Flensburger Förde bot bei anspruchsvollen Bedingungen das perfekte Segelrevier für die klassischen Rennyachten. © Jöran Bubke

Im Rahmen des 30. Robbe & Berking Sterling Cup auf der Flensburger Förde segelten am vergangenen Wochenende die 22er-Schärenkreuzer um den Weltmeistertitel sowie die Zwölfer um den Europameistertitel. Die Drachenflotte trug parallel ihren World Cup Classic Dragon aus. Ausrichter der Veranstaltung war der Flensburger Segel-Club (FSC).

Die Regatta der „segelnden Schönheiten“ hat seit 20 Jahren ihren festen Platz auf der Förde und beim FSC. Am ersten Wettfahrttag wehte ein heftiger Wind mit über 28 Knoten über das Revier, so dass weder für die Zwölfer noch für die Drachen Wettfahrten möglich waren. Den Pausentag an Land nutzten die Seglerinnen und Segler vor allem zum Fachsimpeln über ihre Yachten – der zweite Regattatag entschädigte dann mit moderaten Bedingungen und Sonnenschein, drei Wettfahrten zustande kamen.

Ein Schiff unter Spinnaker mit der Segelnummer 153.
Die Crews der klassischen Holzdrachen trugen im Rahmen des Sterling Cup ihren Gold Cup aus und meisterten drei Wettfahrten bei herausfordernden, zuweilen stürmischen Bedingungen. © Jöran Bubke

Im Gegensatz zu den 22er-Schärenkreuzern und Zwölfern hatten die Drachen ihren letzten Wettfahrttag bereits am Samstag, dem 5. Juli. Bei schwachem Wind erfolgte früh am Morgen der erste Start, doch eine heftige Unwetterfront zwang die Wettfahrtleitung zum Abbruch. So gingen bei den Holzdrachen lediglich drei Ergebnisse in die Gesamtwertung ein – der Titel konnte nicht vergeben werden.

Ganz anders bei den 22er-Schärenkreuzern, die bereits am ersten Starkwindtag zwei Rennen küstennah absolvieren konnten und insgesamt auf sieben Wettfahrten kamen. Deutlich zeigte sich die Überlegenheit der schwedischen Teams: Die Plätze zwei und drei auf dem Podium gingen an schwedische Eigner und ihre Crews, von denen viele mit ihren Familien zur Weltmeisterschaft angereist waren. Ganz oben auf dem Treppchen stand Andreas Haubold vom Verein Seglerhaus am Wannsee, der den World Cup gewann.

Zwei große klassische Yachten mit einer 12 im Segel vor grauem Himmel und grünen Bäumen.
Sieben 12mR-Rennyachten trugen vor Flensburg die Europameisterschaft 2025 aus. © Jöran Bubke

Die großen 12mR-Yachten segelten am Freitag und Sonntag jeweils drei Kursrennen. Böen über 20 Knoten verlangten insbesondere den Crews auf Yachten ohne Seereling viel ab. Trotz herausfordernder Bedingungen lieferten sich die großen Yachten vor allem in der Startphase und bei den Tonnenrundungen beeindruckende Duelle und Manöver. Mit einer nahezu fehlerfreien Serie von 2-1-1-1-1-2-2 gewann die „Nini Anker“ – benannt als Hommage an den berühmten Konstrukteur – die Europameisterschaft. An Bord der großen Rennyachten waren zahlreiche erfolgreiche Regattasegler, unter anderem auch Jochen Schümann, mehrfacher Olympiasieger und einer der erfolgreichsten deutschen Segler, der als Taktiker auf der „Jenetta“ von Tommy Müller segelte.

Die Wettfahrten des 30. Sterling Cups auf der Bahn der 12mR-Yachten und der 22er-Schärenkreuzer leitete DSV-Vizepräsident Claus Otto Hansen mit Unterstützung von Andreas Schorr (VSaW). Das Team konnte sieben Wettfahrten durchführen. Alle Ergebnisse sind bei Manage2Sail auf dieser Seite zusammengefasst.

Hecks klassischer Yachten aus Mahagoni in einem Hafen.
Der idyllische Hafen des FSC in Glücksburg bot die perfekte Kulisse für die edlen Holzyachten. © Jöran Bubke

Ergebnisse Sterling Cup 2025

EM der 12er (7 teilnehmende Boote)

  1. N 15 „Nini Anker“, Christoph Avenarius
  2. K 1 „Jenetta“, Tommy Müller
  3. US 15 „Vim“, Patrick Howaldt

Gold Cup der Holzdrachen (28 teilnehmende Boote)

  1. GER 1250 „Nortic“, Niklas Gansauge, Florian Spalteholz, Sven Kruse
  2. NED 185 „Holland“, Rob Dekeukeleire, Timo Claasen, Inky Lampe
  3. DEN 266 „My Way“, Frank Berg, Jakob Groth, Christian Videbæk

WM der 22er Schärenkreuzer (15 teilnehmende Boote)

  1. SWE 344, „Ramona II“, Andreas Haubold
  2. SWE 379 „Idun“, Bertil Klinga, Martin Klinga, Mikael Sääf
  3. SWE 330 „Bonita“, Thomas Rogalin, Tina Westerlund, Mattias Malmros