Leinen los zur Travemünder Woche

Drei Yachten mit weißen Segeln vor der Viermastbark Passat in Travemünde.
Die Seeseglerinnen und Segler starten zu Beginn der Travemünder Woche auf die Langstrecke Richtung Fehmarn. © Christian Beeck/ segel-bilder.de

Am 18. Juli startet die 136. Travemünder Woche. Entlang der Travepromenade, der Strandpromenade, auf dem Priwall und am Mövenstein werden über 800 Seglerinnen und Segler aus elf Nationen erwartet. Direkt nach der offiziellen Eröffnung mit dem traditionellen Signal „Heißt Flagge!“ gibt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther den Startschuss zur ersten Wettfahrt, der Langstreckenregatta „Rund Fehmarn“.

Einen Tag nach der Zielankunft geht es dann für die Seeseglerinnen und Seesegler am Sonntag gleich weiter mit mehreren Up-and-Down-Rennen vor dem Ostseebad. Eine Mittelstreckenregatta am zweiten Wochenende rundet das sportliche Angebot für die großen Yachten ab.

Ein Katamaran mit weißen Rümpfen und einem roten Streifen, das Segel ist grau-rot, ein Segler mit einer grünen Schwimmweste ist zu erkennen.
Die Topcat-Seglerinnen und Segler tragen ihre Wettfahrten vor Travemünde in den Klassen K1. K2 und K3 aus. © Christian Beeck/ segel-bilder.de

Ein besonderes Highlight in der ersten Hälfte der Segelwoche ist die internationale Meisterschaft der Topcat-Klassen – fünfeinhalb Meter lange Katamarane ohne Schwert. Im K1, der größten Klasse, geht es sogar um den EM-Titel und zugleich um den World Cup. In den kleineren Klassen K2 und K3 wird ebenfalls der internationale Meistertitel der Klassenvereinigung vergeben.

Die Lübecker Bucht zählt zu den beliebtesten Revieren der Katamaran-Szene. Am zweiten Wochenende tragen auch die Seglerinnen und Segler der Hobie 16 und der Formula 18 ihre Wettfahrten aus. Mit Spannung erwartet werden vor allem die Rennen der rasanten Formula 18-Katamarane. In dieser Klasse gelten die Brüder Helge und Christian Sach, die zusammen acht EM- und WM-Medaillen im olympischen Tornado und in der F18-Klasse gewonnen haben, als Favoriten. Herausforderer ist unter anderem Foiling-Experte Paul Kohlhoff, der 2021 im Nacra 17 zusammen mit Alica Stuhlemmer Olympia-Bronze für das German Sailing Team holte. Vor Lübeck-Travemünde segelt er gemeinsam mit Tom Heinrich, der 2013 die Travemünder Woche im Hobie Dragon gewann.

Katamarane vom Typ Hobie 16 mit bunten Segeln.
Die beliebten Strandkatamarane Hobie 16 gehören seit Jahren ins Bild der Travemünder Woche. © ch

Zwei Titel gibt es für die Dyas-Klasse zu gewinnen: In der ersten Wochenhälfte segeln die Aktiven um die Norddeutsche Meisterschaft, anschließend geht es für 25 Teams aus dem gesamten Bundesgebiet um den Internationalen Deutschen Meistertitel.

Die Klassen Open Skiff, J/22 und Seascape 18 tragen im Rahmen der Travemünder Woche ihre German Open aus, darüber hinaus starten 470er, Finn-Dinghys, H-Boote, Kielzugvögel, Korsare, Variantas und Olympiajollen zu Ranglistenregatten.

Ein besonderes Highlight erwartet die Besucherinnen und Besucher des begleitenden Volksfestes mit dem Rotspon-Cup, der am Mittwoch direkt vor der Promenade auf zwei großen Zwölfer-Yachten ausgetragen wird. In diesem Jahr tritt Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau gegen Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Stadt Kiel, an.

Zwei große Yschten segeln auf der Trave gegeneinander, die eine Yacht hat ein rotes Unterwasserschiff und einen dunkelblauen Rumpf.
Das Duell um den Volksbank Rotspon Cup, das live moderiert wird, ist eines der Highlights der Travemünder Woche. © Christian Beeck/ segel-bilder.de

Der Berliner Yacht-Clubs verstärkt mit seinem Beitritt zum Veranstalterkreis auch das ehrenamtliche Team aus Wettfahrtverantwortlichen bei der Travemünder Woche. Gemeinsam mit dem Zürcher Yacht-Club, dem Norddeutschen Regatta Verein und dem Lübecker Yacht-Club sorgen sie auf fünf Bahnen für eine professionelle Durchführung der Regatten.

Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Meldezahlen der Travemünder Woche 2025 etwas geringer, doch Sportdirektor Jens Kath sieht darin auch eine Chance für die traditionsreiche Veranstaltung. „Uns fehlen zwar die großen Felder, dafür haben wir kleinere, aber sehr interessante Klassen am Start“, sagt Jens Kath. „Diese Schwankungen gehören dazu – im nächsten Jahr erwarten wir wieder zahlreiche große Klassen.“