Das mit Spannung erwartete SailGP-Event vor der imposanten Skyline New Yorks entschied Titelverteidiger Spanien souverän für sich. Das deutsche Team um Skipper Erik Heil konnte alle zuvor verhängten Strafpunkte ausgleichen und damit den Negativbereich der Gesamtwertung verlassen.
Die zwei Renntage auf dem Hudson River stellten hohe Anforderungen an die Vielseitigkeit der zwölf teilnehmenden Teams. Am ersten Renntag vor Governors Island herrschten Leichtwindbedingungen und starke Strömung. Im ersten von drei Fleet Races trat das Germany SailGP Team – wie alle Boote – mit einer ungewohnten Dreierbesatzung an, was eine Premiere für das Team darstellte. Flight Controller James Wierzbowski, der zusätzlich als Grinder einsprang, sprach von „dem Maximum an Teamarbeit“. Mit über 90 Prozent Flytime gelang ein starker Auftakt – das Team belegte Platz vier.
Für die beiden folgenden Rennen kam Strategin Anna Barth an Bord. In der gewohnten Viererbesetzung erreichte das Team die Plätze sieben und zwölf. Am Ende des ersten Tages rangierte Deutschland auf Platz sieben der Event-Wertung.
Am zweiten Tag frischte der Wind deutlich auf, was zu höheren Geschwindigkeiten, körperlich anspruchsvollen Manövern und einer kompletten Crew an Bord führte. „Das war F50-Segeln, wie wir es lieben: schnell, fordernd und physisch. Leider haben wir es nicht in jedem Rennen sauber durchgezogen“, sagte Grinder Felix van der Hövel. In den drei weiteren Fleet Races belegte das deutsche Team die Plätze zehn, sechs und elf.
In der Gesamtwertung des Events erreichte Deutschland Rang neun. Coach Lennart Briesenick zeigte sich kritisch: „Mit dem Endergebnis sind wir nicht zufrieden. Wir wollten nach San Francisco in New York ein besseres Ergebnis erzielen. Einzelne Manöverfehler haben uns zurückgeworfen – diese Situationen müssen wir im Detail analysieren, um daraus zu lernen. Die Saison ist noch lang. Unser Ziel ist es zu zeigen, dass wir nicht dorthin gehören, wo wir derzeit im Leaderboard stehen.“
Steuermann Erik Heil, zweifacher Olympiabronzemedaillengewinner im 49er und ehemaliges Mitglied des German Sailing Teams, blickt dennoch optimistisch auf die kommenden Rennen: „Insgesamt zeigt das Wochenende, dass wir auf einem guten Weg sind – auch wenn wir noch an unserer Konstanz arbeiten müssen.“
Mit dem neunten Platz in New York sammelte das Germany SailGP Team wertvolle Punkte und konnte die zuvor erhaltenen Strafpunkte vollständig kompensieren. In der Gesamtwertung steht das Team nun mit null Punkten auf dem elften Platz – vor dem Schlusslicht USA.
Das siebte Event der laufenden SailGP-Saison findet am 19. und 20. Juli 2025 im britischen Portsmouth statt. Am 16. und 17. August folgt dann die mit Spannung erwartete SailGP-Premiere in Deutschland – in Sassnitz auf Rügen.