Auf dem österreichischen Traunsee sicherte sich Finn Kenter mit seiner Crew die Bronzemedaille in der beliebten Kielbootklasse. Den Weltmeistertitel holte sich der italienische Titelverteidiger Flavio Favini, gefolgt vom dänischen Rekordmeister Claus Høj Jensen auf Platz zwei.
Für Finn Kenter (Yacht-Club Seeshaupt), Philipp Frieß (Fußball-Club Seeshaupt), Gian-Andrea „Gianni“ Hehli (Regatta-Crew-Organisation) und Merlin Gnutzmann (Fußball-Club Seeshaupt) war es der erste gemeinsame Medaillengewinn in der international stark besetzten Klasse. „Wir hatten uns einen Platz in den Top Ten zum Ziel gesetzt“, sagt Steuermann Finn Kenter.
Der Weg zum Erfolg war für die junge Crew vom Starnberger See von viel Wartezeit auf dem Wasser geprägt. Das Practice Race musste wegen Flaute ausfallen, auch am ersten Wettfahrttag waren keine Wettfahrten möglich. „Am zweiten Tag war der Wind so inkonstant, dass wir wieder lange warten mussten“, erzählt Finn Kenter. „Am Abend konnten wir dann das erste Rennen segeln, das in die Wertung einging. Der nächste Startschuss fiel dann am folgenden Morgen um 7 Uhr.“
Drei der sieben Wettfahrten, die schlussendlich in die Wertung eingingen, kamen erst am Sonntag, dem Reservetag der Regatta, zustande. „Am Vorabend haben wir angefangen zu rechnen und wussten danach, wie gut wir im Feld liegen“, sagt Finn Kenter. „Wir freuen uns riesig, dass wir die Bronzemedaille geholt haben.“
Das Team um den 24-Jährigen aus Seeshaupt, der als Jugendlicher zusammen mit seinem Bruder Lasse erfolgreich 420er segelte, setzt sich überwiegend aus Schulfreunden zusammen. Mit Merlin Gnutzmann (25) und Philipp Frieß (24) „schnappte“ sich Finn Kentner nach dem Abitur 2018 das H-Boot der Eltern, trailerte es an die Ostsee und war zwei Wochen unter Segeln unterwegs. Später folgte die erfolgreiche Teilnahme an der Ein-Personen-Regatta Silverrudder Challenge.
„Seitdem segeln wir als Team gemeinsam Regatten“, erzählt Kenter. „Unsere erste WM war 2019 in Medemblik. Stück für Stück haben wir gelernt, wie sich ein zwei Tonnen schweres Kielboot verhält, unser Handling verbessert und mit dem richtigen Trimm an Geschwindigkeit gewonnen. Unsere Erfahrung aus der Jollenzeit hat uns insbesondere beim Start geholfen – und das war bei 69 Booten auf der Linie entscheidend.“ Ein weiterer Erfolgsfaktor war aus seiner Sicht die große Konzentrationsfähigkeit seines Teams, das auch nach stundenlanger Startverschiebung noch fokussiert und aufmerksam segelte.
An der Weltmeisterschaft auf dem großen österreichischen See nahmen 69 Teams aus neun verschiedenen Nationen teil. Aus deutscher Sicht war es die erfolgreichste WM seit langem. Insgesamt sechs deutsche Teams schafften es unter die Top Ten.
Die Ergebnisse der H-Boot-Weltmeisterschaft 2025 sind auf dieser Seite zusammengefasst.