Erst Gewitter, dann drehende Winde und an Tag drei schließlich gute Bedingungen mit vier, in Böen bis fünf Beaufort: Die Internationale Deutsche Meisterschaft der RC-Segelnden in der Klasse IOM auf dem Dümmer See in Niedersachsen endete mit einem klaren Sieg für Torsten Fildebrandt von der Vereinigung der Modellyachtsegler (VdMYS). Nach zwölf Läufen standen neben ihm auf dem Treppchen zwei Bekannte: Rang zwei ging an Norbert Heinz (Seglervereinigung Wuppertal), auf Platz drei folgte der Niederländer Peter Tans – ein Podium, das identisch ist mit dem von 2024.
Geduldig und dabei nervenstark bleiben – so lauteten die geforderten Eigenschaften für die 31 Starterinnen und Starter aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden, die mit ihren leichten, schnellen und zugleich robusten „International One Meter“-Yachten zur ersten IDM des Jahres 2025 an den Dümmer See gereist waren. Die drei Wettfahrttage bescherten den Teilnehmenden höchst unterschiedliche Witterungsbedingungen. Am Freitag musste die Flotte auf Wind warten, dann machte ein Gewitter den schnellen Abbruch nach zweieinhalb Läufen nötig. Am Samstag wehte vormittags nur ein schwacher Wind mit vielen Drehungen und Löchern und wurde erst ab nachmittags konstant. „Also anfangs nicht wirklich Bedingungen, die einer Meisterschaft würdig waren“, sagt Torsten Fildebrandt. Der ambitionierte RC-Segler aus Stade war als Favorit nach Niedersachsen zum ausrichtenden Segler-Club Dümmer gereist.
Am letzten Wettfahrttag gab es dann endlich den erhofften Wind mit bis zu fünf Beaufort. Die Aktiven wechselten vom A-Rigg auf das kleinere B-Rigg mit einer Segelfläche von rund 0,41 Quadratmetern, „und es gab spannende Rennen bei hohen Wellen“, sagt Thomas Edom, Wettfahrtleiter und Obmann im DSV-Ausschuss.
Am Ende wurde Torsten Fildebrandt, der als Jugendlicher unter anderem im Piraten, Laser und 470er saß und heute auch in der Klasse 2.4mR segelt, seiner Favoritenrolle gerecht. Mit nur einem Punkt Vorsprung ging er in den letzten Lauf und gewann schlussendlich doch deutlich und zum dritten Mal in Folge den Titel. „Durch meine Erfahrung gelingt mir oft ein guter Start“, sagt Fildebrandt. Das sei oft der Schlüssel für den weiteren Rennverlauf: raus aus dem Pulk und der Abdeckung. „Und wenn du dann noch konstant segelst, dann kann man auch mal einen Ausreißer wegstecken“, gibt sich der 58jährige bescheiden.
Die IOM-Rennyachten bilden die populärste und international am stärksten besetzte RC-Klasse. Bei der Europameisterschaft Anfang April 2025 gingen in Kroatien 100 Aktive an den Start. Torsten Fildebrandt verpasste die Goldfleet um zwei Punkte, schaffte in der Silberflotte Rang sechs. Auch in Deutschland gibt es zurzeit mehr als 500 zertifizierte Boote und eine Rangliste mit rund 80 Seglerinnen und Seglern.
Detaillierte Ergebnisse von der IDM der IOM-Klasse sind auf dieser Seite zusammengefasst.
Im französischen Saint Hilaire de Riez wurden parallel bei schwierigen Windbedingungen die Weltmeisterschaften der Ten Rater und der Marblehead-Klasse ausgesegelt. Bester Deutscher mit dem M-Boot war Nigel Winkley (VdMYS) als 25. In der Klasse der Ten Rater schaffte Henning Faas (VdMYS) Rang 23 vor Nigel Winkley (24.).