Zwei Medaillen für deutsche Teams bei der ORC-WM

Die ORC-Weltmeisterschaft vor Kiel forderte Eigner, Crews und Yachten bis an ihre Grenzen. Der Sommersturm „Zacharias“ sorgte für veränderte und verkürzte Kurse, neben taktischem Know-how und Bootshandling war auch Seemannschaft gefragt. Auf dem Podest triumphierten die Titelverteidiger der WM 2022.

Die Crew der Outsider wurde zum zweiten Mal in Folge Vize-Weltmeister. Foto: Sascha Klahn
Die Crew der Outsider wurde zum zweiten Mal in Folge Vize-Weltmeister. Foto: Sascha Klahn

In der Klasse A der großen Yachten dominierten die TP 52. Alter und neuer Weltmeister ist Karl Kwok (Hongkong) mit seiner „Beau Geste“, der alle Rennen, bis auf die Langstrecke, klar gewann. Zweiter und damit zum dritten Mal nach 2018 und 2021 Vizeweltmeister wurden Bo Teichmann und seine Crew auf der TP 52 „Outsider“ von Tilmar Hansen (Kieler Yacht-Club). Auf den dritten Rang kam die ebenfalls deutsche TP 52 „Red Bandit“ von Carl-Peter Forster (Bayerischer Yacht-Club).

Tschüß, Tutima! Die Frauencrew beendete auf der ORC-Wm ihre erfolgreiche Seesegel-Kampagne. Foto: Sascha Klahn
Tschüß, Tutima! Die Frauencrew beendete auf der ORC-Wm ihre erfolgreiche Seesegel-Kampagne. Foto: Sascha Klahn

Einen besonderen Erfolg feierte die für die ORC-WM vor Kiel noch einmal versammelte Frauen-Crew der DK 46 „Tutima“ mit Skipperin Kirsten Harmstorf-Schönwitz (Mühlenberger Segel-Club), die nicht nur den WM-Titel in der Corinthian-Wertung abräumten, sondern auch (als einzige rein weibliche Crew) den des besten Frauenteams.

In der Klasse B siegte die polnische Yacht „Windwhisper 44“ von Marcin Sutkowski vor dem Dänen Peter Buhl mit seiner „Sirena“, der Bronzerang ging an Aivar Tuulberg aus Estland mit seiner „Katariina II“. Auf den unglücklichen vierten Rang kam Jens Kuphal (Berliner Yacht-Club) mit seiner modifizierten Landmark 43 „Intermezzo“. In der Corinthian-Wertung siegte die Crew der estnischen Yacht „Olympic“ vor Alf Wulf und seiner „Stardust“ (Kieler Yacht-Club) und dem Rostocker Thoralf Wigger (Warnemünder Segel-Club) mit „Intoxicated“.

Platz 4 in Klasse B für die Intermezzo-Crew. Foto: Sascha Klahn
Platz 4 in Klasse B für die Intermezzo-Crew. Foto: Sascha Klahn

In der Klasse C der kleinen Yachten gewann die estnisch-italienische Mannschaft um Sandro Montefusco auf „Sugar 3“ vor dem Esten Juss Ojala auf „Matilda 4“, dritter wurde der Litauer Raimondas Siugzdinis mit seiner Crew auf „Arabella“. Beste deutsche Yacht im Gesamtklassement wurde die „Aquaplay“ von Max Habeck (Yacht Club Monte Baldo/ Verein Wassersport Lesum) auf Platz sechs.

Kiel zeigte mit Böen über 40 Knoten in der ersten Hälfte der ORC-WM sein raues Gesicht. Foto: Christian Beeck
Kiel zeigte mit Böen über 40 Knoten in der ersten Hälfte der ORC-WM sein raues Gesicht. Foto: Christian Beeck

„Die Windbedingungen haben uns einige Hindernisse in den Weg gestellt. An den ersten drei Tagen war es wegen des Sturms nicht möglich, die für die WM vorgeschriebene Langstrecke zu segeln. Und auch die Up-and-Down-Wettfahrten wären wegen der vielen Manöver zu belastend für Material und Segler gewesen. Deshalb sind wir im Rückblick sehr glücklich, dass wir beim ORC die Coastal Races als Teil des WM-Formats initiiert und das zur Kieler Woche bereits getestet haben“, sagte Organisationsleiter Eckhard von der Mosel zum Abschluss der WM. „Das verschobene Langstrecken-Rennen wurde dann zu einem Höhepunkt der WM, und insgesamt haben wir mit neun Wettfahrten für Klasse A und zehn für die Klassen B und C allen Crews ein volles Programm auf dem Wasser geboten.“

Die Langstrecke bei spätsommerlichem Wetter war dann zum Genießen. Foto: Christian Beeck
Die Langstrecke bei spätsommerlichem Wetter war dann zum Genießen. Foto: Christian Beeck

Alle Ergebnisse der einzelnen Klassen sind auf der Manage2Sail zusammengefasst: https://www.manage2sail.com/de-DE/event/orcworlds2023#!/results?classId=63027107-5bbf-4501-b4b7-c3a13c5b0bdd