TP52 Weltmeistertitel für Harm Müller-Spreer

In einem maximal spannendem Finish setzte sich der Hamburger Harm Müller-Spreer mit seiner Proficrew auf der „Platoon“ bei der Rolex TP52 Weltmeisterschaft vor Barcelona gegen die konkurrierende türkische Yacht „Provezza“ durch und segelte mit acht Punkten Vorsprung zum begehrten Titel.

Harm Mülller-Spreer gewann mit seinem internationalen Profiteam auf „Platoon“ die TP52 Weltmeisterschaft 2023 Foto: Lionel Schurch/ Rolex SA

Für den Segler vom Norddeutschen Regatta Verein, der als einer der wenigen Eigner im TP52-Circuit selbst steuert, ist es der dritte WM-Titel in der schnellen TP52-Klasse nach 2017 und 2019. In der hochprofessionell gesegelten TP52-Serie sind zahlreiche Seglerinnen und Segler im Einsatz, die auch bei verschiedenen America’s Cup Syndikaten unter Vertrag stehen.

Steuermann Harm Müller-Spreer stand als Taktiker der Italiener Vasco Vascotto zur Seite, zweiter deutscher Segler innerhalb der internationalen Crew war der Kieler Michael Müller. Auf den Silberrang kam das türkische Team „Provezza“ vor der britischen „Gladiator“. Vierte wurden Hasso und Tina Plattner mit ihrer „Phoenix“.

An der Weltmeisterschaft der TP52-Klasse vor Barcelona nahmen zehn Teams teil, die über das Jahr in Italien, Frankreich und Spanien bei verschiedenen Events ihre Super Series austragen.

Harm Müller-Spreer (rechts) bei der Preisverleihung der TP 52 WM 2023 Foto: Lionel Schurch/ Rolex SA

Bei den Trainings mit an Bord waren nach dem von Harm Müller-Spreer ausgegeben Motto „Weltmeister zu Weltmeister“ auch die 470er Weltmeister 2022 Luise Wanser und Philipp Autenrieth aus dem German Sailing Team. Beide werden von Harm Müller-Spreer, der wie Steuerfrau Luise Mitglied im NRV ist, bei ihrer Olympiakampagne unterstützt. „Harm hilft uns seit Beginn des Jahres über die Förderung des NRV Olympic Team und gibt uns zudem die Möglichkeit, an Bord der TP52 mitzusegeln und sehr viel zu lernen“, erzählt Luise Wanser. „An den Regatten können wir wegen des Gewichtslimits nicht teilnehmen.“

Zur Stammcrew der „Platoon“ gehören mit Jordi Calafat als Stratege und Morgan Reeser als Coach zwei äußerst erfahrene ehemalige 470er Segler, die dem jungen deutschen Team einen großen Wissenstransfer ermöglichen. Jordi Calafat gewann 1992 auf seinem Heimatrevier vor Barcelona die Goldmedaille und wurde in der Zweimannjolle zweimal Welt- und zweimal Vizeweltmeister. Morgan Reeser nahm zweimal an den olympischen Spielen teil und errang 1992 die Silbermedaille. „Die Zusammenarbeit mit Jordi, Morgan und dem ganzen ‚Platoon‘ -Team hilft uns für den nächsten Schritt. Wir wollen nicht nur Weltmeister werden, sondern auch Olympia gewinnen“, betont Luise Wanser.

Luise Wanser und Philipp Autenrieth haben die Möglichkeit, auf der „Platoon“ mit ehemaligen 470er-Cracks intensiv zu trainieren Foto: privat

Die Rennen der WM hat Luise Wanser vom Motorboot aus begleitet, mitgefiebert und mit dem Team gejubelt, als das Ergebnis feststand. Ihr nächster Einsatz an Bord der „Platoon“ wird während der Vortrainings vor dem letzten Event der Super Series vor Puerto Portals/ Mallorca sein.