Halbzeit bei der Kieler Woche: Sonne, schwache Winde und viele Sieger

Der erste Teil der Kieler Woche 2023 präsentierte sich bei sommerlichen Temperaturen und sehr wenig Wind. In den nicht-olympischen Klassen 420er, OK-Jolle und 2.4mR wurden die Medaillen vergeben, die großen Yachten starteten mit der traditionellen Aalregatta nach Eckernförde in die Regattawoche, deren erster Teil auch für die „Dickschiffe“ mit dem Kiel Cup zu Ende ging.

Zum Kiel Cup präsentierte sich das Segelrevier vor Schilksee mit einem gelungenen Mix aus Wind, Sonne und Wolken Foto: Kieler Woche/ Sascha Klahn

Die deutschen Jugendlichen in der vor-olympischen 420er Klasse können mit ihren Erfolgen mehr als zufrieden sein, alle drei Podiumsplätze gingen an deutsche Teams. Aufgrund der schwierigen Windverhältnisse vor Kiel kamen die 420er Seglerinnen und Segler nur auf sechs Wettfahrten in vier Tagen. Von Beginn an führten Lysander Winter und Constantin Bötsch, die für den Norddeutschen Regatta Verein an den Start gingen, das Feld an und feierten den ersten Kieler Woche Sieg ihrer gemeinsamen Segelkarriere. Auf den zweiten Rang kam das Mixed-Team vom Bodensee Amelie Wehrle und Riccardo Honold (Jollen-Segler Reichenau), dritte wurden die deutschen Jugendmeister 2021 Johann Emmer und Jannis Liebig vom Berliner Verein Seglerhaus am Wannsee. Die Ergebnisse der 420er sind hier 

Lysander Winter und Constantin Bötsch gewannen die Kieler Woche 2023 im 420er Foto: Kieler Woche/ Sascha Klahn

In der OK-Jolle und der inklusiven 2.4mR-Klasse mussten sich die deutschen Top-Segler der internationalen Konkurrenz geschlagen geben. Bei de OKs kam der Hamburger Sönke Behrens (Segel-Club Oevelgönne) auf den Bronzerang, ebenso wie Heiko Kröger im 2.4mR.

Anders als bei den 420ern wurden sowohl Ok-Jollen als auch 2.4mR am letzten Wettfahrttag noch einmal gestartet, so dass die Teilnehmenden insgesamt ebenfalls auf sechs Wettfahrten kamen. Bei den OKs konnte der Pole Michal Strumnik bei seiner „Kiwo-Premiere“ gleich seinen ersten Kieler Woche Sieg feiern, auf den zweiten Rang kam Thomas Gabs aus Dänemark. Insgesamt nahmen in der OK-Jolle 35 Segler an der Kieler Woche 2023 teil, alle Ergebnisse gibt es hier 

Im ehemals paralympischen 2.4mR gelang es Heiko Kröger nicht, an die Erfolge der Vorjahre anzuknüpfen und die Kieler Woche zu gewinnen. Sein italienischer Kontrahent Antonio Squizzato, hinter dem sehr intensive Trainingswochen liegen, sicherte sich den Gesamtsieg in der kleinen Meterklasse vor dem Belgier Ben van Couwenbergh „Die beiden waren diesmal schlicht besser als ich“, kommentierte Heiko Kröger (NRV), der vor Kiel auf den Bronzerang kam.

Perfekte Segelbedingungen boten sich am Mittwoch, dem letzten Tag des Kiel Cup, für die Seglerinnen und Segler der teilnehmenden Yachten. Bei fünf Windstärken und Sonnenschein kamen die Teams, von denen viele die Kieler Woche als Vortraining für die ORCi Weltmeisterschaften im August vor Kiel nutzten, voll auf ihre Kosten. Nach einem Up-and-Down Race wurde ein weiteres Coastal Race gestartet. Diese Form der Mittelstreckenrennen, 12 Seemeilen für die kleineren Yachten und 18 für die großen Yachten der Kategorie A und B, gehören auch zum Segelprogramm der ORCi Weltmeisterschaft.

Sieger des Kiel Cup bei den kleineren Yachten in der Gruppe C und D sind Kai Mares und seine eingespielte Crew auf der Italia 9.98 „Immac Fram“, zweite wurde Torsten Bastiansen mit der X-35 „Xen“ (Flensburger Yacht-Club) vor der mit einer sehr jungen Crew besetzten „Freya“ des Kieler Yacht-Club, ebenfalls eine X-35. „Ich denke, wir sind inzwischen bei 85 Prozent unseres Potenzials angekommen. Das war auch die Zielsetzung zur Kieler Woche in der Vorbereitung auf die WM. Jetzt wollen wir zur Deutschen Meisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche die Details verbessern“, sagte „Immac Fram“ Skipper Kai Mares. Die Ergebnisse der Klassen ORC C und D sind hier zusammengefasst

Kiel, 20. Juni 2023. Die Segel-Wettbewerbe der Kieler Woche 2023 werden vor dem Olympiazentrum in Schilksee ausgetragen.

In der Wertungsgruppe ORC A und B siegte Däne Peter Buhl mit seiner Clubswan 42 „Sirena“ vor Michael Berghorn mit seiner Mills 45 custom „Halbtrocken 4.5“, der für den Kieler Yacht-Club an den Start ging. Dritter wurde Jens Kuphal mit seiner modifizierten Landmark 43„Intermezzo“. Alle Ergebnisse sind hier veröffentlicht.

Jens Kuphal, Teammanager des The Ocean Race Teams „Guyot Environnement – Team Europe“ nahm an Bord seiner „Intermezzo“ am Kiel-Cup teil Foto: Kieler Woche/ Sascha Klahn

Heute beginnt der zweite Teil der Kieler Woche mit den Internationalen Klassen Formula Kite, 29er, 505er, Contender, Europe, Flying Dutchman, ILCA 4 und 6 sowie J/24. Die J/70 tragen im Rahmen der Kieler Woche 2023 von heute an ihre Deutsche Meisterschaft aus, die großen Yachten segeln zum Abschluss der Regattawoche noch um das Silberne Band.