Langes Pfingstwochenende = Segeln!

Die Seesegler zieht es am langen Pfingstwochenende nach Helgoland zur traditionellen Nordseewoche, Drachen- und Starboot Seglerinnen und Segler treffen sich beim Glücksburger FSC zum Pfingstcup und die Youngster in den Nachwuchsklassen feiern mit der YES vor Schilksee ihre eigene „kleine“ Kieler Woche.

Die deutsche Offshore-Szene trifft sich Pfingsten zur Nordseewoche vor Helgoland Foto: Christian Beeck/ segel-bilder.de

Unter Segeln ist am langen Pfingstwochenende bundesweit viel los. Die drei freien Tage eignen sich perfekt für große Veranstaltungen, zu denen viele verschiedene Bootsklassen zusammenkommen. Der Klassiker unter den Pfingstregatten ist die Nordseewoche vor Helgoland, die schon am Freitagmorgen mit der Zubringerregatta von Wedel nach Cuxhaven beginnt.

Die Meldeliste für den Offshore-Klassiker ist gut gefüllt: 82 Crews haben für die 88. Auflage der Nordseewoche gemeldet. Die Sundowner Regatta am Freitagabend von Cuxhaven nach Helgoland markiert offiziell den Start des Regattawochenendes. Gegen 23 Uhr werden die ersten Yachten im Südhafen der Hochseeinsel erwartet, wer die Segelszene kennt, weiß, dass viele der Teilnehmenden dann noch nicht in der Koje verschwinden werden.

Zubringerregatten aus vier Häfen

Am Samstagmorgen starten die Zubringerregatten aus den Nordseehäfen. Von Cuxhaven, Bremerhaven, Hooksiel und Hallig Hooge segeln die Yachten nach Helgoland. Danach locken am Pfingstsonntag und Montag die klassischen Kurse Capitell Cup Rund Helgoland, Hummer 1-3 und die Helgoländer Acht, bevor es mit den Rückregatten am Pfingstmontag zurück Richtung Festland geht. Dabei bilden die Sundowner-Regatta und die drei Hummer Races, zwei davon als knackige Up-and-down Wettfahrt und eine um die vorgelagerte Düne, die Wertung für die early bird-Serie der Offshore-Proficrews.

HOT statt Edinburgh Race

Eine Neuerung im Programm ist dieses Jahr die Premiere des Regattaformates HOT, das am Pfingstmontag startet. Auch, wenn die Temperaturen über Pfingsten recht mild werden sollen, steht die Abkürzung HOT für Helgoland Offshore Triangle. Die neue Regatta soll die frühere Regatta zum Abschluss von Helgoland nach Edinburgh ersetzen und im jährlichen Wechsel mit dem Pantaenius Rund Skagen Race stattfinden. Anders als bei der bisherigen Langstrecke nach Schottland, wo das Rennen endete, sind Start- und Zielhafen bei der „HOT“ identisch. So erhoffen sich die Veranstalter deutlich höhere Teilnehmerzahlen. Die HOT gilt auch als Qualifikationsregatta für das Rolex Fastnet Race.

Das Regattagebiet des neuen Helgoland Offshore Triangle

Dazu gibt es auf der Insel ein umfangreiche Rahmen- und Bühnenprogramm, die Ergebnisse werden auf Manage2Sail veröffentlicht.

Die kleine Kieler Woche YES

Mit vielen Zelten, Campern und Bullis füllt sich ab heute wieder der Campingplatz in Kiel-Schilksee, untrügliches Anzeichen dafür, dass eine große Regatta stattfindet. Zur Young European Sailing treffen sich die Nachwuchsseglerinnen und Segler in den verschiedenen ILCA-Klassen, 420er, 29er und Europes. Zur größten Jugendregatta Europas haben 531 Sportlerinnen und Sportler aus neun Nationen gemeldet.

Die Jugend feiert mit der YES ihre eigene kleine Kieler Woche Foto: Christian Beeck/ segel-bilder.de

Eine hohe Leistungsdichte versprechen vor allem die Wettfahrten der 420er. Mit Amelie Wehrle/Amelie Rinn (Jollensegler Reichenau/Markelfinger Wassersport Club), Ester Rodenhausen/Luisa Sophie Becker (Mühlenberger SC), Severin Gericke/Xaver Schwarz (BYC/CYC), Leonard von Holtum/Josh Berktold (ETUF), Johann Emmer/Jannis Liebig (VSaW/SV03 Berlin) und Lysander Winter/Constantin Bötsch (NRV/BYC) ist ein Großteil der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team vertreten. Dabei beginnt für alle Aktiven der Jahrgänge 2005 bis 2022 mit der YES der Wettstreit um das einzige Nationen-Ticket für die Sailing Youth Worlds vom 8. bis 16. Dezember in Buzios (Brasilien). Bei den 420ern (weiblich und männlich/mixed) fällt die Entscheidung für die Qualifikation auf der Kieler und Warnemünder Woche.

Das Ticket nach Brasilien fest im Blick haben die deutschen Leistungsteams im 29er, der Vorbereitungsklasse auf den olympischen 49er. Aus der Jugendnationalmannschaft haben Finja Waldheuer/Anna Maria Rissanen (Duisburger YC/Düsseldorfer YC), Moritz Wagner/Ole Guntermann (DTYC/Diesener Segel-Club) und die Lokalmatadoren Per Christoffer/Carl Fredrik Schwall (KYC/Vorjahres-Fünfte) gemeldet und fordern die Vorjahressieger und Siebtplatzierten der Youth Sailing World 2022, Anton und Johann Sach (LYC), heraus.

Im 29er geht es auch um das Ticket zu den Jugend-Weltmeisterschaften im Dezember in Brasilien Foto: Christian Beeck/ segel-bilder.de

An Land ist rund um das Olympiagelände wieder viel los, neben einer Skimboardbahn und einer Riesenrutsche des Landessportverband Schleswig-Holstein lockt vor allem das mit einem hohen Kultfaktor belegte Kickerturnier der DSV-Jugend in die Räume des DSV in Schilksee. Organisiert wird die Challenge vom Juniorteam des DSV, Beginn ist am Sonntag um 19 Uhr. Aktiver Mitkicker ist auch Jonathan Koch, seit Februar neuer Jugendobmann des DSV.

Alle Ergebnisse der YES werden auf Manage2Sail zusammengefasst.

100 Meilen durch die Ostsee

Und was ist sonst so los? Auf dem Steinhuder Meer lädt der Schaumburg-Lippischer Seglerverein die Seglerinnen und Segler der O-Jollen, Conger, 15er Jollenkreuzer, Flying Dutchman und Taifun/ IC zur Pfingstwettfahrt. Vor Glücksburg segeln Drachen, Starboote und 5.5er um den Pfingst Cup des FSC. Und der Lübecker Yacht-Club (LYC) veranstaltet die Brassfahrt, eine 100 Seemeilen lange single und double handed Regatta durch die Mecklenburger Bucht von Travemünde über Heiligendamm und Fehmarn zurück nach Travemünde.