„Ocean Race Europe“: das Offshore Team Germany ist im Rennen

Heute ist im französischen Lorient der Startschuss zum Ocean Race Europe gefallen. In drei Etappen geht es für zwölf Teams über den Atlantik durch die Straße von Gibraltar bis ins Mittelmeer zum Zielhafen Genua. Unter deutscher Flagge geht das Offshore Team Germany mit der Yacht „Einstein“ an den Start.

The Ocean Race Europe Einstein Offshore Team Germany
Das Team der Einstein (vlnr): Felix Diemer, Annie Lush, Robert Stanjek, Phillip Kasüske. Benjamin Dutreux. Foto: OTG/Felix Diemer

Das neue Rennen The Ocean Race Europe, gewissermaßen die Ouvertüre zum The Ocean Race, hat eine Reihe von hochkarätiger Segelteams mit ihren Rennyachten nach Lorient gelockt. Wenn heute der Startschuss vor der Stadt im Süden der Bretagne fällt, machen sich die Crews auf zu einer rund 2.000 Seemeilen langen Hatz über die Biskaya bis ins Mittelmeer.

Zwischenstopps sind das portugiesische Cascais und die spanische Seglermetropole Alicante, Ziel ist im italienischen Genua. Gesegelt wird auf zwei verschiedenen Bootsklassen, den überwiegend foilenden Imoca 60-Yachten, die auch bei der Vendée Globe eingesetzt werden, und der Klasse VO65. Zwischen den drei Mittelstreckenetappen sind zwei küstennahe Regatten eingeplant, die den Seglerinnen und Seglern vor allem viel taktisches Geschick und schnelles Handling bei den Manövern abverlangen.

Die Imoca 60 „Einstein“ des Offshore Team Germany wird von Robert Stanjek geskippert, seine Crew bilden Phillip Kasüske, die Britin Annie Lush und als Navigator der Franzose Benjamin Dutreux, der gerade seine erste Vendée Globe-Teilnahme erfolgreich abgeschlossen hat. Packende Momente an Bord und actionreiche Szenen wird Onboard-Reporter Felix Diemer einfangen, der die Fans zu Hause mit umfangreichem Foto- und Videomaterial versorgen wird.

„Das Team funktioniert ego-frei“

Offshore Team Germany Einstein The Ocean Race Europe
Das Offshore Team Germany beim Start zur ersten Etappe des Ocean Race Europe. Von Lorient geht es nach Cascais. Foto: OTG

„Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, das Team so zusammenzustellen. Wir wollten die Kombination aus verschiedenen Schulen des Segelns zusammenbringen: die Erfahrung von den Olympiaklassen, aus dem Ocean Race und von der Imoca-Klasse“, sagt Robert Stanjek. „Annie und Ben haben ein großes Meilenkonto, Phillip und ich bringen die intensive Schulung aus olympischen Klassen ein. Das Entscheidende ist, dass das Team ego-frei funktioniert.“

Sie werde sich mit ihrer „Einstein“, die als einzige der teilnehmenden Imoca-Racer keine Foils hat, gegen eine starke internationale Konkurrenz behaupten müssen. Neben der „Einstein“ haben die Teams vom „11th Hour Racing Team“, „Bureau Vallée“, „CORUM L’Epargne“ und „Linked Out“ in der Klasse der großen Yachten gemeldet. „Wir haben nicht die gleichen Waffen wie andere Imocas mit Foils“, sagt Benjamin Dutreux. „Aber wir haben unter bestimmten Bedingungen kleine Vorteile. Ich denke, die beste Option für uns ist, uns nicht auf die anderen Boote zu konzentrieren, sondern unseren Job zu machen.“

Vor dem Wind durch die Biskaya

Die erste Etappe durch die Biskaya kann sehr anspruchsvoll werden, vor dem Wind geht es bei leichten Winden um das berühmt-berüchtigte Cap Finisterre, wo sich nahtlos der portugiesische Norder anschließt. Bei den aktuell schwach- bis mittelstarken Windbedingungen könnten sich für die „Einstein“ Chancen ergeben, da die übrigen Imocas ihre Foils nicht nutzen können.

Die Yachten werden am 2. Juni in Cascais erwartet, nach einer kurzen Verschnaufpause findet vor der Küste ein kurzes Rennen statt, bevor es am 6. Juni auf die nächste Etappe Richtung Alicante geht.

Das neu kreierte Ocean Race Europe wird zum ersten Mal ausgetragen, die Verlegung des Starts des The Ocean Race auf Herbst 2022 hat dieses neue Rennformat möglich gemacht. Es ist das erste Mal, dass sich die eigentlich für Solosegler oder Doublehanded-Crews optimierten Imoca-Yachten unter Rennbedingungen mit einer größeren Crew bewähren müssen.

Wertung nach dem Highscore-Prinzip

Gewertet wird nach dem Highscore-Prinzip. In der Imoca-Klasse werden in jeder der drei Etappen fünf Punkte an den Sieger (und jeweils ein Zähler weniger an die dahinter platzierten Teams) vergeben. Für die beiden Küstenrennen in Cascais und Genua gibt es Bonus-Punkte. Die Gesamtwertung wird durch die höchste Punktzahl nach Abschluss der Regatta in Genua entschieden. Bei Gleichstand entscheidet das Resultat aus der Etappe nach Genua.

Der DSV unterstützt das Offshore Team Germany als ideeller Partner und wünscht Crew, Shoreteam und Management einen guten Start und ebensolche Platzierungen bei der Premiere des The Ocean Race Europe.

Fans zu Hause können das Rennen rund um die Uhr per Livetracker hier verfolgen