Mit der goldenen Welle im Segel

Die Finn-Klasse fasziniert wie kaum eine andere Jollenklasse ihre Segler für Jahrzehnte. Bei der Finn Dinghy Masters WM für Segler über 40 Jahren hat der Hamburger Thomas Schmid souverän den Weltmeistertitel in der Klasse der Grand Grand Master für Segler zwischen 60 und 70 Jahren gewonnen. Im Gesamtklassement kam er auf einen hervorragenden achten Platz von 241 Startern.

Thomas Schmid: Freude über den zweiten Finn-Titel nach 33 Jahren - diesmal bei den Grand Grand Masters. Foto: Robert Deaves
Thomas Schmid: Freude über den zweiten Finn-Titel nach 33 Jahren – diesmal bei den Grand Grand Masters. Foto: Robert Deaves

Mit dem Hamburger Thomas Schmid (60, NRV/BSC) hat auf dem Master WM-Revier Skovshoved Havn vor Kopenhagen kein Unbekannter in der (noch) olympischen Finn-Klasse gewonnen. Bereits 1988 wurde er Weltmeister in der Klasse mit der typischen Finn-Welle im Segel, bei den darauffolgenden Olympischen Sommerspielen im südkoreanischen Pusan wurde er Sechster.

Seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft vor 31 Jahren ziert eine goldene Welle sein Segel. „Der Finn ist sehr anspruchsvoll zu segeln, verlangt eine gute Kondition und taktisches Geschick. Muskelkater gehört zum Finnsegeln dazu“ sagt Thomas Schmid. „Es ist sehr schade, dass diese international so beliebte Klasse, der die Segler über viele Jahrzehnte treu bleiben, ab 2024 nicht mehr zu den olympischen Bootsklassen gehört.“

Zur Vorbereitung auf die große internationale Regatta, an der 241 Segler teilnahmen, trainierte er zusammen mit seinem Segelfreund Axel Schroeder drei bis viermal pro Woche auf seinem Heimatrevier, dem Mühlenberger Loch auf der Elbe. Und investierte in einen neuen Kohlefasermast und ein neues Segel für seinen erst rund zweieinhalb Jahre alten Finn.

Vor dem Sieg bei den Masters Weltmeisterschaften für Segler ab 40 Jahren gewann Thomas Schmid dieses Jahr bereits die dänische Meisterschaft. „Die Teilnahme an der dänischen Meisterschaft auf demselben Revier vor Kopenhagen war eine gute Vorbereitung auf die Masters“, sagt er. „Das Revier ist dem Mühlenberger Loch recht ähnlich, auch hier sind es vor allem die verschiedenen Strömungen, auf die man beim Segeln achten muss.“

Im August wird er versuchen bei den Schwedischen Meisterschaften an die Erfolgsserie anzuknüpfen, im Oktober folgt dann zum Saisonabschluss auf der Flensburger Förde die Deutsche Meisterschaft.

Gesamtsieger bei den Masters Weltmeisterschaften wurde zum dritten Mal der Russe Vladimir Krutskikh, der alle seine sieben Läufe gewann. Damit holte er den Masters Titel zum dritten Mal. Zweitbester Deutscher im Gesamtfeld wurde Uli Breuer vom Rursee auf Rang zehn.

Bei den Finn Masters wird in vier Altersgruppen unterschieden: Masters sind Segler zwischen 40 und 49 Jahren, Grand Master sind 50 bis 59 Jahre und Grand Grand Masters entsprechend 60 bis 69 Jahre alt. Wer mit mehr als 70 Jahren an den Start geht ist beinahe eine lebende Legende und startet entsprechend in der Gruppe Legend, in der Super Legend Gruppe starten dann die über 80-jährigen Finn-Recken.