Jeder BSP ist etwas verschieden
Auf Kiel, Friedrichshafen, Warnemünde und Berlin fiel die Wahl des DSV aus unterschiedlichen Gründen: Eine Voraussetzung ist die Anerkennung des Segelns als Schwerpunktsport. Das ist in Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein der Fall. Alle vier Standorte waren zudem durch ihre gute Nachwuchsarbeit aufgefallen.
„An allen vier Standorten kann der Nachwuchs bis zum Abitur gut trainieren“, sagt Nadine Stegenwalner. In Kiel wird die Nachwuchssäule am BSP integriert. Die Infrastruktur an den Bundesstützpunkten dient dabei nicht nur dem jeweiligen Bundesland, sondern wird auch von anderen Landessegelverbänden genutzt, da die BSPs bundeslandübergreifend arbeiten. So finden beispielsweise regelmäßig bundeslandübergreifende Blocktrainings in den See-Revieren Kiel und Warnemünde statt.
Vor allem in den Sommer- und Wintermonaten dienen die BSPs auch als Dreh- und Angelpunkt für die jungen Sportler. „Ein regelmäßiges Wassertraining führen wir am Stützpunkt vorwiegend im Zeitraum März-April und September-November durch“, sagt Marc Schulz, Leiter des BSP Friedrichshafen. Im Winter geht es zu Blocktrainings in südliche Gefilde, während ab Mai Wettkämpfe den Takt vorgeben. Für das Athletiktraining in den Wintermonaten dienen wiederum die BSP-Anlagen als Basis. Am BSP Friedrichshafen werden junge Talente im 29er, 49er/49er FX im 420er und 470er sowie in den Laser-Klassen betreut. Marc Schulz und seine Kollegen arbeiten dabei mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart zusammen, nutzen dort beispielsweise Angebote zur Laufbahnberatung und Diagnostik.
In Berlin befindet sich der BSP am Müggelsee. Er wird von Thomas Läufer geleitet. Das Landesleistungszentrum ist angeschlossen an die Flatow-Oberschule, eine Eliteschule des Sports, was das Planen des Wochentrainings sowie der Block-Trainings auf anderen Revieren erleichtert. Sportlich entwickeln sich einige Berliner Nachwuchstalente sehr erfolgreich, zum Beispiel Laser Standard-Segler Philipp Loewe vom Verein Seglerhaus am Wannsee, der im Herbst 2017 nach Kiel wechselte und 2018 Junioren-Weltmeister wurde.
Eine enge Schul-Kooperation pflegt der BSP Warnemünde, wo im Schwerpunkt Laser und 470er betreut werden. Alle Nachwuchs-Athleten besuchen die Eliteschule des Sports „Christophorusschule Rostock CJD“, an die auch ein Internat angeschlossen ist. Hier wohnen Athleten, die nicht in Rostock-Warnemünde zu Hause sind, zum Beispiel Helena und Luise Wanser aus Hamburg. „Die Sportschule hat 13 Jahre bis zum Abi, da ist der Lehrplan ein wenig entzerrt“, berichtet BSP-Leiter Ulf Lehmann; „sind die Schüler auf Wettkämpfen oder Trainingslagern, so bekommen sie spezielles Lernmaterial und Hausaufgaben mit.“ Damit die Absprachen gut funktionieren und seine Schützlinge in der Schule mitkommen, hält Lehmann engen Kontakt zur Schule, ist bei allen wichtigen Konferenzen dabei.
