Über zwölf Jahre für den deutschen Segelnachwuchs im Einsatz – Danke, lieber Timo Haß!

Am 26. Februar wird beim Jugendseglertreffen in Kiel das Amt des DSV-Vizepräsidenten für den Geschäftsbereich Jugend neu besetzt: Nach drei Amtszeiten übergibt Timo Haß das Steuer an seinen Nachfolger Jonathan Koch.

Auf der JST-Party nimmt Timo Haß ein Dankeschön-Bild "seiner" Seglerjugend entgegen. Foto: Christian Beeck
Auf der JST-Party nimmt Timo Haß ein Dankeschön-Bild „seiner“ Seglerjugend entgegen. Foto: Christian Beeck

Nach zwölf Jahren als Jugendobmann scheidet mit Timo Haß (48) bei weitem nicht der in Lebensjahren älteste, aber der Dienstälteste aus dem DSV-Präsidium aus. Seine Amtszeit fiel in Jahre des Umbruchs, des technologischen Aufbruchs und der Neujustierung des DSV – erstmals unter der Regie einer Präsidentin. Mit Mona Küppers arbeitete Timo Haß von Beginn an eng und vertrauensvoll zusammen. Beide verbindet die Idee, den DSV zu einem modernen, zukunftsorientierten Verband zu entwickeln, bei dem Service für die Mitgliedsvereine und die Förderung des deutschen Segelsports an erster Stelle stehen.

Timo Haß, der auf dem Starnberger See selbst von der Pike auf Segeln lernte, kletterte auf dem Weg zum Präsidiumsmitglied des DSV die „Funktionärsleiter“ Stück für Stück nach oben und lernte so die Organisationsstrukturen von Landes- und Sportverbänden intensiv kennen. Schon als Jugendlicher engagierte er sich ein seinem Heimatclub, dem Münchner Ruder- und Segelverein. Als Trainer vermittelte er der nächsten Generation Spaß am Segeln und der Gemeinschaft im Verein, organisierte Jugendfreizeiten und war als Ausbilder für Segel- und Sportbootführerscheine aktiv. Schnell wurde er zum gefragten Ansprechpartner, der mit seiner großen Verlässlichkeit und Loyalität für die folgenden Ehrenämter im Segelsport gerade prädestiniert war.

Wenn der DSV Timo Haß nun für seine vielen Jahre als Jugendobmann dankt, muss ein Blumenstrauß eigentlich auch an seinen Vater gehen, mit dem er gemeinsam in der familieneigenen Anwaltskanzlei in Pöcking arbeitet. Sein Vater hat ihm all die Jahre den Rücken freigehalten, wenn er in Sachen Segelsport wieder auf Reisen ging: zu Jugendsegelausschuss- oder Präsidiumssitzungen in ganz Deutschland, zur Kieler Woche und den verschiedenen Jugendmeisterschaften.

Sein „Baby“ ist vor allem die Einführung der Seglerjugend Roadshow, die Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland für das Segeln begeistert. Ebenfalls auf seine Initiative beruht die Einführung des Juniorteams der Seglerjugend, das jungen Menschen bis zum 28. Lebensjahr die Chance gibt, sich und ihre Interessen aktiv im Segelsport zu vertreten. Wichtig war Timo Haß außerdem, auch junge Volljährige weiter für das Segeln zu begeistern. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Schaffung einer neuen Juniorenmeisterschaft für junge Seglerinnen und Segler im Juniorenalter (bis 28 Jahre).

Wieder mehr selbst segeln ist eines der Hauptziele, das sich Timo Haß für die erste Saison nach seinem Amt als Vizepräsident gesetzt hat. Und dabei frische Kraft schöpfen für neue Aufgabengebiete. Sein Nachfolger wird ihn immer anrufen und um Rat fragen können.

„Immer für alle und alles ansprechbar“

Der deutsche Segelsport wird auch weiter von Timo Haß‘ Wissen und Einsatzbereitschaft profitieren: Als Vizepräsident des Europäischen Segelverbandes ist er eine wichtige deutsche Stimme im europäischen Gremium, zudem wird er als Schiedsrichter national und international auf den Regattabahnen aktiv sein.

„Ich arbeite mit Timo seit rund 15 Jahren sehr gut zusammen und freue mich, dass er weiterhin als Schiedsrichter zum eingespielten Kieler-Woche-Team gehört“, sagt Fabian Bach, Principal Race Officer der Kieler Woche. „Sein Engagement geht weit über das Ehrenamt hinaus, er ist immer für alle und alles ansprechbar und macht ohne viel Aufhebens viele Aufgaben mit, für die sich gerade niemand zuständig fühlt.“

Zu dieser aktiven Bereitschaft, Aufgaben anzunehmen, kommt auch Timo Haß‘ Spontanität, schnell Dinge umzusetzen, wenn Hilfe gebraucht wird und es gilt, unbürokratische, menschliche Lösungen zu finden. So wie im Frühling 2022, als nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine Gruppe ukrainischer Jugendlicher mit ihren Trainern durch seine Vermittlung beim Münchener Ruder und Segelverein nicht nur seglerisch eine neue Heimat fanden.

Wir dürfen gespannt sein, welche Aufgaben Timo Haß als nächstes übernimmt. Wie sagte er in einem Interview für den DSV vor wenigen Wochen: „In der Vergangenheit haben mich die Aufgaben eher gefunden, als dass ich aktiv nach ihnen gesucht habe“.