Wind finden statt Ostereier suchen

Über die Osterfeiertage locken große Regatten mit mehreren hundert Teilnehmern Optiseglerinnen und -segler und ihre Familien auf entfernte Reviere. Im niederländischen Brassem, im slowenischen Portoroz und am Gardasee wird nach dem Eiersuchen mit Hilfe von Windfinder der schnellste Weg über den Regattakurs ausgetüftelt.

Opti-Regatta der Superlative: Zum Lake Garda-Meeting kommen über 1000 Jüngstenseglerinnen und -segler. Foto: Elena Giolai/Fraglia Vela Riva
Opti-Regatta der Superlative: Zum Lake Garda-Meeting kommen über 1000 Jüngstenseglerinnen und -segler. Foto: Elena Giolai/Fraglia Vela Riva

Mit ein paar Schokoladenostereiern im Gepäck und einem Boot auf dem Dach geht es für viele Optisegler und ihre Familien über die Osterfeiertage auf große Tour. Die Fahrtziele: Brassem, Portoroz oder Riva del Garda. Hier locken besondere Regattaveranstaltungen für die Nachwuchsseglerinnen und -segler, die sich seit Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen und mit beeindruckenden Meldezahlen zu echten Großveranstaltungen geworden sind. Bei der Easter Regatta im niederländischen Brassem liegt die Meldegrenze bei 280 Teilnehmern. Fast doppelt so viele gehen jährlich über Ostern im slowenischen Portoroz an den Start.

Doch diese Zahlen wirken gegen die beeindruckende Summe von rund 1050 Seglerinnen und Seglern, die auch in diesem Jahr wieder für das traditionelle, inzwischen 37. Lake Garda Meeting im Optimisten gemeldet haben, fast gering. Bei der diesjährigen Auflage vom 17. bis 21. April sind Seglerinnen und Segler aus den Jahrgängen 2004 bis 2010 startberechtigt. Die Veranstalter unterscheiden dabei zwischen den schon jugendlichen „Juniores“ aus den Jahrgängen 2004 bis 2007 und den jüngeren „Cadetti“, die vor allem mit Spaß an dem Gemeinschaftserlebnis dauerhaft für den Segelsport begeistert werden sollen. Mit dem Melderekord von regelmäßig über 1.000 Seglerinnen und Seglern auf 30 verschiedenen Nationen schaffte es die Veranstaltung als größte Einheitsklassen-Regatta der Welt ins Guinness Buch der Rekorde (http://www.fragliavelariva.it). „Für die echten Regattacracks ist es beim Lake Garda Meeting natürlich immer ein besonderer Reiz, einen der großen, bunten Alessi-Teller für einen Platz unter den ersten 25 Seglern zu erhalten und so eine besondere Erinnerung an die Opti-Karriere zu haben“, sagt Timo Haß, im Vorstand des DSV für die Jugendarbeit zuständig. „Alle anderen lernen in großen Feldern mit vielen verschiedenen Startergruppen einen kühlen Kopf zu bewahren.“

„Nur“ halb so viele Teilnehmer auf ihren schnellen Kisten finden sich vom 19. bis 21. April bei der 27. Auflage der Sailing Point Easter Regatta in Portoroz ein. In den letzten Jahrzehnten ist die Regatta, veranstaltet vom Klub Pirat, zu einer der wichtigen Optiregatten in der Adriaregion geworden. Im letzten Jahr waren Seglerinnen und Segler aus 14 Nationen und 150 verschiedenen Vereinen in der Hafenstadt zu Gast. Wer das Glück hat, über Ostern Schulferien zu haben, kann schon einige Tage vorher auf dem Revier trainieren. Das Geheimrezept der Regatta: Nicht nur auf dem Wasser, sondern auch an Land wird Kindern und Familien ein spannendes Programm geboten. Einer der Höhepunkte ist die Tombola, bei der regelmäßig ein neuer Opti verlost wird (http://www.klub-pirat.si/en/events).

Ebenfalls vom 19. bis 22. April findet auf dem Braassemermeer in der Provinz Süd-Holland die Osterregatta der Nachwuchsseglerinnen und -segler statt. Auch hier wird zwischen den Newcomern in der Klasse, die noch unter 12 Jahre alt sein müssen und als „Benjamin“ tituliert werden, und den schon erfahrenen Seglern in der Wertung unterschieden. Das Meldelimit für die vor allem bei Seglern aus Nord- und Westdeutschland beliebte Regatta liegt bei 280 Teilnehmern (http://www.easter-regatta.nl/).

Für Timo Haß liegt der besondere Reiz dieser Großveranstaltungen unter Segeln weniger in den möglichen Erfolgen auf der Regattabahn, als in den vielen Erfahrungen, die die jungen Seglerinnen und Segler bei diesen Events sammeln. „Wer in so großen Starterfeldern unterwegs ist, muss lernen sich selbst zu organisieren, den Überblick behalten und kann auch auf dem Wasser nicht darauf vertrauen, dass immer Betreuung durch einen Trainer gewährleistet ist“, betont er. „Das Miterleben solch einer Veranstaltung ist eine ungeheuer bereichernde Erfahrung, vor allem durch die vielen internationalen Teilnehmer.“