Youth Olympic Games: Es geht los!

Die Kite-Surferin Alina Kornelli und das Nacra 15-Duo Silas Mühle / Romy Mackenbrock vertreten Deutschland bei den Youth Olympic Games 2018. Nach einer beeindruckenden Eröffnungsfeier beginnen für die deutschen Nachwuchs-Hoffnungen am 8. Oktober die Wettkämpfe.

Romy Mackenbrock, Alina Kornelli und Silas Mühle mit dem YOG-Maskottchen 2018. Foto: Detlef Groebert
Romy Mackenbrock, Alina Kornelli und Silas Mühle mit dem YOG-Maskottchen 2018. Foto: Detlef Groebert

Santiago Lange, Goldmedaillengewinner von Rio 2016, entzündete das Feuer bei der Eröffnungszeremonie in Buenos Aires. Lange, der sich nach einer Lungenkrebserkrankung zurückkämpfte und mit Cecilia Carranza im Nacra 17 Gold gewann, dürfte ein inspiriendes Vorbild für viele der 4.500 Athletinnen und Athleten sein, die bei den Youth Olympic Games um die Medaillen kämpfen.

Die Nacra 15-Crew Silas Mühle/Romy Mackenbrock und die Kite-Surferin Alina Kornelli sind seit dem 2. Oktober in Buenos Aires vor Ort. Nachdem sich die Nachwuchssportler mit Quartier, Revier sowie dem Material vertraut gemacht haben, beginnen am 8. Oktober die Qualifikationswettfahrten beider Disziplinen. Auf den Sozialen Kanälen des DSV und der Seglerjugend (Facebook, Instagram) halten wir Sie auf dem Laufenden. Zur Website der Youth Olympic Games gelangen Sie hier: buenosaires2018.sailing.org/

Die deutschen Seglerinnen und Segler bei den Youth Olymic Games:

Kitesurferin Alina Kornelli

Alina Kornelli
Alina Kornelli. Foto: dpa/Picture-alliance

Für Alina Kornelli, Deutschlands Nachwuchshoffnung in der Kite-Disziplin TwinTip:Racing, hätte die Nominierung zu den Youth Olympic Games zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. „Ich bin gerade 18 geworden, habe mein Abitur so gut wie in der Tasche und kann mich die nächsten Monate voll und ganz auf meinen Sport konzentrieren“, sagt sie. „Dass ich mit der Sportart, die mir am meisten Spaß macht, einmal die Gelegenheit habe, an den olympischen Spielen für Nachwuchsathleten teilzunehmen, hätte ich nie gedacht.“  Die Begeisterung für den schnellen Ritt auf einem kleinen Board übers Wasser, gezogen von einem Kite, wurde durch ihren Vater geweckt, der sie mit zehn Jahren zum ersten Mal mit zum Windsurfen nahm. Parallel dazu begann Alina Snowboard zu fahren, wurde in den bayerischen Kader aufgenommen und vor drei Jahren deutsche Jugendmeisterin im Snowboardcross. „Doch nachdem mich die Leidenschaft Kiten gepackt hat, habe ich schnell begonnen, meine ersten Rennen auf dem Wasser zu fahren“, erzählt sie. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: 2017 wurde sie Vize-Europameisterin im TwinTip:Racing in der Wertung „U 18“.

Nacra 15-Team Mühle/Mackenbock

Romy Mackenbrock
Romy Mackenbrock. Foto: privat

Mächtig internationale Erfahrung sammelt dieses Jahr auch das Mixed-Team im Nacra 15 des DSV. Steuermann Silas Mühle – übrigens der Sohn von Admiral’s Cup-Teilnehmer Thomas Friese – und seine Vorschoterin Romy Mackenbrock nahmen vom 14. bis 21. Juli im texanischen Corpus Christi an den Jugend-Weltmeisterschaften teil, wo sie verletzungsbedingt nach den ersten Tagen ihre guten Platzierungen abgeben mussten. Der 15-jährige Silas, der aufgrund der großen Segelaffinität seiner Familie im Hamburger Segel Club seinen ersten Opti-Kurs machte, segelt seit fast drei Jahren den rasanten Katamaran Nacra 15. Seine sechszehnjährige Vorschoterin Romy Mackenbrock, die unter dem Stander des NRV segelt, wechselte nach erfolgreichen Jahren im Optimisten erst auf die Skiff-Jolle 29er, bevor sie zusammen mit Silas ihre Nacra 15-Kampagne startete.

„Unser Trainer hat uns als Team zusammen gebracht, durch die vielen Jahre im Opti kannten wir uns bereits, so dass Silas und ich schnell die nötige Vertrauensbasis hatten, um zusammen erfolgreich zu sein“, erzählt Romy Mackenbrock, die in Münster lebt und im kommenden Jahr ihr Abitur macht. Aufgrund der großen Distanz zum ehemals olympischen Segelrevier vor Kiel-Schilksee, auf dem Silas trainiert, ist ein regelmäßiges wöchentliches Wassertraining für die beiden Athleten nur schwer durchführbar. „Ich gehe fünfmal die Woche ins Fitnessstudio; durch längere, intensive Blocktrainings, oft zusammen mit holländischen und australischen Teams, versuchen wir, so viel gemeinsame Wasserzeit wie möglich zu haben“, sagt Romy Mackenbrock.

Silas Mühle
Silas Mühle. Foto: privat

Seine internationale Segelkarriere fest im Blick hat auch der Hamburger Silas Mühle. „Monatlich bin ich mindestens 15 Tage auf dem Wasser“, sagt er. „Ich habe mir vorgenommen, bei den Olympischen Spielen oder auch beim America’s Cup an den Start zu gehen.“ So wie Peter Burling, sein großes seglerisches Vorbild, der im 49er eine olympische Goldmedaille und als Steuermann des neuseeländischen Teams 2017 den begehrten Cup gewann. Bei seinen seglerischen Ambitionen unterstützt ihn sein Vater Thomas Friese vor allem mit seiner Erfahrung im Bereich der Kampagnenorganisation. „Das Segeln auf einem Cupper mit einer großen Crew ist mit dem Rennsegeln auf einem modernen Katamaran nicht zu vergleichen“, sagt Silas Mühle. „Doch das Verständnis meines Vater für meine Begeisterung hilft mir dabei, meine von mir selbst hochgesteckten, sehr ehrgeizigen Ziele zu verfolgen.“ Parallel zur Jugendklasse Nacra 15 trainiert Silas Mühle bereits auf dem olympischen Nacra 17, neben den Weltmeisterschaften im französischen La Grande Motte nahm er an der Kieler Woche teil, wo er um nur einen Punkt den Einzug in die Gold Fleet verpasste.

Youth Olympic Games

Bei den Youth Olympic Games, die vom 6. bis 18. Oktober in Buenos Aires stattfinden, werden insgesamt 75 Athletinnen und Athleten verschiedener olympischer Disziplinen Deutschland vertreten. Neben den Disziplinen Kiten (Twin Tip: Racing) männlich und weiblich und Segeln als Mixed-Team im Katamaran Nacra 15 steht bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen noch Windsurfen männlich und weiblich auf dem Programm der Seglerinnen und Segler. Zum letzten Mal konnten sich 2010 die beiden Deutschen Constanze Stolz und Florian Haufe in der Einmannjolle Byte CII für die Youth Olympic Games qualifizieren und je eine Medaille gewinnen. Während Constanze Stolz aktiv im olympischen 470er trainiert, gehört Florian Haufe inzwischen fest zum Bundesliga-Kader des Norddeutschen Regatta Vereins.