Wendekurs am Cospudener See – in Leichter Sprache

Einige Boote mit weißen Segeln segeln auf einem See
Die vier Sonar-Boote der TURNING POINT Stiftung und die Varianta 18 eines Vereinsmitglieds des Cospudener Yacht Club Markkleeberg auf Kurs © Betty Pabst/TPS

Drei Tage lang fand am Cospudener See bei Leipzig ein besonderes Segel-Treffen statt.

Der Cospudener Yacht Club Markkleeberg, der Seglerverein Leipzig, der Leipziger Seesportclub und die TURNING POINT Stiftung haben diesen Kurs gemeinsam organisiert.

Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichen Einschränkungen konnten dabei das Segeln ausprobieren.

Was ist der Wendekurs?

Der Wendekurs ist ein Segelkurs für Menschen mit Einschränkungen.
Auch Segel-Vereine machen mit. Sie lernen dort, wie sie inklusives Segeln in ihrem Verein anbieten können.

Beim Kurs am Cospudener See waren einige Vereine aus der Region dabei.
Sie arbeiten schon länger zusammen und bieten Segel-Sonntage für Menschen mit und ohne Einschränkung an.

Gute Vorbereitung ist wichtig

Schon viele Monate vor dem Kurs beginnt die Vorbereitung.
Die TURNING POINT Stiftung hilft den Vereinen dabei:

  • Welche Schulen, Wohngruppen oder Werkstätten gibt es in der Nähe?
  • Mit welchen Ansprechpartnern sollte man sprechen?
  • Wie läuft die Organisation am besten?

Vor dem Kurs treffen sich Stiftung und Vereine zu einem Gespräch, dem sogenannten „Onboarding“.
Dort klären sie viele Fragen.

Ein Vereinsmitglied sagt:
„Wir haben viele Tipps bekommen. Das Team von TURNING POINT ist sehr erfahren. Es war eine große Hilfe.“

Drei Tage Segeln – ruhig, freundlich und inklusiv

An den drei Tagen waren rund 60 Menschen auf dem Wasser.
Sie segelten auf vier Booten der TURNING POINT Stiftung.
Ein Vereinsmitglied stellte sogar noch ein eigenes Boot zur Verfügung.

Auf einem Steg stehen Kinder Erwachsen mit Rettungswesten. Sie wollen in das Boot vor ihnen im Wasser steigen.
Inklusionstrainer Christian Bittner erklärt Teilnehmenden das Sonar-Boot und hilft beim Einsteigen Sonar © Betty Pabst/TPS

Am Samstag waren 20 junge Menschen mit Einschränkungen dabei.
Ein Mädchen war fast blind. Eine junge Frau kam mit einem schweren Elektrorollstuhl.
Sie konnte nicht alleine aufs Boot. Die Helfer*innen trugen sie in einem Tuch an Bord.
So konnte auch sie mitsegeln.

Ein Helfer sagte:
„Wir haben gesehen: Es gibt für viele Probleme einfache Lösungen. Man braucht nicht immer teure Hilfsmittel.“

Gute Planung bringt Sicherheit

Die Stiftung hat einen guten Ablaufplan gemacht.
Alle Teilnehmenden wussten, wo sie hingehören.

Es gab vier Teams: Rot, Gelb, Grün und Blau.
Die Boote und auch die Westen der Teilnehmenden hatten farbige Bänder.
So konnte man sich gut orientieren.

Auf dem Wasser ging es ruhig und sicher weiter.
Erst fuhren die Boote mit Motor auf den See, dann wurden die Segel gehisst.

Alle durften mithelfen und das Segeln ausprobieren.
Sie fühlten den Wind, machten eigene Erfahrungen – und hatten viel Spaß.

Menschen sitzen auf einem Boot und haben Spaß beim Segeln
Segeln macht Spaß – Inklusionstrainer und Teilnehmende an Bord eines Sonar-Bootes © Betty Pabst/TPS

Selbst machen macht Mut

Manche Teilnehmenden hatten zuerst Angst oder waren unsicher.
Doch das Team wusste, wie man helfen kann.
Zum Beispiel:

  • Das Segel kleiner machen, damit das Boot ruhiger ist
  • Die Steuerleine in die Hand geben, damit man selbst etwas machen kann

Das gibt Selbstvertrauen und Mut.

Ein Helfer sagte:
„Am Nachmittag waren alle viel selbstbewusster und entspannter.“

Menschen sitzen an Bord eines Bootes genießen das Segeln bei Wind und Sonne
Auch DSV-Präsidentin Mona Küppers ging an Bord und unterstützte die Segelnden und das das Trainerteam. © Betty Pabst/TPS

Segeln verbindet

Auch die Präsidentin des Deutschen Segler-Verbands (DSV), Mona Küppers, war vor Ort.
Sie sagte:
„Beim inklusiven Segeln sind alle gleich. Alle sitzen in einem Boot und arbeiten zusammen.“

Ein blindes Mädchen konnte zum Beispiel den Wind auf ihrer Haut spüren.
Sie sagte ihrer Crew, wenn sich etwas veränderte.

Wie geht es weiter?

Die TURNING POINT Stiftung und der DSV wollen noch mehr inklusive Segel-Angebote in Deutschland schaffen.
Auch am Cospudener See geht es weiter.

Dort soll es bald jede Woche ein inklusives Segeltraining geben.
Die TURNING POINT Stiftung stellt dafür ein Boot zur Verfügung.
Dieses Boot können Menschen mit und ohne Einschränkung nutzen.

In diesem Jahr gibt es außerdem noch zwei Schnupper-Segelsonntage beim CYCM.
Hier ist der Link:
👉 www.cycm.de/events/inklusives-segeln.html

Du willst auch inklusives Segeln in deinem Verein?

Schaut auf die Webseiten der TURNING POINT Stiftung und des Deutschen Segler-Verbands. Die Stiftung und der DSV helfen gerne weiter!