WM im inklusiven Segeln: Podium fast ausschließlich in weiblicher Hand

Silke Basedow und Nadine Löschke sind die neuen Weltmeisterinnen im inklusiven Segeln. Die Hamburgerinnen setzen sich auf der Warnow in Rostock gegen Lilly Zellmer und Johanna Schablowski und das Ehepaar Kroker-Hohmann durch.

Die siegreichen Hamburgerinnen SIlke Basedow und Nadine Löschke kennen sich vom Segeln auf der Hamburger Außenalster. Foto: Lars Wehrmann

Nach vier Wettfahrttagen mit insgesamt zehn beendeten Flights ging am gestrigen Sonntag die dritte Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln zu Ende. Insgesamt 25 inklusive Teams aus sieben Nationen segelten bei der Weltmeisterschaft in der Hansestadt Rostock um den Titel.

Die Teams Zellmer/Schablowski und Basedow/Löschke Bug an Bug in Action auf der Warnow. Foto: Lars Wehrmann

Bei eher leichtwindigen Bedingungen hatten die Frauenteams Basedow/Löschke und Zellmer/Schablowski von Anfang an die Nase vorn. Basedow steuert sonst für den Hamburger Segel-Club in der Segelbundesliga. Und auch bei den Zweitplatzierten der Weltmeisterschaft saß eine erfahrene Regattaseglerin am Steuer, Lilli Zellmer vom Seglerverein Rahnsdorf 1926 e.V., die zur Jugendnationalmannschaft des DSV gehört. Gemeinsam mit ihrer Vorschoterin Johanna Schablowski, die unter einer durch eine Stoffwechselkrankheit bedingte Muskelschwäche leidet, segelte sie auf den Silberrang.

Bis zum Einzug ins Finale hatte der erfolgreiche Para-Segler Heiko Kröger mit seinem Vorschoter Clemens Kraus den dritten Rang abonniert. Erst kurz vor dem finalen Start zogen Jens Kroker und seine Frau Sabine Kroker-Hohmann an Kröger vorbei auf Rang drei.

Das Finalrennen der besten sechs Teams fiel den schwachen, drehenden Winden auf der Warnow zum Opfer, sodass die Ergebnisse nach dem zehnten Flight gleichzeitig als Endergebnisse der WM galten.

von links nach rechts: Johanna Schablowski, DSV-Präsidentin und WM-Schirmherrin Mona Küppers, Lilly Zellmer, Stefanie Drese (Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern), SIlke Basedow und Nadine Löschke. Foto: Lars Wehrmann

„Wir haben auf gar keinen Fall vorher gedacht, dass wir als Weltmeisterinnen nach Hause fahren“, sagte Nadine Löschke, die wegen einer Bewegungseinschränkungen beider Beine im Rollstuhl sitzt. Ihre Steuerfrau Silke Basedow sagte: „Es war meine erste Inklusionsregatta überhaupt, und es war super, zu sehen, wie viel man voneinander lernen kann. Ich habe hier gemerkt, wie viele Grenzen einfach nur im Kopf sind, und was alles geht. Das war sehr inspirierend“, resümierte sie.

Hier finden Sie die Ergebnisse der WM im inklusiven Segeln: https://inclusionworlds2022.sapsailing.com/gwt/Home.html#/regatta/leaderboard/:eventId=205b349d-4e45-4228-8cdd-30ea28bc9efa&regattaId=InclusionWorlds2022