Die olympische Saison beginnt mit einem Höhepunkt: In Portugal steigt nach langer Wettkampfpause vom 8. bis zum 13. März die 470er-Weltmeisterschaft vor Vilamoura.
Die wichtigsten Fakten zur 470er-WM:
- Es gibt nur noch einen freien Olympia-Nationenstartplatz für die europäischen 470er-Männer
- Um diesen Startplatz segeln bei der WM in Vilamoura die Nationen Deutschland, Portugal, die Schweiz, Österreich, Israel, Ungarn und die Ukraine.
- Die deutschen 470er-Frauen haben ihren Nationen-Startplatz schon 2019 gesichert.
- Bei der WM segeln die Frauen ihre nationale Qualifikation: Das beste deutsche Team, das sich in den Top Ten platziert, fährt zu den Olympischen Spielen.
Die Wunschliste des German Sailing Teams ist vor dem Gipfeltreffen lang: Die deutschen Herren ringen um den letzten noch freien Nationenstartplatz für Europas 470er-Segler bei den Olympischen Spielen. Gleichzeitig wünschen sich alle deutschen Crews möglichst viele Punkte für das jeweils eigene olympische Qualifikationskonto. Ziel Nummer drei: Die DSV-Athleten wollen erfolgreich im Kampf um die WM-Medaillen mitmischen.
Die größte Herausforderung haben die beiden deutschen 470er-Herrenteams Simon Diesch/Philipp AutenriethWürttembergischer Yacht-Club/Bayerischer Yacht-Club) und Malte Winkel/Matti Cipra (Schweriner Yacht-Club/Plauer Wassersportverein) zu meistern. Ihre Aufgaben kommen einem anspruchsvollen Spagat gleich: Gemeinsam müssen sie den nur in ihrer Disziplin noch fehlenden olympischen Nationenstartplatz für Deutschland sichern. Gleichzeitig geht es auch schon im Duell um nur eine Olympiafahrkarte zur Sache. Die GST-Teams wissen, dass sie die Mission Olympia nur als starkes Team erfolgreich abschließen können. Darauf hat sie 470er-Herrentrainer Tytus Konarzewski gut eingestellt.
„Der vielleicht härteste Wettbewerb unserer Kampagne”
„Mehr denn je glaube ich, dass es ein offener und fairer Wettbewerb wird. Vielleicht der härteste, den wir in unserer Kampagne je zu bestehen hatten. Tytus hat uns im Team auf eine sehr gute Spur gebracht. Er hat aus vier Individuen ein fünfköpfiges Team gemacht, das seine Stärken nun durch die Bank ausspielen kann. Mit dieser Einstellung werden wir es angehen“, beschreibt Simon Diesch die gute Ausgangsposition der Mannschaft. Weiter erklärt Diesch: „Es gibt noch bis zu sechs Nationen, die mit ein bis drei Crews um den letzten europäischen Startplatz kämpfen.“
Das WM-Feld der Männer ist mit 52 gemeldeten Teams stark besetzt, auch wenn einige Übersee-Mannschaften Corona-bedingt fehlen. Ihre Gegner kennen die deutschen Segler gut: Mit den Top-Teams aus Spanien und Schweden – Zweite und Dritte der WM 2019 – haben sie ebenso trainiert wie mit den Schweizern, die neben den Portugiesen zu den gefährlichsten Gegnern im Kampf um den olympischen Nationenstartplatz zählen. Malte Winkel sagt: „Wir möchten jetzt das Vertrauen belohnen, das auch der Verband in uns gesteckt hat, also am liebsten mit beiden Crews ein Top-Ergebnis abliefern. Wir freuen uns extrem auf die WM, denn da können wir alles reinstecken, was wir gelernt haben.“
„Wir gehen respektvoll und optimistisch in diese WM”
Die ersten WM-Startschüsse fallen für die Männer und einige in ihrem Feld mitsegelnde neue Mixed-Crews, die schon ihre Olympia-Kampagnen für 2024 eingeläutet haben, wie auch für die WM-Frauenflotte am 8. März. Bereit dafür sind Frederike Loewe/Anna MarkfortVerein Seglerhaus am Wannsee/Joersfelder Segel-Club), Nadine Böhm/Ann-Christin Goliaß (Deutscher Touring Yacht-Club), Theres Dahnke/Birte Winkel (Plauer Wassersportverein/Schweriner Yacht-Club) und Luise Wanser/Anastasiya Winkel (Norddeutscher Regatta Verein). Im Gegensatz zu den Männern haben die 470er-Seglerinnen den Nationenstartplatz für Olympia bereits gesichert, können sich ganz auf das individuelle Ziel und den Kampf um das Olympiaticket konzentrieren.
Alle sind glücklich und dankbar, dass sie nach rund eineinhalb Jahren Wettkampfpause wieder eine große Serie bestreiten können, und haben sich intensiv vorbereitet. Die Berliner Steuerfrau Frederike Loewe sagt: „Wir haben im Training wirklich geackert und gesehen, dass wir im internationalen Vergleich gut dastehen. Wir wollen uns für Olympia qualifizieren, gehen respektvoll und optimistisch in diese WM.“
Die deutschen 470er-Kaderseglerinnen trainieren in Regie des britischen Trainers Steve Lovegrove. Was die gemeinsame Arbeit zu diesem frühen Zeitpunkt im Olympiajahr wert sein wird, werden die Ergebnisse nach dem Medaillenrennen am 13. März widerspiegeln. Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte vor dem mit Spannung erwarteten Kräftemessen: „Unsere Trainer sind zuversichtlich und ich bin es auch.“