Mit großer Begeisterung und vielen intensiven Segelerlebnissen kehrten die Teilnehmenden der ersten DSV-Geschwaderfahrt nach Pfingsten zurück nach Kiel und in ihre Heimathäfen. Hinter ihnen lagen erlebnisreiche Tage auf dem Weg nach Helgoland zur Nordseewoche – und zurück.
„Wir hatten gehofft, dass unser Konzept gut ankommt – aber mit so viel Begeisterung hatten wir nicht gerechnet“, resümiert Rainer Tatenhorst, Leiter der Abteilung Fahrten- und Freizeitsegeln des DSV. „Trotz Sturmböen und viel Regen hatten alle große Freude – auf See, in den Häfen und auf Helgoland.“
Start in Kiel-Schilksee
Erstes Treffen war am DSV-Bundesstützpunkt in Kiel-Schilksee. Bundesstützpunktleiter Moritz Klingenberg führte die Gäste durch die Schulungsräume, das DSV-Gym und die große Bootshalle, in der die Jollen und Boards des German Sailing Teams untergebracht sind.
Nachdem jede Crew für sich eine individuelle Sicherheitseinweisung vorgenommen hatte, stach die Flotte am folgenden Tag bei recht norddeutschem Wetter in See. In Holtenau passierten die Yachten die Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal – immer gut erkennbar durch ihre großen DSV-Flaggen am Vorstag. Die Kommunikation innerhalb der Gruppe erfolgte über WhatsApp, auf dem Wasser nutzten die Crews die offiziellen Funkkanäle für die Schleusen und Häfen sowie Kanal 16 in Hörbereitschaft.
Tägliches Briefing und fachlicher Austausch
Jeden Vorabend wurden bei kurzen Briefings Strecke, Wetter, Wind, Tide und navigatorische Besonderheiten besprochen. Rainer Tatenhorst und sein Team vermittelten im Vorfeld wertvolles Wissen zur Tidenberechnung und Navigation im anspruchsvollen Revier der Nordsee. DSV-Fahrtensegelexperte Andreas Vornefeld, selbst erfahrener Segellehrer, gab unterwegs praxisnahe Tipps – unter anderem bei dem ersten Schleusenmanöver in Holtenau, das er spontan direkt an Bord einer der Yachten begleitete.
Gemeinschaft an Bord und an Land
„Die Stimmung zwischen den Teams war von Beginn an von Freundschaft und Teamgeist geprägt“, so Tatenhorst. Abends saßen die Crewmitgliedergemeinsam an Land oder in den Cockpits zusammen, wie es Fahrtenseglerinnen und -segler lieben. In Rendsburg wurde gegrillt, und die Flaggen mit dem Aufdruck „DSV Geschwaderfahrt 2025“ zeigten immer, wo sich die rund 50 Teilnehmenden gerade aufhielten.
Von Cuxhaven nach Helgoland – rechtzeitig vor dem Sturm
Nach dem Motorabschnitt bis Brunsbüttel ging es unter Segeln nach Cuxhaven. DSV-Vizepräsident Claus Funk, der an Bord der „Cansas“ mitsegelte, überzeugte dort als seefester Smutje mit liebevoll belegten Schnittchen.
Von Cuxhaven segelten die Yachten dann bereits am Donnerstag vor Pfingsten über die Nordsee nach Helgoland. Die Flotte machte sicher und entspannt im Südhafen fest – rechtzeitig, bevor am Freitag das angekündigte Sturmtief die Insel traf. „Als der ‚Blanke Hans‘ am nächsten Tag alle Register zog, unternahmen wir einen Ausflug auf die Düne und bestaunten die vielen Kegelrobben“, berichtet Rainer Tatenhorst. „Am Folgetag haben wir an einer Inselführung teilgenommen.“
Regatta-Highlight am Pfingstsonntag
Den Höhepunkt bildete die Teilnahme an der traditionsreichen Regatta Rund Helgoland, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Die DSV-Yachten traten in einer eigenen Wertungsgruppe an und segelten bei sportlichen Bedingungen, einem strammen Wind aus West und bis zu 20 Knoten Wind, eine Acht um die Hochseeinsel und die vorgelagerte Düne.
Berechnet schnellstes Schiff war die Dehler 38 C „Sporthotel“ von Kalle Dehler (Segelsport Flensburg-Harrislee), gefolgt vom Team der DSV-Abteilung Fahrten- und Freizeitsegeln mit Skipper Rainer Tatenhorst auf der Norlin 37 „Cansas“. Platz drei belegte Karl-Heinz Acker (Yachtsport-Club Deutschland) mit seiner Crew auf „Kallisto“.
„Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der DSV-Geschwaderfahrt hatten viel Spaß an der Regatta. Die Manöverkritik fiel entsprechend positiv aus, mit dem Fazit: Das machen wir wieder!“, sagt Rainer Tatenhorst.
Rückreise bei frischem Wind
Am Pfingstmontag trat die DSV-Flotte bei auflaufendem Wasser und Windstärken zwischen fünf und sechs Beaufort die Rückreise über Cuxhaven nach Brunsbüttel an. Von dort ging es weiter in die jeweiligen Heimathäfen.
Während der gesamten Reise berichtete der DSV regelmäßig auf Instagram und Facebook. „Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen unsere Reise online verfolgt haben“, freut sich Rainer Tatenhorst. Unter den Highlights sind auf dem Instagram-Kanal @deutschersegerverband die täglichen Videos von der Geschwaderfahrt weiterhin zu sehen.
Ausblick auf 2027
In zwei Jahren wird die zweite DSV-Geschwaderfahrt stattfinden – wieder als lockeres, fröhliches Miteinander für Fahrtenseglerinnen und -segler, mit viel Segelspaß, Gemeinschaft und Abenteuer. Für 2026 ist ein anderes Event für die große Gemeinschaft der Fahrtensegelnden unter dem Stander des DSV geplant.