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Seenotretter befreien Überführungscrew aus Gefahr  

Archivfoto: DGzRS – ypscollection.de/Peter Neumann
Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven gehoert zur 23,1-Meter-Klasse der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruechiger (DGzRS)

Für zwei Männer endete am Vormittag des 23. April 2024 die Überführung eines Motorbootes an Bord des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Auf der Fahrt von Cuxhaven nach Bremerhaven fielen beide Motoren des Schiffes aus. Die Seenotretter der DGzRS-Station Bremerhaven nahmen zunächst das beschädigte Boot in Schlepp – wenig später musste dieses jedoch aufgegeben werden. Die Seenotretter brachten die Motorboot-Crew und den Bordhund in den sicheren Hafen.

 

Gegen 10.30 Uhr meldete sich die zweiköpfige Crew per Mobiltelefon in der von der DGzRS betriebenen Rettungsleitstelle See (MRCC Bremen = Maritime Rescue Co-Ordination Centre). Der Anrufer, der offenbar in Not war, war aufgrund der kaum vorhandenen Mobilfunkabdeckung auf See nur sehr schlecht zu verstehen. Die Verbindung brach ab und weitere Kommunikationsversuche schlugen fehl. Da die Crew die SafeTRX-App der Seenotretter* nutzte, war die letzte Position des Motorbootes an die Rettungsleitstelle See übermittelt worden. Sie befand sich rund 7,5 Seemeilen (ca. 14 Kilometer) nordwestlich der Insel Wangerooge.

Die Einsatzleiter alarmierten den in Bremerhaven stationierten Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER, der umgehend auslief. Ein ebenso eingesetzter Hubschrauber der Bundespolizei entdeckte den Havaristen dann inmitten des Windparks Nordergründe.

Ein Crew Transfer Vessel (CTV) des Windparks, das in der Nähe des in Not befindlichen Havaristen fuhr, machte sich zur Absicherung des Motorbootes auf den Weg. Dieses hatte inzwischen den Anker ausgebracht.

Gegen 13 Uhr traf die HERMANN RUDOLF MEYER vor Ort ein und setzte das Tochterboot CHRISTIAN aus, um den Havaristen in Schlepp zu nehmen. Dessen Anker ließ sich jedoch nicht aufholen, weshalb die Seenotretter zuerst die Ankerkette durchtrennen mussten. Das Tochterboot stellte eine Leinenverbindung her und nahm das Motorboot, dessen Maschinen und Elektrik offenbar ausgefallen waren, zunächst in Schlepp. Aufgrund zunehmend ersichtlicher Schäden und des drohenden Untergangs des Havaristen entschieden die Seenotretter jedoch, die Besatzung auf den Seenotrettungskreuzer zu übernehmen. Das Motorboot musste aufgegeben werden.

Die zweiköpfige Crew und ihr mitreisender Hund wurden sicher nach Bremerhaven gebracht. Das Boot sollte von Schleswig-Holstein aus nach Süddeutschland überführt werden. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen zum Vorfall aufgenommen und übernahm die Sicherstellung des aufgegebenen Motorbootes.

 

* Die Seenotretter weisen in diesem Zusammenhang noch einmal auf ihre kostenlose Sicherheits-App SafeTrx hin. Die App zeichnet über das GPS des iPhone oder Smartphone die Route des Wassersportlers auf. Diese kann in der Rettungsleitstelle See im Notfall abgefragt werden. Bei Anruf wird die Position mit an die Rettungsleitstelle See übertragen. Darüber hinaus können in einem Routenplan wichtige Informationen hinterlegt werden, so dass auch bei Verlassen des mobilen Abdeckungsbereiches SafeTrx für die Seenotretter in einem Notfall eine wichtige Informationsquelle darstellt. SafeTrx steht kostenlos zum Download zur Verfügung im Apple App Store und im Google Play Store.