Spanien Balearen: Die Hüter des Seegrases sind vorsichtig optimistisch

Der Schutz des Seegrases Posidonia Oceanica ist seit Jahren ein großes Thema. Um Bootsfahrer dazu zu erziehen, nur über Sand zu ankern und die Pflanze zu schonen, sind mittlerweile 19 Boote in der Saison rund um die Balearen-Inseln im Einsatz. Das zeigt Wirkung: Die Fehlerquote geht zurück.

Merklich sogar, wie die Bilanz am Ende des Überwachungszeitsraums am 10. Oktober zeigt. Der Dienst Servicio de Vigilancia de la Posidònia de Baleares, so der Name des Kontrollorgans im Spanischen, registrierte 7.578 Boote, bei denen der Anker über dem per Gesetz geschützten Seegras ausgebracht worden war. Das hört sich nach viel an, waren aber gerade 4,2 Prozent aller 180.867 überprüften Boote. Im Sommer 2022 waren es noch mehr als 10 Prozent, eine Halbierung also binnen eines Jahres. Die aufklärende Arbeit durch Artikel, Broschüren und auch durch die Yachtcharterunternehmen auf den Balearen-Inseln scheint Früchte zu tragen.

Die meisten Skipper oder Eigner der auffälligen Boote haben keine Strafen zu erwarten. Die Aufgabe der  Seegras-Wächter ist es primär, zu informieren, gepaart mit der Bitte, den Standort zu wechseln und in der Folge über Sand zu ankern. Wichtig: Weder Anker noch Kette oder Leine dürfen das Seegras berühren. Nur wer sich weigert, das Boot zu verholen, muss eine Strafe fürchten. 2023 wurden zwischen dem 15. Mai und dem 10. Oktober 110 Bußgeldverfahren eröffnet: 51 davon rund um Mallorca, 48 rund um Menorca und die übrigen elf ergaben sich rund um die südlichen Inseln Ibiza und Formentera. Vor allem dort ist man sehr aktiv bei der Anker-Assistenz.