Vor Büsum haben die Seenotretter am Dienstag, 3. Oktober 2023, einen manövrierunfähigen Krabbenkutter vor Schlimmerem bewahrt: Kurz bevor das Fischereifahrzeug auf Grund lief, schleppten sie es mit dem Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM/Station Büsum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gerade noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone.
Gegen 19 Uhr meldete sich der Kapitän des Kutters über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und -Anrufkanal 16 bei den Seenotrettern: Nachdem sich beim Aufholen des Fanggeschirrs ein Tampen im Propeller verfangen hatte, trieb der Krabbenkutter mit zwei Fischern an Bord manövrierunfähig vor Büsum. Der starke Westwind drückte den Havaristen in Richtung Deich, der Kutter drohte festzukommen.
Sowohl die Rettungsleitstelle See der DGzRS, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, als auch die Besatzung des in Büsum stationierten Seenotrettungskreuzers THEODOR STORM hatten den Funkspruch mitgehört. Sofort liefen die Seenotretter aus, um Schlimmeres zu verhindern. Bereits wenige Minuten später waren sie mit der THEODOR STORM am Unglücksort unweit des Badestrandes von Büsum.
In der dortigen Brandungszone hatte sich bei westlichem Wind der Stärke 6 (bis zu 49 km/h) und ablaufendem Wasser mit fast vier Knoten (rund 7,5 km/h) schneller Strömung eine bis zu eineinhalb Meter hohe Dünung aufgebaut. Der Seegang erschwerte die Rettungsaktion deutlich. Mit großer navigatorischer Umsicht und dank ihrer guten Revierkenntnis gelang es den Seenotrettern, mit dem Seenotrettungskreuzer im Flachwasserbereich zu operieren, ohne selbst festzukommen. Zeitweise hatte die THEODOR STORM lediglich noch rund 80 Zentimeter Wasser unterm Kiel.
Trotz dieser widrigen äußeren Bedingungen nahmen die Seenotretter den rund 17 Meter langen Krabbenkutter erfolgreich längsseits und schleppten ihn in tieferes Wasser. Die THEODOR STORM brachte den Havaristen samt Besatzung in den sicheren Hafen von Büsum.