Gierflation ist ein neuer Begriff und beschreibt im Zusammenhang mit der aktuellen Inflation einen Preisauftrieb, der durch äußere Faktoren nicht zu begründen ist. Auf die aktuelle Entwicklung der Gebühren für die kroatischen Schutzgebiete am Meer ist Gierflation ohne Abstriche voll anwendbar.
„Leuchtendes“ Beispiel für die Preistreiberei ist wie schon in den zurückliegenden Jahren der Nationalpark Kornati in Norddalmatien. Er liegt zwischen den Küstenstädten Zadar und Sibenik in der äußeren Reihe der Inselkette. Dem landschaftlichen Reiz der Höcker-Inseln kann man sich wahrlich schwer entziehen. Doch dass der kroatische Staat für den Bootsbesuch dort derart die Hand aufhält und als Gegenleistung maximal die Müllabfuhr anzubieten hat, stimmt weiter befremdlich.
Wurden für die weit verbreitete Kategorie von 11-18 m Bootlänge (keine weitere Abstufung) zuletzt in den Sommermonaten stolze 80 EUR pro Nacht aufgerufen, so werden es nach der Einführung des Euro zum Jahreswechsel als alleiniges Zahlungsmittel im EU- und Schengen-Mitgliedsstaat Kroatien ab dem 1. Juni 95 EUR sein. Und das ist der um 50 Prozent ermäßigte Vorverkaufspreis! Bei Kontrollen vor Ort werden 190 Euro fällig. Ab dem 1. Oktober sinkt der Preis bei Vorausbuchung in dieser Kategorie (wahrscheinlich bis zur Sommersaison 2024 …) auf 50 EUR. Alle Preise auf www.np-kornati.hr am Fuß der Webseite. Man kann die Eintrittskarte direkt über die Webseite erwerben oder an einer der Verkaufsstellen außerhalb, die auf der genannten Webseite ebenfalls gelistet sind. Die Webseite gibt es nicht auf Deutsch sondern maximal in englischer Sprache.
Die Durchfahrt durch den Nationalpark ist weiter ohne Gebühr möglich. Es wird tagsüber in der Regel nicht kontrolliert durch die Ranger des Nationalparks. Beim Besuch der ACI-Marina Piskera waren die Kornati-Gebühren zuletzt im Liegeplatzpreis enthalten. Eine Reihe der Konobas (Restaurants) auf den Kornati-Inseln verkauften zuletzt vergünstigte Tickets, das könnte 2023 erneut so sein.
Für diese Naturparks am Meer wurden ebenfalls deutliche Preiserhöhungen veröffentlicht: Lastovo, Mljet und Telascica. Zu den Webseiten gelangt man über www.parkovihrvatske.hr.