Auch fast vier Wochen nach einem Gespräch mit dem Direktor der Kroatischen Zentrale für Tourismus während der boot in Düsseldorf gibt es keine Antworten auf wichtige Fragen zur stark erhöhten Aufenthaltsgebühr für Yachteiger. Lediglich ein wenig aussagekräftiges Schreiben des Tourismusministeriums.
In dieser Antwort an den Deutschen Segler-Verband und den Deutschen Motoryacht-Verband heißt es unter anderem, dass Eigner künftig angepasst an die Törndauer die Aufenthaltsgebühr für kürzere Zeitabschnitte bezahlen könnten, um so die neuen, sehr hohen Jahrestarife zu vermeiden. 2017 erworbene Pauschal-Kurtaxen für ein Jahr sollen akzeptiert werden. Eine Neuregelung für 2019 werde im ersten Halbjahr 2018 in Angriff genommen.
Beim Treffen in Düsseldorf Ende Januar hatte der Direktor der Kroatischen Zentrale für Tourismus in Zagreb darüber hinaus die Möglichkeit in Aussicht gestellt, dass Eigner die Tage ihres Törns für Gebührensätze mit kürzeren Zeitabschnitten zusammenfassen könnten, er konnte jedoch nicht erläutern, wie das in der Praxis funktionieren soll.
Deshalb übermittelte die DSV Kreuzer-Abteilung nach dem Gespräch zusammen mit den Zeitschriften Yacht und Yachtrevue in Österreich einige Fragen an den Direktor, der Antworten zugesagt hatte. Die stehen aber weiterhin aus.
Das kroatische Tourismusministerium hatte die drastische Erhöhung der Pauschalen um bis zu fast 700 % als eine Geste der Fairness anderen Gästen gegenüber begründet. Dieses Argument ist größtenteils unrichtig. Vor allem Kleincrews werden nun durch die seit dem 1. Januar 2018 geltende Gebührenregelung benachteiligt. Für Hotel- und Campinggäste in Kroatien liegt die Aufenthaltsgebühr je nach Ortskategorie und Saison zwischen 2,50 und 8 Kuna je erwachsene Person und Tag. Kinder bis 12 Jahren sind von der Abgabe befreit, für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren ist die halbe Gebühr fällig.
Die 30-Tages-Pauschale für Eigneryachten von 9 bis 12 m Länge kostet seit der Erhöhung 1200 Kuna. Das sind bei einer Zweipersonen-Crew oder einer Familiencrew mit kleinen Kindern je erwachsener Person umgerechnet 20 Kuna täglich und somit ein Mehrfaches des Höchsttarifs für Hotel- und Campinggäste.