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Niedersachsen: Hochwasserfolgen verzögern Saisonstart am Haren-Rütenbrock-Kanal

Hochwasserfolgen verzögern Saisonstart am Haren-Rütenbrock-Kanal

EINZIGE SCHIFFBARE VERBINDUNG IN DIE NIEDERLANDE IM NORDWESTEN AUFGRUND VON BAGGERARBEITEN GESPERRT

Eine Untiefe vor der Schleuse III zwischen Rütenbrock und Erika sorgt am Haren-Rütenbrock-Kanal für einen verzögerten Saisonstart (Bildrechte: NLWKN).

Meppen/Haren. Mit dem Wasser kam der Sand: Der Haren-Rütenbrock-Kanal, die einzige schiffbare Verbindung in das niederländische Kanalnetz im Nordwesten, muss für außerplanmäßige Unterhaltungsarbeiten bis voraussichtlich Ende Mai gesperrt bleiben. Hintergrund ist die Beseitigung von Sandablagerungen infolge des Winterhochwassers in der Region. Für die Sportschifffahrt verzögert sich damit der Start in die neue Saison.

Das Hochwasser rund um den Jahreswechsel forderte nicht nur Einsatzkräfte und Gewässeranrainer – die Wassermassen mussten auch möglichst schnell abgeleitet werden. Nicht überall ist das spurlos an den Kanälen vorübergegangen, wie Peilungen zeigen, die der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach dem Hochwasserereignis per Peilboot durchgeführt hat. Vor der Schleuse III des Haren-Rütenbrock-Kanals unweit der niederländischen Grenze behindern demnach erhebliche Sandablagerungen den Betrieb. Die entstandene Untiefe macht die Stelle zwischen Rütenbrock und Erika derzeit unpassierbar.

„Wir gehen davon aus, dass es sich um Sedimente handelt, die im Zuge des Hochwassers aus dem in diesem Bereich einmündenden Süd-Nord-Kanal in das Gewässer gelangten. Denkbar ist auch, dass die Einträge mit dem Deichbruch am Naturschutzgebiet Meerkolk im Raum Twist in Verbindung stehen“, erklärt Josef Schwanken, Geschäftsbereichsleiter in der NLWKN-Betriebsstelle Meppen. Der Landesbetrieb ist für den Betrieb und die Unterhaltung des linksemsischen Kanalnetzes zuständig.

Gleich eine ganze Reihe von Faktoren hatte eine schnelle Beseitigung der festgestellten Sandablagerungen unmöglich gemacht: Neben den seit dem Winter weiter erhöhten Wasserständen, die notwendige Arbeiten lange erschwerten, war im Vorfeld unter anderem auch eine Beprobung des Baggerguts erforderlich. Hintergrund sind eventuelle Belastungen mit Schadstoffen – eine nicht seltene Begleiterscheinung von sogenannten Anti-Fouling-Anstrichen, wie sie bis vor einigen Jahren noch für Schiffe verwendet wurden. „Bei Baggerarbeiten an Wasserwegen sind deshalb immer auch Bodenproben zu nehmen. Wir stehen hierzu mit der Bodenbehörde des Landkreises Emsland in engem Kontakt“, so Schwanken.

Erschwert werden die erforderlichen Baggerarbeiten im Bereich von Schleuse III zudem durch die besonderen örtlichen Rahmenbedingungen: Denn neben der Brut- und Setzzeit muss auch auf den Baumbestand der denkmalgeschützten Allee am Kanal Rücksicht genommen werden. „Für die Räumung kommt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur Spezialgerät in Frage“, erklärt Josef Schwanken. Im Zuge der Arbeiten soll unter anderem ein Autokran mit einer speziellen Baggerschaufel ausgerüstet werden.

Der NLWKN wirbt bei Sportbootfahrerinnen und Sportbootfahrern um Verständnis für die erforderliche Verzögerung des Saisonstarts. Der Landesbetrieb rechnet für die Wiederherstellung der Schiffbarkeit des Haren-Rütenbrock-Kanals mit Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich. Der historische Wasserweg verbindet die Ems mit den niederländischen Kanälen und ist heute die einzige schiffbare Verbindung für die Sportschifffahrt im Nordwesten.

© Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

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