Seit einem Jahrhundert treffen sich Segelnde im Wassersportverein Blumenthal an der Weser, um gemeinsam die Natur, Wind und Wasser zu genießen. Der DSV gratuliert ganz herzlich zu diesem besonderen Jubiläum und wünscht alles Gute für die Zukunft.
Gründung in der „Strandhalle Blumenthal“ und eine Kornblume im Vereinsstander – wie alles beim Wassersportverein Blumenthal begann…
Ganz ursprünglich bildete die Kanuabteilung das Herzstück des Wassersportvereins Blumenthal. Passionierte Kanuten waren damals in der idyllischen Umgebung an der Weser unterwegs und schlossen sich 1925 zusammen. Um genau zu sein: Es waren 44 Wassersportbegeisterte, die sich am 16. Juni1925 in der Strandhalle Blumenthal trafen und die Gemeinschaft aus der Taufe hoben. Doch die Kanuten blieben nicht lange allein, schnell kamen Segelnde und Motorbootfahrende hinzu. Sie alle verband die Liebe zur Natur, zu Wind und Wasser und noch etwas anderes: Alle zeigten sich handwerklich geschickt, und so wurden nicht nur viele Boote in Eigenregie gebaut. Zügig entstanden in Eigenregie auch eine Bootssteganlage und ein Bootshaus.
… und wie es weiterging an der Weser in Bremen
Die vereinseigenen Anlagen überlebten den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, doch im Anschluss beschlagnahmte die amerikanische Besatzungsmacht das Gelände und schloss die Mitglieder vorerst aus – von ihrem Gelände und ihren Booten.
„Glücklicherweise übernahmen schon nach knapp einem Jahr unsere Sportlerinnen und Sportler wieder die Führung“, sagt der heutige Vorsitzende Maik Gütersloh, „und das Vereinsleben kam schnell in Gange.“ Gemeinsam segeln, gemeinsam an Booten, Stegen und auf dem Grundstück arbeiten („immer das, was gerade notwendig ist“), aber auch gemeinsam feiern, Geburtstage, Bootstaufen und Vereinsjubiläen – das Miteinander an der Weserstrandstraße im Bremer Stadtteil Blumenthal war und ist etwas Besonderes. „Sonst hätten wir es auch das größte Bauvorhaben in unserer Vereinsgeschichte nicht hinbekommen“, sagt Maik Gütersloh: Im Jahr 2000 wurde nach vielen Arbeitsstunden aller Mitglieder das zweite Bootshaus eingeweiht.
„Wir leben von unserer Vielfalt“ – der Wassersportverein heute
Was sich schon mit dem Start des Vereins abzeichnete, ist bis heute geblieben: „Wir leben von unserer Vielfalt“, sagt Maik Gütersloh. Da sind die Motorbootfans, die an den Weserstrand cruisen, um dort das schöne Wetter zu genießen. Da sind die Seglerinnen und Segler, die mit ihren Yachten am Wochenende Richtung Bremerhaven oder Großensiel in Nordenham starten und im Urlaub in der Nord- und Ostsee unterwegs sind. Und da gibt es die Fraktion der wettfahrtorientierten Teams, die an verschiedensten Vereinsregatten auf der Weser, aber auch mit ORC-Yachten an der Nordseewoche teilnehmen. In der Segelszene bekannte Namen wie Tim Kröger – Deutschlands erster Segelprofi segelte seinen ersten Opti im Blumenthaler Hafen – oder wie Sverre Reinke, erfolgreicher Europe-Segler, der als Ehrenmitglied heute noch unter der Vereinsflagge von Blumenthal antritt oder ORC-Weltmeister Marc Viehöfer, der sein erstes Opti-Training in Blumenthal absolvierte, zeigen, „wie weit Engagement, Talent und der Rückhalt eines starken Vereins schlussendlich tragen kann“.
Für jeden seglerischen Geschmack ist also etwas dabei in Blumenthal. Gerade baut der Verein wieder eine Kinder- und Jugendgruppe auf – in Kooperation mit anderen Segelvereinen an der Weser und dem Fachverband Segeln Bremen. Trainiert wird vor der Haustür auf der Weser, aber auch auf dem nicht weit entfernten Sportparksee Grambke. Vereinseigene Optis, Laser und Dyas liegen bereit, „so dass wir nicht nur Kindern und Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen Ausbildung anbieten können“, erklärt Maik Gütersloh.
Gemeinschaft, Zusammenhalt und genug Raum für individuelle Freiheit – darum ist der WSV Blumenthal ein attraktiver Verein
„Wir beim Wassersportverein Blumenthal sind mehr als ein Verein und lieben, was wir tun“, sagt der 1. Vorsitzende. „Wir sind eine starke Gemeinschaft, in der Zusammenhalt zählt. Bei uns hilft man sich gegenseitig, man kennt sich, man schätzt sich –es bleibt aber genug Raum für die individuelle Freiheit.“
Gleichzeitig sind die Menschen an den Stegen in Blumenthal offen – „für alles Neue und vor allem auch für alle Menschen“, schwärmt Maik Gütersloh. Interessierte Neulinge sind willkommen und eingeladen, ganz unkompliziert vorbei zu schauen und einfach mal mitzusegeln. „Da findet sich bei uns immer jemand, der Gäste mitnimmt.“
Die Steganlage modernisieren und viele Menschen für den Wassersport begeistern. Ein Blick nach vorn
In den kommenden Jahren wollen die Blumenthaler Teile der Steganlage durch eine Betonkonstruktion ersetzen und so den nächsten Schritt zu einer modernen Hafeninfrastruktur meistern. Mindestens genau wichtig ist ihnen etwas anderes: „Wir möchten die Leidenschaft für das Wasser und das Engagement für unsere Gemeinschaft an die nächsten Generationen weitergeben“, sagt der 1. Vorsitzende stellvertretend für die Mitglieder des Wassersportvereins Blumenthal.
Das ist der Wassersportverein Blumenthal
Der WSV Blumenthal liegt an der Unterweser hinter Vegesack Richtung Bremerhaven im Bremer Stadtteil Blumenthal. Den 130 Mitgliedern bietet die eigene Marina 50 Liegeplätze an einer Schwimmsteganlage in geschützter Bucht sowie einige Gastliegeplätze, ein Clubhaus, Bootshaus und einen eigenen Kran für Boote bis 12 Meter Länge und 10 Tonnen. Die Gastronomie „Bootshaus Blumenthal“ heißt alle Interessierten willkommen. Adresse: Weserstrandstraße 19, 28779 Bremen; Mail: [email protected]; www.wvbl.de