„Talente erkennen und gezielt fördern“ – Dirk Ramhorst

Mit Dirk Ramhorst als neuem Vizepräsidenten für den Bereich olympisches Segeln hat das DSV-Präsidium einen Neuzugang, welcher in der deutschen Segel- und Regattaszene seit Jahren gut bekannt und bestens vernetzt ist.

Dirk Ramhorst
Vizepräsident mit dem Geschäftsbereich Olympisches Segeln und Nachwuchs-Leistungssport

Seit sechs Jahren ist der 53-jährige Organisationsleiter der Kieler Woche, dazu Regattaleiter in seinem Heimatverein, dem Kieler Yacht-Club und zudem Obmann im DSV-Ausschuss für internationale Beziehungen. Dirk Ramhorst übernimmt das Ehrenamt im DSV-Präsidium von Torsten Haverland, der das Amt entsprechend den Statuten des DSV nach drei Wahlperioden abgeben musste.

Für das Amt des DSV Vizepräsidenten wurde er von seinen beiden Vereinen, dem Bayerischen Yacht-Club und dem Kieler Yacht-Club, vorgeschlagen. Unterstützt wurde seine Kandidatur von den Landesseglerverbänden Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachen. „In den KYC bin ich vor über 20 Jahren eingetreten, als ich nach Kiel gezogen bin“, sagt Dirk Ramhorst. „Als ich in Bayern anfing zu arbeiten, habe ich im Bayerischen Yacht Club eine zweite seglerische Heimat gefunden und wenn es die Zeit zuließ, an der Feierabend-Regatta teilgenommen und neue Kontakte geknüpft.“

Derzeit arbeitet Dirk Ramhorst noch als CIO (Chief Information Officer) und CDO (Chief Digital Officer) eines bayerischen DAX-Konzerns, zum Jahreswechsel gibt er diese Position auf und wird Mitte 2022 beim Essener Konzern Evonik als Geschäftsführer für die weltweite IT des Konzerns anfangen.

„Langfristig mehr Seglerinnen und Segler auf Weltspitzenniveau“

Der auf IT und Digitalisierung spezialisierte Manager hat sich für seinen neuen Aufgabenbereich im DSV-Präsidium zwei große Ziele gesetzt: Gezielt noch mehr aufstrebende Segeltalente zu entdecken und zu fördern und für die Spitzensegler bereits während ihrer aktiven Zeit ein berufliches Fundament aufzubauen.

„Mit dem Gewinn von drei olympischen Medaillen steht der Regattasport gerade sehr positiv im Fokus und wir haben viele Talente, für die unsere olympischen Erfolge Ansporn und Motivation sind“, sagt Dirk Ramhorst. „Diese Schubkraft der aktuellen Welle müssen wir ausnutzen und den Kreis unserer Spitzenseglerinnen und Segler weiter vergrößern.“

Er plant, die derzeit sehr kleine seglerische Spitzengruppe der deutschen Topathleten gezielt auszubauen und eine breitere Leistungsspitze zu bilden. „In den Jugendklassen müssen wir mehr Talente erkennen und gezielt fördern, damit wir langfristig mehr Seglerinnen und Segler auf Weltspitzenniveau haben“, sagt Dirk Ramhorst, der selbst Leistungsschwimmer war und verschiedene Male am Weltcup teilnahm.

Unterstützung während seiner sportlichen Karriere erhielt er wie so viele Segler von der Bundeswehr und der Nixdorf Computer AG, die ihm ermöglichte, parallel zum Leistungssport erste Schritte im Berufsleben zu machen. Diese eigenen Erfahrungen sind auch ursächlich für sein zweites großes Ziel. „Wir müssen den Athletinnen und Athleten in den Jahren, in denen der Sport im Mittelpunkt steht, schon erste berufliche Perspektiven geben, die nicht nur auf die Einsatzgebiete Bundeswehr, Polizei und Bundesgrenzschutz begrenzt sind“, betont er.

Bereits seit 2004 engagiert sich Dirk Ramhorst im Organisationsteam der Kieler Woche als ehrenamtlicher Helfer und war viele Jahre die „rechte Hand“ von Kieler Woche-Organisationsleiter Jobst Richter. „Die Kieler Woche lässt mich seit fast 18 Jahren nicht los“, sagt Dirk Ramhorst. „Den Impuls, mich bei der Kieler Woche zu engagieren, gaben die Wettfahrten um den America’s Cup 2003. Diese Regatta auf Spitzenniveau hat bei mir das Interesse geweckt, mich mit meinem Know-how und meiner Erfahrung bei der Organisation und im Management von Segelsportevents einzubringen.“

Um neben seiner beruflichen Leitungsfunktion mit Personalverantwortung für rund 1.000 Mitarbeiter und seinen zeitaufwändigen Ehrenämtern und auch noch Zeit für seine erwachsenen Kinder und seine Partnerin zu haben, braucht es eine klare Struktur und entsprechende Zeiteinteilung „Die nötige Disziplin und Zeitmanagement habe ich in meiner Zeit als aktiver Leistungssportler gelernt. Diese Struktur prägt mich bis heute“, sagt Dirk Ramhorst. „In meinem Job wird nicht mehr danach geschaut, wann ich wieviel gearbeitet habe, sondern ob ich in dem avisierten Zeithorizont das erreicht habe, was Zielsetzung war.“

Diese Regelung, die neben sehr flexiblen Arbeitszeiten auch eine größtmögliche Flexibilität bei den Urlaubstagen gewährt, kommt Dirk Ramhorst vor allem während der Kieler Woche, wenn er nonstop in Kiel vor Ort ist, zu Gute. Die Hansestadt Hamburg ist dabei sein logistischer Knotenpunkt für die verschiedenen Wege. Von hier aus fährt die Bahn direkt nach Essen, hier tagt das DSV-Präsidium und ins heimische Dänischenhagen in der Nähe von Schilksee ist es auch nicht weit.

Dirk Ramhorst: „Mein Herz schlägt für den Leistungssport“

In seiner Freizeit zieht es den Sportler aufs Wasser. Nach den vielen Jahren als Leistungsschwimmer im Wasser wechselte Dirk Ramhorst, der auf der Alster seinen A-Schein machte, vom Sport im nassen Element zum Hobby auf dem nassen Element. Schon parallel zu seiner Schwimmkarriere surfte er auf dem Steinhuder Meer, dem Dümmer oder dem IJsselmeer – immer ein wenig unter dem Radar, weil Trainer und Betreuer es gar nicht gerne sahen, wenn ihr Schützling einer verletzungsintensiven anderen Sportart nachging.

1992, nach Beendigung seiner aktiven Schwimmkarriere, ging er für ein halbes Jahr auf die Nordseeinsel Amrum und arbeitete dort als Segel- und Surflehrer. Gelegentlich segelt er nun auf dem 72-Fuß Maxi Oceanracer „CJ Legend“, der direkt vor dem Kieler Landtag liegt, oder ist mit seinem SUP auf der Förde unterwegs.

„Nach Abschluss meiner Schwimmkarriere ist Wassersport für mich aber immer nur ein Freizeitvergnügen und kein Wettbewerb“, betont er. „Aber meine Ehrenämter für den Segelsport sind ein Teil von mir, mein Herz schlägt für den Leistungssport und die optimale Förderung der Athletinnen und in Athleten. Ziel ist es, auch bei künftigen olympischen Spielen den Medaillenerfolg von diesem Jahr zu wiederholen oder gar zu steigern.“