Das Governing Board des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) hat entschieden, dass Segeln auch 2024 in Paris nicht als paralympische Sportart vertreten sein wird. Laut IPC habe es nicht alle Kriterien für eine weitere Berücksichtigung erfüllt.
„Nach den unglaublichen Anstrengungen in den letzten Jahren und den erfolgreichen internationalen Wettbewerben, die nach Deutschland geholt wurden, fällt es uns allen unglaublich schwer, diesen Beschluss zu akzeptieren. Ich persönlich finde die Entscheidung beschämend“, sagt Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbands. „Keine andere Sportart bietet eine so gute Möglichkeit der Inklusion und in keiner anderen Sportart wird Inklusion so sehr gelebt wie im Segelsport“.
„Aufgeben ist keine Option“
Der Deutsche Segler-Verband wird umgehend mit dem internationalen Dachverband World Sailing, dem Deutschen Behindertensportverband sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund Kontakt aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Küppers: „Sobald wir wissen, woran es gelegen hat, sollten wir gemeinsam mit allen Beteiligten in Segeldeutschland einen Strategieplan erarbeiten, um World Sailing noch stärker mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen. Aufgeben ist keine Option.“
Zum Hintergrund: 2015 wurde Segeln aus dem paralympischen Programm für 2020 gestrichen. Das Hauptkriterium damals: Mindestens 32 Nationen aus drei Kontinenten sollten am Wettbewerb teilnehmen. World Sailing hatte daraufhin einen Strategieplan 2017-2020 präsentiert mit konkreten Zielsetzungen und Maßnahmen für die Wiederaufnahme zu den Paralympics 2024. So haben bei der Paralympischen Weltmeisterschaft 2017 im Rahmen der Kieler Woche Segler aus 37 Nationen teilgenommen. Vom IPC war John Petersson vor Ort. Er zeigte sich damals begeistert vom integrativen Charakter der Kieler Woche, bei der behinderte und nicht-behinderte Segler zeitgleich nebeneinander antreten.