Spannend und abwechslungsreich gestaltete sich die IDM 2024 der OIympiajollen auf der Müritz. Nach einem heftigen Wetterumschwung im Verlauf der Woche von über 30 Grad auf einstellige Temperaturen bot der große See mit Wind zwischen sieben und zehn Knoten perfekte Segelbedingungen. Ausrichter der Meisterschaft war der Röbeler Segler-Verein. Mit 65 Teilnehmern, darunter 14 aus den Niederlanden und zwei aus Österreich, war das Feld gut besetzt. Bester Deutscher war der Schweriner André Räder, der Vizemeister wurde.
Nach sechs Rennen auf dem größten deutschen See waren auf dem Podium der IDM der Olympiajollen drei Nationen vertreten: Der Niederländer Thies Bosch, der bereits nach vier Rennen in Führung lag, legte mit einem ersten und einem dritten Platz nach und sicherte sich souverän die Gesamtwertung. Zweiter wurde mit 13 Punkten Abstand der André Räder (Schweriner Yacht-Club), auf den dritten Rang kam mit weiteren acht Punkten Rückstand der Österreicher Martin Lehner vom Neusiedlersee.
„Die IDM hatte gute Bedingungen, der Verein war gut vorbereitet, die Wettfahrtleitung wusste, was zu tun war und hat für faire Rennen auf dem Wasser gesorgt“, berichtet André Räder. „Nach guten Läufen an den ersten Wettfahrttagen war die Welle auf dem See am letzten Tag zu hoch und kabbelig, so dass keine weiteren Rennen mehr stattfanden. Das machte aber nichts, wir hatten bereits sechs gute Wettfahrten zusammen.“
André Räder, bester deutscher Teilnehmer bei dieser IDM, stieg erst vor vier Jahren in die sportliche Einhandjolle mit dem roten O im Segel ein, die für die Olympischen Spielen 1936 konstruiert wurde. Vorher war er viele Jahre im Finn-Dinghy und vor allem im 20er-Jollenkreuzer erfolgreich. In der Klasse wurde er dreimal deutscher Meister.
„Mir wurde vor allem die Planung und Abstimmung mit meiner Mannschaft zu kompliziert, wenn ich eine Einmannjolle segle, kann ich selbst sehr spontan entscheiden, ob ich an einer Regatta teilnehmen möchte oder nicht“, begründet er seinen Wechsel in die Olympiajolle. „Für diese Klasse sprachen neben den sportlichen Segeleigenschaften vor allem die überschaubaren Kosten. Anders als im Finn-Dinghy gibt es hier keine Karbonmasten oder Foliensegel. Ich bin nun mit einem 25 Jahre alten Boot, aber einem neuen Segel, deutscher Vize-Meister geworden. Das ist mehr, als ich erwartetet hatte.“
Zurück im heimischen Schwerin bereitet er sich nun auf zwei seglerische Großereignisse des traditionsreichen Schweriner Yacht-Club vor: Erst segeln die 420er im Rahmen des Sparkassen-Cup ihre erste EM-Qualifikation der neuen Saison, Mitte Oktober startet mit dem Schweriner Herbstpokal für Optimisten, Europe und ILCA -Seglerinnen und Segler eine der größten Regattaveranstaltungen des Jahres auf dem Schweriner See, die zusammen mit dem Segelverein Schwanenhalbinsel ausgerichtet wird.
Alle Ergebnisse der IDM der O-Jollen sind auf Manage2Sail veröffentlicht.