Simon Diesch und Anna Markfort holen in Italien EM-Silber

Die deutschen 470er-Mixed-Crews segeln auf Kurs Olympia 2024 weiter auf der Erfolgswelle. Bei der Europameisterschaft vor Sanremo glänzten Simon Diesch und Anna Markfort mit Silber. Das Duo vom Württembergischen Yacht-Club und dem Joersfelder Segel-Club/Verein Seglerhaus am Wannsee hatte sich mit vier Wettfahrtsiegen in elf Rennen und Platz zwei vor dem Medaillenrennen am finalen Samstag bereits eine hervorragende Ausgangsposition verschafft.

Konstant in den Top 5: Simon Diesch und Anna Markfort. Foto: A. Lelli
Konstant in den Top 5: Simon Diesch und Anna Markfort. Foto: A. Lelli

Im doppelt gewerteten Medaillenrennen verteidigten Simon Diesch und Anna Markfort ihre Silbermedaille. EM-Gold verpassten sie im Duell mit den neuen schwedischen Europameistern Anton Dahlberg und Lovisa Karlsson nur um einen Punkt. Dabei konnten die deutschen Vize-Europameister die Franzosen Hippolyte Machetti und Aloïse Retornaz mit zwei Zählern Vorsprung auf Platz drei verweisen. Das Medaillenfinale verlief in drehenden Winden um zehn Knoten spannend. Aus einem anfänglichen neunten Rang machten Diesch/Markfort nach gelungener Aufholjagd noch Rang sechs im Ziel. Weil die schwedischen Rivalen aber als Siebte über die Linie kamen, reichte es für die GER-Crew ganz knapp nicht zum Titel.

„Wir sind glücklich mit Silber, auch wenn der eine Punkt zu Gold am Ende natürlich etwas schmerzt“, sagte Anna Markfort. Als Schlüssel ihrer Crew zum EM-Erfolg nannte die 30-jährige Vorschoterin die Konzentrationsfähigkeit und den Speed ihrer Mannschaft: „Wir hatten uns vorgenommen, immer bis zum Ende zu kämpfen. Das ist uns gut gelungen. Dazu sind wir schnell an der Kreuz, aber auch vor dem Wind.“ Die EM-Zweiten nehmen von diesen Titelkämpfen die gute Gewissheit mit, verlässlich in der Weltspitze agieren zu können: „Wir waren jetzt über drei Events regelmäßig in den Top Fünf. Das sind im kommenden Jahr die Qualifikationsregatten auf Kurs Olympia und sicher ein wichtiger Punkt für uns.“

Theresa Löffler und Christo Hoerr. Foto: A. lelli
Theresa Löffler und Christo Hoerr. Foto: A. Lelli

Vor der Kulisse der malerischen ligurischen Hafenstadt Sanremo agierten auch Theresa Löffler und Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/SCBC) auffallend stark: Die erst 23 Jahre alte Steuerfrau aus Holzkirchen und ihr 25-jähriger Vorschoter aus Röthenbach hatten die EM mit zwei Wettfahrtsiegen als Spitzenreiter nach Tag eins eröffnet. Am Ende der Hauptrunde hatte die Nachwuchskader-Crew den Einzug ins Medaillenrennen auf Platz elf nur sehr knapp verpasst. Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) beendeten die Serie auf Platz 15. Einen Platz dahinter wurden die amtierenden 470er-Mixed-Weltmeister Luise Wanser und Philipp Autenrieth (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club) Sechzehnte. Theres Danke und Matti Cipra (Plauer WSV) segelten auf EM-Platz 18.

Die 470er-Mixed-Duos der Segelnationalmannschaft sind seit einem Jahr bei allen großen Regatten stets am Kampf um die Podiumsplätze beteiligt und gewinnen regelmäßig Medaillen. Bei der Weltmeisterschaft 2022 hatten Luise Wanser und Philipp Autenrieth den Titel geholt. Im nationalen Ringen um nur eine Fahrkarte zur olympischen Testregatta in diesem Sommer hatten sich Malte und Anastasiya Winkel gegen ihre Teamkameraden und Konkurrenten durchgesetzt. Bei der aktuellen Europameisterschaft konnten nun Simon Diesch und Anna Markfort glänzen.

„Ihre Intensität und ihre Genauigkeit waren in dieser Woche ausschlaggebend. Daran haben Simon und Anna zuletzt hart gearbeitet“, zollte DSV-Coach Steve Lovegrove der Crew Respekt. Seine deutsche 470er-Mixed-Trainingsgruppe schätzt der Brite enorm: „Wir haben vier, fünf talentierte Crews in der Gruppe. Ich würde sie mit keiner anderen Gruppe der Welt tauschen wollen. Die Gruppe hat eine solche Tiefe, jede Crew ihre individuellen Stärken. Es macht viel Spaß, mit dieser Gruppe auf so hohem Niveau zu arbeiten.“

„Die Segelnationalmannschaft ist im 470er-Mixed beeindruckend gut aufgestellt. Da arbeiten großartige Mannschaften auf Augenhöhe in Regie von DSV-Trainer Steve Lovegrove und mit Unterstützung von Marek Chocian erfolgreich miteinander. Das bringt unsere Crews vom German Sailing Team auf ein insgesamt sehr hohes Niveau und in eine schlagkräftige Ausgangslage für das olympische Ziel 2024“, sagte auch DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner.

Zu den Endergebnissen geht es hier: https://2023europeans.470.org/en/default/races/race-resultsall

Fotos der Athletinnen und Athleten des German Sailing Teams: www.germansailingteam.de/pressebilder/zRbFfDfh3o