Johannes Christophers kommentiert den Start des The Ocean Race

Johannes Christophers, Leiter Technik und Seeregatten beim DSV, moderiert den Start des The Ocean Race als Co-Kommentator für Eurosport und den kostenpflichtigen Kanal discovery+. Einen Tag vor dem Start des Weltrennens sah sich der Schiffbauingenieur im Hafen von Alicante die teilnehmenden Imoca 60 und VO 65 noch einmal ganz genau an und studierte die Wettermodelle für die erste Sprintetappe des Rennens auf die Kapverden

Johannes Christophers, Leiter Technik und Seeregatten beim DSV, kommentiert live aus Alicante für Eurosport den Start des The Ocean Race

Es war ein Sprung ins „kalte Wasser“, aber er hat ihn nicht bereut. Wenige Tage vor Weihnachten erreichte Johannes Christophers die Anfrage, ob er sich vorstellen könne, als Co-Moderator eine Livesendung zum In-Port des Race des The Ocean Race zu moderieren, zum Jahreswechsel trafen bereits an ihn adressierte Päckchen mit dem nötigen technischen Equipment in der Geschäftsstelle des DSV in Kiel-Schilksee ein.

„Kopfhörer, Laptop, eine Art Mischpult, mehr brauchte ich nicht, um von meinem Kieler Schreibtisch aus die In-port Races direkt kommentieren zu können“, sagt Johannes Christophers. „Natürlich war ich anfangs nervös, doch als dann alles klappte hat es einfach nur ganz viel Spaß gemacht, über das Rennen und vor allem die Schiffe, die ich seit Jahren studiere, berichten zu können.“ Über vier verschiedene Kanäle bekam er die Sendeinformation direkt über die Kopfhörer, während des In-Port Rennens war er von 13 bis 17.30 Uhr nonstop live auf Sendung.

Die Leidenschaft für das Weltrennen The Ocean Race (vormals Volvo Ocean Race) begeistert ihn von Kindheit an. „Das erste Mal sehr bewusst habe ich das Rennen 1989/90 verfolgt, als die ‚Steinlager‘ überragend alles gewonnen hat“, erinnert er sich. „Seitdem habe ich jedes einzelne Rennen, vor allem aber die technische Entwicklung der teilnehmenden Yachten sehr genau verfolgt.“

Vor allem diese technischen Aspekte des Rennens und das enorme Potenzial der foilenden Imoca-Rennyachten reizen den Schiffbauingenieur, der während seines Studiums an der Entwicklung eines Volvo 70 beteiligt war und bei zahlreichen internationalen Kampagnen wie „Pirates of the Carribean“ mitgearbeitet hat.

Die Tage vor dem Start des Weltrennens hat er in Alicante genutzt, um an Bord der teilnehmenden Yachten zu gehen, die Unterschiede zwischen den einzelnen Imocas herauszuarbeiten und Überlegungen anzustellen, welche der Yachten am schnellsten sein könnte. „Die Schiffe und Teams sind zu verschieden, um sich schon jetzt auf einen Favoriten festlegen zu können“, sagt er. „Kevin Escoffier hat mit der ‚Holcim PRB‘ sicher eines der besten Boote, doch noch kennen wir das wahre Potenzial von der ‚Malizia Seaexplorer‘ mit der neuen Bugform nicht. Und das Team von 11hours racing mit Charlie Enright hat sicher die beste Vorbereitung, dafür ist die ‚Biotherm‘ sehr leicht. Sicher ist, dass sie alle Gas geben werden.“

Für das erste Leg Richtung Kapverden vermutet er, dass die bereits um 14 Uhr startenden VO 65 Yachten kaum langsamer als die fünf Imoca Rennyachten sein werden, die um 16 Uhr auf den Parcours gehen. „Die VO 65 Yachten, die bereits zweimal dieses Rennen bestritten haben, sind genau dafür gemacht“, sagt er. „Die kann man richtig hart pushen, die verzeihen auch wirklich ruppige Bedingungen.“ Anders als die Imoca-Flotte werden die VO 65 nicht das gesamte Rennen mitsegeln, sondern nur einzelne Etappen.

Für das erste, rund 2.000 Seemeilen lange Leg auf die Kapverden werden die Schiffe rund fünf Tage brauchen. „Wir werden am Anfang drehende, leichte Winde mit einem großen Amwindteile haben, da werden die VO 65 im Vorteil sein, weil sie besser kreuzen. Danach nimmt der Wind zu und es wird eher ein Downwindkurs, da werden die Imocas wieder aufholen“, ist seine Vorhersage für die ersten Tage der Regatta. „Ab Gibraltar müssen wir sehen, wie sich das Wetter entwickelt und welchem Team es gelingt sein Schiff auf dieser ersten Sprintetappe besonders gut zu segeln.“

Eurosport bietet zum Start des The Ocean Race einen Liveblog an https://www.eurosport.de/segeln/the-ocean-race/2022-2023/live-blog-und-kostenloser-stream-boris-herrmann-susanne-beucke-rennen-etappe-ergebnis_sto9318991/story.shtml, die Übertragung aus dem Race Village in Alicante beginnt um 14 Uhr https://www.discoveryplus.com/de/sport/video/dplus-sport-dplus-sport-sport/the-ocean-race-sprint-3939685.