Startschuss für das Sailing Team Germany in Rio: Starker Olympia-Auftakt für RS:X-Surfer Toni Wilhelm

Toni Wilhelm ist stark unterwegs in Rio (Foto: sailing energy)

Rio de Janeiro, 8. August 2016. RS:X-Surfer Toni Wilhelm hat zum Auftakt seiner Olympia-Regatta seine Medaillen-Ambitionen unterstrichen. Der Schwarzwälder will am Dienstag als Gesamt-Sechster erneut angreifen. Mit den Rängen 8, 4 und 13 eröffnete er seine dritte und finale Olympia-Teilnahme vielversprechend. Teamleiterin Nadine Stegenwalner sagte: „Toni hat klar und deutlich gezeigt, dass er vorne mitfahren will und kann. Der macht das.“

Eine noch bessere Platzierung vergab Wilhelm im dritten Rennen des Tages, als er eine Halse zu spät angesetzt hatte und dadurch einige Plätze einbüßte. Das Malheur beeindruckte den 33-Jährigen vom Württembergischen Yacht-Club aber wenig. „An meiner Geschwindigkeit gab es heute nichts auszusetzen. Und die Starts im zweiten und dritten Rennen waren grandios. Es war ein guter Auftakt für mich, auch wenn ich mich über den Fehler in der letzten Wettfahrt geärgert habe.“ In Führung liegt bei den Surfern der Brite Nick Dempsey vor dem „Fliegenden Holländer“ und amtierenden Olympiasieger Dorian van Rijseelberge und dem Griechen Byron Kokkalanis.

Philipp Buhl am ersten Tag vor Rio (Foto: sailing energy)

Gleichzeitig musste Laser-Ass Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee Immenstadt bei seiner Olympia-Premiere nach dem ersten Tag mit Platz 17 zufrieden sein. Dabei hatte der Sonthofener Sportsoldat über weite Phasen erstklassige Leistungen gezeigt, musste aber im schwer berechenbaren Regatta-Poker in der Guanabara-Bucht auch einige Federn lassen. Buhl sagte nicht ohne Galgenhumor: „So ein 30-Grad-Dreher ist schon eine Macht.“ Und diese Macht hat er zum Auftakt zu spüren bekommen. Unzufrieden war der 26-Jährige deswegen aber nicht. Sein Kommentar des Tages: „Man kann Olympische Spiele nicht am ersten Tag gewinnen, aber verlieren. Ich habe sie noch nicht verloren. Die Regatta ist noch lang.“ Teamleiterin Nadine Stegenwalner hatte genau hingesehen und sagte: „Philipps Auftakt war deutlich besser, als die Platzierungen es zeigen. Wir haben schon oft erlebt, wie er sich nach nicht ganz idealen Resultaten wieder nach vorne gekämpft hat. Er ist jetzt in der Jägerposition, die ihm durchaus liegt.“

Philipp Buhl ist als Weltranglisten-Erster in seine olympische Premiere gestartet. Er gilt als großer Hoffnungsträger im Sailing Team Germany und hat sich eine Medaille zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig hatte der Allgäuer immer betont, dass im Laser mindestens neun Top-Steuerleute nach einer Medaille greifen können. Entsprechend spannend wird die Regatta der 46 Einhand-Jollen verlaufen, die am Montag begonnen hat und erst am 15. August mit dem Medaillenrennen endet. In Führung liegt nach dem ersten Tag der Kroate Tonci Stipanovic vor dem Argentinier Julio Alsogaray und Sergej Komissarov.

Für sportlich-romantische Nachrichten hatten am Montag Brasiliens Laser-Legende Robert Scheidt und seine Frau Gintare Scheidt gesorgt. Der Doppel-Olympiasieger und fünfmalige olympische Medaillengewinner, der bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele den Eid für die Sportler gesprochen hatte und bei seinem sechsten Olympia-Start die sechste Medaille anstrebt, war im ersten Rennen erst als 23. ins Ziel gekommen. Seine Frau war in ihrer ersten parallel zur Laser-Regatta ausgetragenen Wettfahrt im Laser Radial disqualifiziert worden. Beide antworteten im zweiten Durchgang synchron und ideal mit Tagessiegen.

Die olympische Regatta wird am Dienstag mit drei weiteren Wettfahrten für die RS:X-Surfer und zwei Rennen für die Laser-Segler fortgesetzt. Ab Mittwoch sind dann auch die deutschen 470er-Männer Ferdinand Gerz und Oliver Szymanski, die 470er-Frauen Annika Bochmann und Marlene Steinherr sowie die junge Nacra-17-Crew Paul Kohlhoff und Carolina Werner gefordert.