Die 50. Auflage des legendären Rolex Fastnet Race von Cowes durch die Irische See rund um den Fastnet Rock zum Ziel vor dem französischen Cherbourg wurde am ersten Tag und insbesondere in der ersten Nacht zur stürmischen Herausforderung für das Rekordfeld der 430 teilnehmenden Yachten. Viele der rund 3.000 Teilnehmer aus 49 Ländern berichteten von einem „Hexenkessel“ auf See, an zahlreichen Yachten gab es Schäden, eine Yacht sank. Der starke Wind über 45 Knoten vor der Südküste Englands brachte aber auch einen neuen Streckenrekord auf dem 695 Seemeilen langen Regattakurs.
Für die neue Bestzeit sorgte der viel beachtete Trimaran „SVR Lazartique“ mit dem französischen Ausnahmesegler und Offshore-Profi Francois Gabart am Steuer. Der 32-Meter lange Trimaran bewältige die Mittelstreckenregatta in einem Tag, acht Stunden und 27 Sekunden und unterbot damit die bisherige Bestmarke der Maxi-Rennyacht „Edmond de Rothschild“ um 36 Minuten und 27 Sekunden. Als Gabart und seine Crew ins Ziel kamen, gingen die führenden Einrumpfyachten der Flotte gerade um den Wendepunkt Fastnet Rock.
Gesamtsieger und damit Gewinner des Fastnet Challenge Cup war die unter Schweizer Flagge startende Botin 52 „Caro“ von Max Klink.
Sportliche Erfolge gab es auch für die deutschen Teilnehmer: Dirk Clasen vom Kieler Yacht-Club wurde mit seiner Humphreys 39 „Ginkgo“ erster in der Wertungsgruppe IRC one A, Tobias Brinkmann (Norddeutscher Regatta Verein) kam mit seiner Pogo 44 „MarieJo“ auf Platz drei in dieser Wertungsgruppe.
In der Class 40 Wertung erreichten Lennart Burke und Melwin Fink auf der „Sign for Com“ den vierten Rang. Als bestes deutsches Team in der Double Handed Wertung ersegelten Rasmus Töpsch (Yacht Club Strande) und Bertil Balser mit der JPK 10.10 “Sharifa” einen starken 16. Platz und kamen im IRC three A Ranking auf Platz vier. Und für die Crew der Carkeek 47 „Störtebeker“ des Hamburgischen Verein Seefahrt nahm Skipper Max Gärtner die Roger Justice Trophy für die beste Leistung eines Ausbildungsvereins entgegen.
Im Vorfeld und kurz nach dem Start des Rolex Fastnet Race hatten rund 100 Crews entschieden, zum Schutz der Segler*innen und ihrer Schiffe nicht bei dem Rennen zu starten. Folgende deutsche Yachten und ihre Crews haben das Risiko des Sturmrennens durch die Irische See auf sich genommen und entsprechend der Reihenfolge in der Gesamtwertung erfolgreich beendet: „Sign for Com“, „Ginkgo“, „Störtebeker“, „Haspa Hamburg“, „Cantaloop 40“, „MarieJo“, „Walross“, „Vela Roja“, „Sharifa“, „Germania VI“, „Löwe von Bremen“, „Atlantix Express“, „Pinatz“ „DickeBank“, „Snifix Dry“, „Panther“ und „Toke“.
„Es ist grandios, dass so viele deutsche Boote am Start waren und es wäre wünschenswert, wenn sich das auch auf die Regatten vor unseren Haustüren übertragen könnte“, sagt Johannes Christophers, Leiter Technik und Seeregatten beim DSV. „Diese hohe Meldezahl ist eine große Motivation für zukünftige Teilnehmer, egal ob zu zweit in der Double Handed Wertung oder in voller Crewstärke.“