Max Billerbeck ist Segler des Jahres 2019

Für Max Billerbeck wird 2019 ein unvergessliches Segeljahr bleiben. Der Contender-Segler gewann Gold bei der Deutschen Meisterschaft und der Weltmeisterschaft, führt folgerichtig die deutsche Rangliste an und setzte sich nun bei der Wahl zum Segler des Jahres gegen die deutsche Konkurrenz durch.

Der Segler des Jahres 2019: Contender-Weltmeister Max Billerbeck (2.v.l.) mit den Gratulanten (v.l.): Julius Kaiser (Wempe), DSV-Präsidentin Mona Küppers und Hermann Hell (SVG-Herausgeber). Foto: M. Könitzer/Segler-Zeitung

Mit über 67.000 Votings traf die Publikumsabstimmung von sail24.com und segelreporter.com (SVG-Verlag) ins Herz der Segelfans. Über zwei Wochen hatten die User über den Jahreswechsel die Chance, ihre Stimme für die zwölf Seglerinnen und Segler des Monats (Dezember 2018 bis November 2019) abzugeben, und sie wählten fleißig.

Am Ende war es ein knappes Rennen unter den Top-Drei. Mit 23 Prozent der Stimmen setzte sich Contender-Weltmeister Max Billerbeck gegen die Pirat-Europameister Frieder Billerbeck/Julius Raithel (22 Prozent) sowie die Nacra15-Vizeweltmeister Jesse Lindstädt/Lisa Rausch (20 Prozent) durch. Auf der Bühne des Sailing Centers der „boot“ in Düsseldorf, der weltgrößten Wassersportausstellung, wurden die Top-Drei durch DSV-Präsidentin Mona Küppers sowie die Initiatoren und Unterstützer der Wahl ausgezeichnet.

2019 war das erfolgreichste Jahr in der Segelkarriere des Bootsbauers aus Elmshorn. Ein Jahr, in dem für den Taktik- und Trimm-Spezialisten alles zusammenpasste. Schon zur Deutschen Meisterschaft im Mai hatte er die Konkurrenz fest im Griff, und zur WM im Juli gelang dann der große Coup, auf den die deutsche Contender-Flotte seit 2005 gewartet hatte. Anders als gewohnt präsentierte sich der WM-Ort in Quiberon/Frankreich mit leichten und mittleren Winden, und Billerbeck startete sofort mit einem Tagessieg und einem dritten Platz in die Weltmeisterschafts-Serie. Als er sich dann aber im dritten Rennen eine Frühstart-Disqualifikation einhandelte, kamen kurz Zweifel auf: „Ich dachte: Sch…, läuft es jetzt wieder so wie in den vergangenen Jahren? Aber ich habe das abschütteln können und schnell wieder in die Spur gefunden“, berichtete Billerbeck. In der Tat, denn ein weiterer Tagessieg und drei zweite Plätze in Folge sprachen eine klare Sprache für den Sportler vom WSV Kollmar, der souverän den WM-Titel gewann und sich dann bei der Abstimmung zum Segler des Jahres in einem Bruder-Duell dursetzte. „Das habe ich nicht erwartet und auch erst spät mitbekommen, dass es so gut für mich lief.“

Sein sieben Jahre jüngerer Bruder Frieder Billerbeck freute sich, ihm nicht nur bei der Wahl, sondern auch im Fernduell auf dem Wasser auf Augenhöhe zu begegnen. „Zu unserer Europameisterschaft in der Türkei hatten wir sehr leichte Winde, was uns gar nicht so liegt. Aber es war ein Revier mit viel Strömung. Und das sind wir von der Elbe gewohnt“, berichtete der Segler der SV Wedel-Schulau von einem souveränen EM-Titelgewinn bei den Piraten.“ Für Vorschoter Julius Raithel war es eine besondere Freude, dass der Erfolg auch durch die Fans, insbesondere die sehr aktive Piraten-Gemeinschaft honoriert wurde: „Toll, dass diese Wahl ins Leben gerufen wurde. Das hat in den vergangenen Jahren gefehlt.“

Die Fan-Abstimmung zum Segler bzw. zur Seglerin des Jahres war für 2019 eine Premiere, die aus den Wahlen zu den Segler/innen des Monats resultierte. Dabei stehen die erfolgreichen Athleten unabhängig ihrer Bootsklasse zur Wahl. Und so schaffte es dann auch eine Frau in den Reigen der Top-Drei-Prämierten. Lisa Rausch hatte in Düsseldorf ein Heimspiel. Die Athletin des Düsseldorfer YC hatte sich erst im vergangenen Frühjahr und sehr spontan mit Jesse Lindstädt vom NRV Hamburg zu einem Katamaran-Team zusammengefunden: „Eigentlich war meine Saison im 29er durchgeplant, aber dann kam die Gelegenheit, mit Jesse zu segeln.“ Und der Aufstieg gelang schnell: „Die Ausscheidung zu den Youth Worlds haben wir noch verloren, danach haben wir uns dann ganz auf die WM vor Marseille konzentriert.“ Und der WM-Auftritt übertraf alle Erwartungen. Bis zum letzten Rennen kämpfte das junge deutsche Duo um Gold, gewann schließlich Silber und war weltbeste U19-Mannschaft. Jetzt steht für beide erst einmal das Abitur an, und dann wird die kommende Saison geplant: „Wir hoffen nun, in die Förderung des DSV zu kommen. Denn der Nacra15 ist zwar offizielle Jugendmeisterschaftsklasse des DSV, wird aber bisher nicht durch den Kader gefördert“, berichtete Jesse Lindstädt.

Prämiert wurden die Top-Drei durch die Unterstützer Wempe-Uhren, Garmin und Pantaenius mit Sachpreisen. Für Rang drei gab es eine Action-Cam, Platz zwei erhielt eine GPS-Wassersport-Smartwatch (jeweils von Garmin). Segler des Jahres Max Billerbeck durfte sich über die Wempe Glashütte Zeitmeister Sport Tiden Automatik freuen. Geehrt wurde das Trio auf der Bühne des Sailing Center durch DSV-Präsidentin Mona Küppers, Julius Kaiser (Wempe Sales Manager), Margit Bursinski (Pantaenius Marketing-Direktorin) und Hermann Hell (Herausgeber und Chefredakteur im SVG-Verlag).