Hochseeyacht „Outsider“ gewinnt den German Offshore Award

Zum dreizehnten Mal wurde am Abend des 14. Februar im Großen Saal des Hamburger Rathaus der begehrte German Offshore Award verliehen. Die Auszeichnung für die beste deutsche Hochseeyacht 2019 ging an die TP 52 „Outsider“ von Tilmar Hansen, die beim Rolex Fastnet Race auf Platz vier im Gesamtranking kam.

Die Preisträger des German Offshore Awards mit Laudatoren. Foto: Sven Jürgensen

Es wurde ganz still im Großen Saal des Hamburger Rathauses, als Staatsrat für Sport Christoph Holstein den auffälligen roten Umschlag öffnete und den Namen der Siegeryacht des Senatspreises der Freien und Hansestadt Hamburg und damit des German Offshore Award 2019 vorlas: „Outsider“.

Es ist das erste Mal, dass es einer „Outsider“ von Tilmar Hansen gelungen ist, den begehrten Award tatsächlich zu gewinnen. Bisher waren die Vorgängeryachten der aktuellen TP 52 oftmals nominiert worden, doch für den Gesamtsieg reichte es nie. „Seit den 80er Jahren und den Rennen um den berühmten Admiral’s Cup steht der Name ‚Outsider‘ für herausragende Erfolge im deutschen Segelsport“ betonte Staatsrat Holstein in seiner Laudatio. „Der vierte Platz beim Rolex Fastnet Race ist eine beeindruckende Leistung, die zeigt, auf welch hohem internationalen Niveau Schiff und Crew segeln.“ Leider waren Eigner Tilmar Hansen und Boatcaptain Bo Teichmann nicht persönlich zur Preisübergabe vor Ort, da sie bereits in der Karibik für das Rennen Caribbean 600 trainieren, so dass drei Crewmitglieder stellvertretend das Silbertablett in Empfang nahmen.

Den Life Time Award für sein seglerisches Lebenswerk nahm Harald Baum, der dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, sichtlich gerührt entgegen. Der passionierte Segler, der mit seiner Swan 48 „Elan“ längst ein Urgestein der nordeuropäischen Regattaszene ist, wurde damit auch für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender des Hamburger Segel Clubs und der DSV Kreuzer-Abteilung, der Interessenvertretung der über 16.500 deutschen Fahrtensegler, geehrt. Die Laudatio hielt der ehemalige Vorsitzende des Hamburger Segler Verbandes Harald Harmstorf, der in seiner Rede auf die gemeinsamen seglerischen Anfänge auf der Elbe in den Nachkriegsjahren einging und Harald Baums unermüdliches Engagement für die Weiterentwicklung des deutschen Segelsports und die Sicherheit im Hochseesegeln betonte.

Den Wehring & Wolfes Jugendpreis, übergeben von Rainer Kugler, erhielt dieses Jahr die erst 22-jährige Seglerin Katrina Westphal, die auf ihrer ersten Tour als Skipperin am Steuer der „Haspa Hamburg“ des Hamburgischen Verein Seefahrt Schiff und Mannschaft im Rahmen des Rolex Fastnet Race rund bravourös um den berühmt-berüchtigten Felsen in der Irischen See steuerte.

„Die Vergabe des Jugendpreises an Katrina zeigt, dass die Jury des German Offshore Award auf die Zukunft setzt und Jugend und Frauen im Segelsport fördert“, sagt Johannes Christophers, Leiter der Abteilung Technik des DSV, nach der Preisvergabe. „Die Herausforderung der neuen olympischen Disziplin Mixed Two Person Offshore Keelboat gibt uns allen die Aufgabe, Hochseesegelsport in Deutschland neu zu definieren und noch mehr Bedeutung zu geben.“

Einen Ausblick auf die Olympischen Spiele 2024 vor Marseille, bei denen zum ersten Mal auf einer noch nicht definierten Bootsklasse double handed Mixed-Teams auf einer Langstreckenregatta gegeneinander antreten, gab DSV-Offshore-Coach und zweimaliger Volvo Ocean Race Teilnehmer Tim Kröger. „Zum ersten Mal werden die Zuschauer ein olympisches Rennen über mehrere Stunden hinweg konstant am Bildschirm verfolgen können“, sagt Kröger. „Das Leben der Segler an Bord und die Performance auf dem Rennkurs wird die ganze Zeit direkt übertragen.“

Für eine Überraschung sorgten die Gäste des dänischen Segelvereins Svendborg Amatör Sejlklub, die nicht nur ankündigten, erstmals beim diesjährigen Solorennen Silverrudder rund um die dänische Insel Fünen einen Preis für die beste Frau auszuloben, sondern auch Tim Kröger als Vertreter des DSV eine Wildcard für einen Startplatz beim Rennen 2020 übergaben. Nun liegt es an DSV-Coach Kröger zu entscheiden, welche deutsche Seglerin dieses Jahr unter deutscher Flagge an den Start gehen wird.

Zur feierlichen Verleihung der Awards im Hamburger Rathaus waren rund 300 Seglerinnen und Segler geladen, u.a. waren DSV Präsidentin Mona Küppers, Jens Kuphal, Initiator des Offshore Team Germany und die Vorsitzenden aller großen Hamburger Segelvereine bei dem Senatsempfang dabei.