WSV-Reform und Wassertourismus-Initiative

(Juni 2011) Der Deutsche Segler-Verband hat gemeinsam mit den weiteren im Forum Wassersport des Deutschen Olympischen Sportbundes zusammengeschlossenen Wassersportspitzenverbänden zum „Modernisierungskonzept der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes“ und zur Bundestagsinitiative „Infrastruktur und Marketing für den Wassertourismus in Deutschland verbessern“ Stellung genommen. Den Wortlaut der Stellungnahmen finden Sie unten zum download.

Der Deutsche Segler-Verband fordert die Entscheidungsträger in Bund und Ländern auf, die Belange des maritimen Lebens in Deutschland bei der anstehenden Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zu berücksichtigen. Die deutschen Flüsse, Seen und Kanäle sind einzigartiges Kulturgut von weltweiter Bedeutung. Sie dienen nicht nur dem Gütertransport, sondern auch dem Sport und der Erholung von Millionen Menschen. Sie sind Teil eines europäischen Netzwerks von Wasserwegen, das es Wassersportlern und Urlaubern aus dem In- und Ausland gleichermaßen erlaubt, Deutschland von einer seiner schönsten Seiten zu erleben. Diesen Wert gilt es für künftige Generationen zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln.

Das Netzwerk der Flüsse, Seen und Kanäle beherbergt tausende Wassersportvereine und Hunderttausende ihrer organisierten Mitglieder mit ihren Sportboothäfen und Clubanlagen. Viele Städte und Regionen haben sich mit ihren Investitionen in Cityhäfen, Marinas und Uferpromenaden zum Wasser orientiert. Maritime Events und Sportaktivitäten ziehen jährlich Millionen Menschen in ihren Bann.

Entsprechend vielfältig sind die Funktionen moderner Wasserstraßen. Sie verlangen eine ganzheitliche Betrachtung im Sinne der Forderungen des Deutschen Bundestages, der sich in mehreren Beschlüssen mit der Erschließung des großen Zukunftspotentials des Wassersports und des Wassertourismus in Deutschland befasst hat.

Der Deutsche Segler-Verband empfiehlt, die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung nicht losgelöst von dieser wichtigen Aufgabe zu sehen und Möglichkeiten zu prüfen, das Gesamtsystem der Bundeswasserstraßen weiterhin aus einer kompetenten Hand zu betreuen.

Die erwogene Einführung einer Maut wäre darüber hinaus ein denkbar schädliches Signal. Sie würde wie ein Eintrittsgeld für das Urlaubsland Deutschland wirken. Die seit Jahrzehnten vom Deutschen Segler-Verband und vom Deutschen Motoryachtverband übernommene Pauschalabgeltung der Schleusengebühren für in- und ausländische Sportboote würde dadurch ad absurdum geführt.

Den vollen Wortlaut der gemeinsamen Stellungnahmen finden Sie hier zum download. In der Stellungnahme vom 24. Juni 2011 werden schwerpunktmäßig die verkehrspolitischen, in der vom 27. Juni 2011 die sportpolitischen Aspekte dieser Vorhaben bewertet.

Am 29. Juni 2011 fand eine Anhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages zur WSV-Reform statt. Die Ergebnisse dieses Sitzung finden Sie ebenfalls hier zum download.