Kurz vor Beginn der Olympiaausscheidung – Deutsche Segler in Medaillenreichweite

Mit Robert Stanjek/Frithjof Kleen (Berlin/Audi Sailing Team Germany/NRV) und Tobias Schadewaldt/Hannes Baumann (Kiel/NRV) segelten beide Top-Mannschaften in die finalen Mediallenrennen der Delta Lloyd Regatta.

„Wir hatten die Chance, eine Medaille zu holen. Leider sind wir im letzten Rennen wegen angeblichen Pumpens disqualifiziert worden“, sagte Frithjof Kleen, „für uns war diese Regatta ein äußerst gelungener letzter Test. Wir haben in dieser Woche mt stürmischen Winden um 25, in Spitzen bis 35 Knoten mindestens zweierlei gelernt: Unser Boot ist fit, alles hält. Und wir sind rasend schnell vor dem Wind. Die Qualifikation kann kommen.“

Das gilt auch für die 49er-Crew Tobias Schadewaldt und Hannes Baumann. Die Norddeutschen waren nach neun Rennen in das Medaillenfinale gesegelt, mussten  aber im Endspurt Federn lassen und beendeten die fünftägige Serie auf Platz neun. Schadewaldt sagte: „Wir sind leider beim Start an der Ankerleine des Startschiffes hängengeblieben. Da war dann nicht mehr viel gutzumachen. Insgesamt aber war es genau richtig, diese Regatta zu segeln statt in Kiel zu trainieren. Wir haben uns wohl gefühlt, sehr viel Spaß am Regattasegeln und würden am liebsten gleich weitermachen.“ Über die Chancen seines Teams, das 49er-Ticket zu den Olympischen Spielen zu lösen, sagte Schadewaldt: „Die deutsche Gruppe der 49er-Segler ist sehr breit aufgestellt. Alle können in die Top 20 fahren. Einen klaren Favoriten gibt es nicht. Aber wir wollen das Ticket lösen und dafür alles geben.“

Für das kurioseste Ereignis sorgten vor Medemblik in den Feldern der knapp 600 Bote aus 61 Ländern Doppel-Olympiasieger Iain Percy und sein Vorschoter Andrew Simpson. Den Briten brach wie drei weiteren Starboot-Crews auf der Zielkreuz der siebten und letzten Wettfahrt vor dem Medaillenrennen der Mast. Statt aufzugeben, segelte das Duo im Handbetrieb weiter, hielt einen Teil des Segels einfach fest und sicherte sich noch Rang sieben.  Die Teilnahme am Medaillenrennen wenige Stunden später mussten sie dann aber doch absagen.

Die mit Spannung erwartete dreiteilige nationale Olympiaausscheidung beginnt für Deutschlands beste Segler bei der Skandia Sail for Gold Regatta (6. ISAF Sailing World Cup) vom 6. bis 11. Juni im Olympiarevier von Weymouth und Portland. Teil zwei der Ausscheidung findet vom 18. bis 22. Juni im Rahmen der Kieler Woche (7. ISAF Sailing World Cup) im Heimatrevier statt. Die Entscheidung über die Vergabe der Olympiafahrkarten fällt vom 3. bis 18. Dezember bei der ISAF Weltmeisterschaft für alle olympischen Klassen vor Perth in Australien.

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner (Hamburg) sagte: „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir 2012 in allen zehn olympischen Disziplinen vertreten sein werden. Wir freuen uns auf eine spannende Ausscheidung und vor allem darüber, dass sie zuhause bei der Kieler Woche für die deutschen Top-Segler einen Höhepunkt erleben wird.“

Gesamtergebnisse
(Disziplinen mit deutschen Startern in den Top 25)

Starboot
1.    Robert Scheidt/Bruno Prada (BRA), 16 Punkte
2.    Mateusz Kuznierewicz/Dominik Zycki (POL), 33 Punkte
3.    Eiwind Melleby/Petter Moerland Pedersen (NOR), 35 Punkte
(…)
6.    Robert Stanjek/Frithjof Kleen (Berlin), 54 Punkte

49er
1.    Stevie Morrison/Ben Rhodes (GBR), 39 Punkte
2.    Nathan Outteridge/Iain Jenden (AUS), 43 Punkte
3.    Peter Burlind/Blair Tuke (NZL), 60 Punkte
(…)
9.    Tobias Schadewaldt/Hannes Baumann (Kiel), 112 Punkte

Laser Radial
1.    Marit Bouwmeester (NED), 28 Punkte
2.    Evi van Acker (BEL), 40 Punkte
3.    Xu Lija (CHN), 41 Punkte
(…)
14.  Lisa Fasselt (Essen), 126 Punkte

470er Männer
1.    Mathew Belcher/Malcom Page (AUS), 16 Punkte
2.    Kampouridis Panagiotis/Stathis Papadopoulos (GRE), 26 Punkte
3.    Sime Fantela/Igor Marenic (CRO), 28 Punkte
(…)
16.  Daniel Zepuntke/Dustin Baldewein (Berlin), 74 Punkte

470er Frauen
1.    Lisa Westerhof/Lobke Berkhout (NED), 15 Punkte
2.    Ai Kondo/Tabata Wakako (JPN), 22 Punkte
3.    Martine Grael/Isabel Swan (BRA), 33 Punkte
(…)
18.  Annika Bochmann/Anika Lorenz (Berlin), 73 Punkte
21.  Victoria Jurczok/Josephine Bach (Berlin), 81 Punkte

Information/Rückfragen:
Deutscher Segler-Verband*Abteilung Leistungssport
Gründgensstraße 18, 22309 Hamburg
Telefon: 040-632009-41/-44 (Zentrale: 040-632009-0)
Fax: 040-632009-42 (Zentrale: 040-632009-28)
Internet: https://www.dsv.org 

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