Schlonski/Kleen WM-Vierte im Starboot, Polgar/Kröger erfüllen Kaderkriterien – Buhl wieder Junioren Europameister im Laser

Punktgleich musste das DSV-Duo nach insgesamt sechs von leichten Winden geprägten Wettfahrten vor Varberg (Schweden) den Brasilianern Lars Schmidt Grael und Ronald Seifert (47 Punkte) den Vortritt beim Sprung auf den dritten Podestplatz lassen.
 In der umkämpften sechstägigen Serie, in der die Führung täglich wechselte, glänzten Schlonski/Kleen mit Konstanz und den Rängen 9, 17, 11, 5, 32 und 5. Den 32. Rang konnten sie in der Endabrechnung streichen. „Das ist der Hammer, wir sind überglücklich“, sagte Kleen, „das hätten wir vor dieser Weltmeisterschaft nicht für möglich gehalten.“ Steuermann Schlonski freute sich über die gelungene Wiedergutmachung für die mit zwei Frühstarts verpatzte Europameisterschaft vor wenigen Wochen in Kiel: „Wir haben schon gehofft, in Schweden unter die besten zehn Teams zu segeln, aber Platz vier ist wirklich s uper. Damit haben wir unser wichtigstes Ziel erreicht und die Kaderkriterien des Deutschen Segler-Verbandes erfüllt.“
 Das gelang auch den Neueinsteigern und NRV Olympic Teamkollegen Johannes Polgar und Tim Kröger. Die beiden Hamburger ersegelten bei ihrer ersten gemeinsamen Weltmeisterschaft Platz zehn. Als sechste und damit zu diesem Zeitpunkt noch beste deutsche Mannschaft mit Medaillenchancen in die Abschlusswettfahrt gestartet, mussten Polgar/Kröger zwar im Finale als 31. einen Rückschlag hinnehmen, konnten sich im Ziel aber dennoch freuen. „Es war ein bitteres Rennen heute“, sagte Polgar mit einem lachenden und einem weinenden Auge, „aber wenn mir vor der WM jemand einen Platz in den Top Ten geboten hätte, hätte ich sofort eingeschlagen.“ Auch Tim Kröger zog positiv Bilanz: „Mit diesem Ergebnis haben wir uns Respekt ersegelt. Uns sagt das Resultat, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
 Glückwünsche zur Leistung der Starbootflotte kamen von der designierten DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner: „Wir freuen uns sehr über die Erfolge der Teams Schlonski/Kleen und Polgar/Kröger und gratulieren ganz herzlich – das sind hervorragende Leistungen.“
Robert Stanjek (Berlin) und Markus Koy (Hamburg) dagegen, die deutschen Europameister von 2008, hatten sich mehr erhofft als Platz 19. „Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Stanjek, dessen Team trotz guter EM-Platzierung den Kaderstatus für 2010 verloren hat. Auch der willkommene Tagessieg in der fünften WM-Wettfahrt konnte die Bilanz nach misslungenem Auftakt nicht mehr entscheidend verbessern. Das Team Matthias Miller/Benedikt Wenk aus Berlin und Rostock belegte Platz 22. Johannes Babendererde und Timo Jacobs aus Lübeck beendeten die WM-Serie auf Platz 27. Beide Mannschaften werden wie Schlonski/Kleen vom Heinz Nixdorf Verein unterstützt.
 Weltmeister wurden die Amerikaner George Szabo und Rick Peters (30 Punkte) vor den Neuseeländern Hamish Pepper und Craig Monk (37 Punkte). Mit Bronze hat sich Lars Grael elf Jahre, nachdem er – damals noch als Tornadosegler – von einem Motorboot überfahren wurde und dabei ein Bein verlor, eindrucksvoll in die Weltspitze des olympischen Segelsports zurück gekämpft. Titelverteidiger und Olympiasieger Mateusz Kusznierewicz und sein Vorschoter Dominik Zycki (58 Punkte) wurden Siebte.
 Bei der Laser Europameisterschaft im schwedischen Landskrona hatte zeitgleich Malte Kamrath zum Auftakt aufhorchen lassen: Der Medizinstudent aus Kiel segelte in der Vorrunde konstant in den Top Fünf, musste aber im Finale Federn lassen. Der 23-jährige Einhandsegler vom Verein Seglerhaus am Wannsee konnte seine anfangs überragende Form nicht bis zum Ende der einwöchigen Serie halten und musste nach sieben Qualifikationsrennen und drei Finalläufen mit 100 Punkten und Platz 16 zufrieden sein. Stegenwalner sagte: „Malte Kamrath hat die EM über eine sehr gute Leistung geze igt. Schade, dass er es zum Ende hin nicht durchhalten konnte und nicht mit einem Platz unter den Top Ten belohnt worden ist.“
 Laser-Europameister wurde Olympiasieger Paul Goodison aus Großbritannien, dessen EM-Konto nach insgesamt zehn Rennen nur 22 Punkte aufwies. EM-Silber sicherte sich der Spanier Javier Hernandez (46 Punkte) vor dem Zyprioten Pavlos Kontides (54 Punkte). Simon Grotelüschen vom Lübecker Yacht-Club belegte mit 166 Punkten Platz 34.
 Grund zum Jubel gab es im gleichen Revier für Philipp Buhl: Der Steuermann vom Segelclub Alpsee Immenstadt hat nach zwei Goldmedaillen in Hyères 2007 und Silber in Douarnenez 2008 erneut die Junioren-Europameisterschaft im Laser gewonnen. Das abschließende Ausrufezeichen setzte der junge Ausnahmesegler mit seinem Sieg im Finalrennen. Der erst 19 Jahre alte C-Kadersegler des Deutschen Segler-Verbandes aus Sonthofen zählt zu den erfolgreichsten Nachwuchsseglern Deutschlands. Stegenwalner sagte: „Herzlichen Glückwunsch zum 1. Platz! Philipp Buhl hat in diesem Jahr bereits hervorragende Leistungen in Seniorenfeldern gezeigt und wir freuen uns sehr über sein exzellentes Abschneiden bei der Junioren Europameisterschaft. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft noch einiges von Philipp Buhl hören werden.“
 Hamburg, 9. August 2009.
ENDERGEBNISSE
STARBOOT WELTMEISTERSCHAFT
Varberg, Schweden
1. George Szabo/Rick Peters (USA), 30 Punkte
2. Hamish Pepper /Craig Monk (NZL), 37 Punkte
3. Lars Schmidt Grael/Ronald Seifert (BRA), 47 Punkte
4. Alexander Schlonski/Frithjof Kleen (Rostock/Hamburg, NRV Olympic Team), 47 Punkte
10. Johannes Polgar/Tim Kröger (Hamburg, NRV Olympic Team), 66 Punkte
19. Robert Stanjek/Markus Koy (Berlin/Hamburg, NRV Olympic Team), 85 Punkte
22. Matthias Miller/Benedikt Wenk (Berlin/Rostock, Verein Seglerhaus am Wannsee), 103 Punkte
27. Johannes Babendererde/Timo Jacobs (Lübeck, NRV Olympic Team), 129 Punkte
OFFENE LASER EUROPAMEISTERSCHAFT
Borstahusen, Schweden
(Geschlossene europäische Wertung)
1. Paul Goodison (GBR), 22 Punkte
2. Javier Hernandez (ESP), 46 Punkte
3. Pavlos Kontides (CYP), 54 Punkte
16. Malte Kamrath (Kiel, Verein Seglerhaus am Wannsse), 100 Punkte
34. Simon Grotelüschen (Kiel, Lübecker Yacht-Club), 166 Punkte
LASER STANDARD JUNIORENEUROPAMEISTERSCHAFT
Borstahusen, Schweden
1. Philipp Buhl (SC Alpsee Immenstadt), 32 Punkte
2. Gijs Pelt (NED), 62 Punkte
3. Wojciech Zemke (POL), 63 Punkte
 
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